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Mission: Impossible III

Es sah fast so aus, als würde die Action-Reihe rund ums IMF und Ethan Hunt mit dem misslungenen und vollkommen blödsinnigen zweiten Teil vorzeitig enden... so dauerte es auch ganze sechs Jahre bis zur nächsten Mission, immerhin sollte ein erneuter kreativer Flop ausgeschlossen werden. Das wurde er auch und somit ist die dritte Mission nicht nur spannender und spektakulärer als die beiden vorherigen Filme, sondern auch gleich die beste der Trilogie.

MISSION: IMPOSSIBLE III


Ethan Hunt (Tom Cruise) hat sich aus dem Geheimagenten-Leben zurückgezogen und lebt mit seiner Verlobten Julia (Michelle Monaghan) ein ruhiges, beschauliches Leben... bis ihm sein Freund und (Ex-)Kollege Musgrave (Billy Crudup) eine neue Mission vorschlägt, in welcher es darum geht, den gefährlichen Waffenhändler Owen Davian (Philip Seymour Hoffman) zu schnappen. Hunt sagt zu, da dabei auch eine befreundete Agentin in Gefahr geraten lässt und macht sich mit seinem Team an die Arbeit. Doch Davian scheint ihnen stets einen Schritt voraus zu sein...

Die Story ist in diesem dritten Anlauf wesentlich geradliniger als in den vorangegangenen Teilen. Bereits Teil 1 war ja ziemlich easy, Teil 2 viel zu lang und schwach auf der Brust, in Teil 3 hat die einfache und keinesfalls originelle Geschichte aber Vorzüge. Es geht eben um einen Bösewicht, der geschnappt werden soll und der ist saugefährlich und nimmt sich schließlich Hunts Familie vor. Kennen wir alles schon, ist nichts besonderes und die Geschichte an sich bietet dann auch nicht mehr als 08/15-Wendungen und ein paar minimale Subplots. Macht aber kaum was, da die Inszenierung einfach wunderbar ausfällt. Nach gut zehn Minuten, die als kleine charakterliche Vorstellung genügen müssen, beginnt bereits das Actiongewitter und ab diesem Zeitpunkt gibt es auch kaum noch Atempausen. Hunt und sein Team werden über Berlin, Rom und Shanghai über viele bunte Schauplätze auf der ganzen Welt geschickt und hinterlassen natürlich überall Chaos und Verwüstung. Explosionen, Maschinengewehrfeuer, Düsenjets, Kampfhubschrauber, Feuergefechte... alles drin und alles verdammt spektakulär. Dank viel handgemachter Action und einem Minimalismus an Computereffekten wirkt das Ganze dann auch sehr realistisch und nahbar... auch wenn der ein oder andere Stunt natürlich so nicht zu machen wäre. Zu sehen, wie die Protagonisten, allen voran natürlich Hunt, aber wirklich rennen, springen, kämpfen, feuern, pumpen... das hat diese Reihe nach wir vor all den anderen Action-Reihen merklich voraus. Die Schläge sitzen, die Explosionen krachen und trotz eines beinahe zweistündigen Action-Gewitters mit einem Minimum an Story und Charakterpersönlichkeiten hat dies so viel Dynamik und Adrenalin, dass man sich förmlich in den Sessel gedrückt fühlt. Highlight ist dabei ein mehrminütiges Feuergefecht auf einer Brücke, die unter Beschuss genommen wird... hier verbinden sich krachende Action, Hochspannung und Dramatik zu einer perfekten Einheit. Natürlich ist all dieser Krach irgendwann ein wenig übersättigend, schon bald hat man genug gesehen, sodass das letzte Drittel nicht mehr ganz so gut daherkommt, es ist eben irgendwann zu viel und da einem tatsächlich so gut wie keine Atempausen gelassen werden, fühlt man sich schon bald ebenso wie Herr Cruise etwas ausgelaugt und erledigt. Ein paar mehr Pausen wären schön gewesen, aber dies geben Story und Figuren eben wirklich nicht her, weswegen wohl einfach konsequent Vollgas gegeben wird. Zeit für Humor bleibt aber auch noch, dafür sind die Dialoge zwischen unserem Lieblings-Agenten und seinem nun zum dritten Mal wieder auftauchenden Luther Stickel, gespielt von Ving Rhames, zuständig, während Simon Pegg in einer kleinen Nebenrolle herrlich überdreht agiert. Der heimliche Star, neben einem Dauerfeuer gebenden Tom Cruise, der wirklich alles von sich abverlangt, was man auch sieht und spürt, ist jedoch Philip Seymour Hoffman, der mit Owen Davian den wirkungsvollsten, weil gefährlichsten und unberechenbarsten Schurken der ganzen Reihe mit einer Präsenz und Nuancität gibt, dass es einen immer wieder schauert. Da können andere große Namen wie Laurence Fishburne, Billy Crudup oder Michelle Monaghan nicht mithalten. "M:I 3" ist der beste Teil der Trilogie (Teil 4 und 5 also noch nicht mit eingerechnet) und unterhält mit grandioser Action und Hochspannung... dass die Geschichte dabei kaum was hergibt, ist eigentlich nicht so wichtig.

Note: 2-




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