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Homeland - Die erste Staffel

Auf der Suche nach einer neuen Serie, die mich in ihren Bann ziehen würde, landete ich erst einmal bei "Heroes", die ich zuvor bereits einmal abgebrochen hatte und die mich auch nach anderthalb Staffeln nicht überzeugen konnte, weswegen ich die Superheldengeschichte rund um Hayden Panettiere und Masi Oka diesmal komplett fallen gelassen habe. Anstattdessen habe ich mich "Homeland" gewidmet, der gefeierten Thriller-Serie aus den USA, die bislang fünf Staffeln umfasst. Und verdammt, zum Glück, endlich habe ich wieder geniale Serien-Unterhaltung gefunden!

HOMELAND - STAFFEL 1


Carrie Mathison (Claire Danes) arbeitet bei der CIA und hat einen schrecklichen Verdacht. Zehn Monate zuvor bekam sie von einem ehemaligen Terroristen in Bagdad den Hinweis, dass ein Kriegsgefangener umgedreht wurde... nun kehrt mit Nicholas Brody (Damian Lewis) tatsächlich ein Soldat der Murines in die Vereinigten Staaten zurück, der nach acht Jahren Gefangenschaft während eines Einsatzkommandos befreit werden konnte. Carrie möchte ihn überwachen lassen, stößt dabei bei ihren Vorgesetzten und auch ihrem Mentor Saul Berenson (Mandy Patinkin) auf taube Ohren. Doch Carrie lässt sich nicht abbringen und recherchiert weiter, wobei sie schockierende Wahrheiten ans Licht bringt.

Von der ersten Episode an weiß "Homeland" zu packen, was schlichtweg an einem hervorragenden Gesamtpaket liegt. Die düstere Spannung, die unter jeder Episode liegt, ist schier erdrückend und wird von den grandiosen Skripten getragen. Hier gibt es kaum Action im herkömmlichen Sinne, die größte Intensität wird von der realistischen, aber keinesfalls geklärten Bedrohung erschaffen, von den lebendigen Charakteren und dem cleveren Verlauf der Geschichte. Langsam, aber nur selten etwas zu langatmig, entwickeln die Macher hier einen wahnsinnig spannenden Thriller, der gerade zur heutigen Zeit eine hochaktuelle Thematik aufweist und diese nie dazu nutzt, um billige Spannung zu erzeugen. Anstattdessen widmet man sich dem Thema auf realistische und glaubwürdige Art und Weise, da geht esum Korruption, Glaubwürdigkeit und auch mal um unangenehme Praktiken. Ob diese bei der CIA und dem FBI tatsächlich so angewendet werden, um Beschuldigte zum Reden zu zwingen, das kann natürlich nicht nachgewiesen werde, aber "Homeland" entwickelt diese Szenen so, dass wir all dies locker glauben können. 
Neben den meisten Episoden, die absolut meisterhaft inszeniert und geschrieben sind, fallen die Handvoll schwächeren, die sich dann auch mal ein wenig in die Länge ziehen, zwar auf, im Gesamtkonstrukt der Handlung dieser ersten Staffel ergibt es aber dennoch Sinn. Die Macher nehmen sich, serientypisch, viel Zeit, um ihre mehrdimensionalen Figuren mit Ballast auszustatten. Nicht alle sind sympathisch, aber alle sind fernab von Klischees, menschlich und echt, machen Entwicklungen durch und erleben ungeahnte, niemals haarsträubende Wendungen. 
An vorderster Front steht dabei natürlich die von Claire Danes brillant gespielte Carrie Mathison, die in einem Andrang von Genie und Wahnsinn so einiges an Chaos verursacht. Eine tolle Figur, mit der man sich sehr gut identifizieren kann. Neben Damian Lewis als undurchsichtiger Nicholas Brody sticht besonders Mandy Patinkin als Carries an sich herzensguter, aber auch strenger Mentor heraus, der ebenfalls bei der CIA arbeitet und dabei mehrfach zwischen die Fronten gerät. Patinkin gibt Saul Berenson als ruhigen Mann, der seine eigenen Probleme zurückstellt, in dem ständig etwas brodelt und der dabei immer wieder Dinge tut, die er selbst nicht mag, die er aber tun muss. Ein grandioser Charakter, dem ich unglaublich gerne zugesehen habe. 
Über die dreizehn Episoden hinweg widmet sich die Serie dann den verschiedenen Figuren, wir erleben die Geschehnisse unter anderem aus der Sicht von Carrie, Saul und Brody, aber auch aus anderen Neben- und Hauptfiguren, wie Brodys Familie, hochrangigen Politikern oder Carries Schwester. Dabei entsteht ein starker Drive, welcher die Folgen teilweise wie im Fluge vergehen lässt und viel Abwechslung bietet. Bis zu zwei hochspannenden Finalfolgen, wo einzig die letzte Wendung noch zweifeln lässt, ob das nun eine so gute Idee war, wird man hier bestens unterhalten. Man darf gespannt sein, wohin die Reise in der zweiten Staffel nun geht.
Fazit: Clever, spannend, aktuell, grandios gespielt und nur selten etwas langatmig. "Homeland" ist eine starke Thriller-Serie, die hervorragend anfängt, ebenso meisterhaft weitergeht und stark endet. Ich will mehr!

Note: 2


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