Ist es nicht irgendwie bezeichnend, wenn ein Film, der drei der größten Altstars der Filmgeschichte in seinen Hauptrollen, vereint, bei uns nur auf DVD erscheint? Schade ist das natürlich erstmal, allerdings haben gerade die Herren Al Pacino und Christopher Walken ja in den letzten Jahren einige Fehlgriffe in ihrer Biografie gehabt und lassen die Kassen alleine schon lange nicht mehr so zuverlässig klingeln. Und dann wäre da auch noch der Film an sich...
STAND UP GUYS
Valentine (Al Pacino) wird nach achtundzwanzig Jahren aus dem Knast entlassen und freut sich auf sein Leben in Freiheit. Empfangen wird er von seinem alten Freund Doc (Christopher Walken), zusammen wollen sie nun noch einmal richtig auf die Kacke hauen. Doch Valentine schwebt in unmittelbarer Gefahr, was er noch nicht weiß, denn Doc hat den Auftrag bekommen, den soeben Entlassenen umzubringen...
Eigentlich ist die Idee gar nicht so uninteressant. Ein ehemaliger, unbarmherziger Killer, der mal der König der Unterwelt war, war achtundzwanzig Jahre hinter schwedischen Gardinen... nun kommt er wieder raus und alles hat sich verändert. Die Macht hat er nicht mehr, es fürchtet sich auch niemand mehr vor ihm und in dieser neuen Welt muss er sich erst einmal zurechtfinden. Die Besetzung von Al Pacino ist dabei natürlich ein weiterer Glücksgriff, denn er war immerhin schon einmal der größte Mafiosi aller Zeiten... dementsprechend passt es, ihn nun in einer solchen Rolle zu sehen. Doch auch wenn der Cast auch noch mit zwei Größen wie Christopher Walken und Alan Arkin aufgewertet wird, der Film funktioniert leider trotzdem kaum. Dies liegt zu einem Großteil an dem vollkommen blödsinnigen Humor, der so albern und stumpfsinnig ist, dass dabei wirklich kein einziger Lacher entsteht. Zwei Freunden dabei zuzusehen, wie sie mehrfach ein Bordell aufsuchen, mit Erektionsproblemen zu kämpfen haben und immer wieder in die dümmsten Fettnäpfchen treten, das wäre schon mit zwei weniger talentierten Mimen nicht einfach zu ertragen. Nun aber zwei großartige Schauspieler wie Pacino und Walken bei so etwas zuzusehen, das ist nicht nur dumm, das ist dann auch schlichtweg traurig, da man weiß, wie sehr sich die beiden hier nun unter Wert verkaufen. Noch tieftreffender ist es, dass die Story, die ja eigentlich Potenzial für ein großartiges Drama gehabt hätte, für so einen Mumpitz verbraucht wird. Erst sehr spät wird das Tempo mal ein wenig zurückgefahren und es wird sich Zeit für etwas ruhigere Dialoge genommen... bis dahin dürfte ein Großteil der Zuschauerschaft aber bereits enttäuscht ausgeschaltet haben. Die später einsetzenden Tiefen zünden dabei aber auch nicht wirklich, da sich die Story viel zu vorhersehbar entwickelt. Ein gutes Beispiel ist dabei Docs ständiges Ziehen der Waffe, wenn Valentine mal nicht aufpasst. Dass er nicht abdrückt und den Hauptdarsteller nach einer halben Stunde aus der Handlung befördert, dürfte dabei aber jedem klar sein... hier erwartet und schließlich kein zweites "Psycho". In Sachen Spannung bleibt "Stand Up Guys" hierbei also, auch dank der farblosen Bösewichte, vollkommen auf Sparflamme. Aber dennoch ist der Film letztendlich kein Totalflop. Dass er nur auf DVD veröffentlicht wurde, ist bei der miesen Qualität des Skripts schon nachvollziehbar, dennoch sind Pacino, Walken und Arkin hier dennoch die Pluspunkte, die zumindest zeitweilig für Unterhaltung sorgen. Die drei sind nämlich natürlich noch immer viel zu gut, um sich auch nur annährend eine Blöße zu geben, trotz ständiger peinlicher Penis-, Sex- und Drogenwitzchen. In einzelnen Szenen sticht somit immer wieder das Potenzial durch und die Schauspieler gefallen durch tolle Präsenz. Den Film an sich rettet das aber leider nicht, denn der ist nicht nur unlustig, sondern auch uninspiriert.
Note: 4-
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