Dwayne Johnson ist momentan einer der beschäftigsten und erfolgreichsten Schauspieler unserer Zeit. In seiner Filmografie finden sich Großproduktionen wie "San Andreas", "Pain & Gain" und natürlich die "Fast & Furious"-Reihe, zu welcher er während dem fünften Teil hinzustieß. Und auch sein zukünftiger Terminplaner ist voll, unter anderem stehen uns demnächst "Fast & Furious 8" und ein Sequel zu "Jumanji" bevor. Am allermeisten Kohle macht Johnson natürlich als Actionstar, wie auch in dem Rache-Thriller "Faster" aus dem Jahr 2011, in welchem er Jagd auf die Mörder seines Bruders macht...
FASTER
Wegen der Beihilfe bei einem Banküberfall landet James Cullen (Dwayne Johnson) für zehn Jahre im Knast... kurz nachdem eine andere Gang ihn und seinen Bruder aufgegriffen, seinen Bruder getötet und auch ihn schwer verletzt hat. Wieder zurück in der Freiheit beginnt Cullen einen gnadenlosen Rachefeldzug und sucht alle Beteiligten der Tat auf, um sie zu töten. Schnell ist ihm mit Slade Humphries (Billy Bob Thornton) aber auch ein Cop auf den Fersen, welcher den Blutrausch so schnell wie möglich stoppen möchte...
"Faster" macht im Trailer den Eindruck eines knallharten Actionfilmes, welcher genau das liefert, was man von Dwayne Johnson erwartet: Quietschende Reifen, Autoverfolgungsjagden, fliegende Fäuste und jede Menge Ballerei. Genau das liefert uns der Film aber nur im Ansatz, denn eigentlich sehen wir hier einen recht harten Rache-Thriller, in dem Actionsequenzen nur rar gesät sind und wenn dann kurz und knapp ablaufen.
Der Fokus soll mehr auf den Figuren liegen, von denen drei gesondert im Mittelpunkt stehen (Johnsons "Racheengel", ein Cop und ein Auftragskiller). Leider geht das Rezept eines tiefergehenden Thrillers hier nicht auf, da die Autoren die Geschichte recht flach wiedergegeben haben. Im Kern geht es eben doch nicht um mehr als Rache und so bietet "Faster" eben auch nichts anderes als Cullens Reise durch Amerika, während welcher er nach und nach die Beteiligten der schrecklichen Tat von vor zehn Jahren ausfindig macht. Da dies allein für einen Film noch nicht ausreicht und auch die Anderthalb-Stunden-Marke so nicht zu knacken gewesen wäre, werden eben noch zwei Subplots in den Raum geworfen, von denen einer (Billy Bob Thornton versucht als, natürlich drogenabhängiger, Polizist, den Fall zu lösen) mittelmäßig daherkommt und der andere (Auftragskiller, der seinen Job einfach so zum Spaß macht, jagt Cullen, hat aber auch noch eine hübsche Frau daheim sitzen) vollkommen danebengeht.
So langweilt man sich trotz der recht knackigen Laufzeit von 97 Minuten eben doch relativ häufig, da die Figuren Abziehbilder sind und auch die Geschichte um sie herum ihnen keine glaubwürdige Entwicklung geben kann. Auch die schlussendliche Auflösung, welche man dank der deutschen Synchronisation, aber auch wegen der simplen Vorhersehbarkeit rasch kommen sieht, zielt genau in dieses Muster, ist flach und unbefriedigend, mal ganz davon abgesehen, dass sie auch keinen höheren Sinn ergibt und wohl nur dazu da ist. um den Zuschauer im letzten Drittel noch einmal zu überraschen... was eben nach hinten losgeht, da jeder, der zwei und zwei zusammenzählen kann, diesen Clou schon Meilen gegen den Wind riechen wird.
Immerhin: Handwerklich ist "Faster" ein sehr grundsolider Film, die wenigen Actionszenen sind gut in Szene gesetzt, die Schauspieler mühen sich redlich und Dwayne Johnson hat hier, als wortkarger "Held" des Films, eben auch wieder seine unglaubliche Präsenz auf seiner Seite, sodass man ihm gerne zusieht. Ganz so schlimm ist es dann also auch wieder nicht, auch weil sympathische, bekannte Gesichter wie die beiden "Lost"-Stars Maggie Grace und Adewale Akinnuoye-Agbaje sowie "Dexter"-Fanliebling Jennifer Carpenter für gelungene Abwechslung sorgen, auch wenn sie sonst nicht viel zu tun haben.
Fazit: "Faster" ist ein recht mauer Thriller mit einer simplen Geschichte und flachen Figuren geworden, der dank Dwayne Johnson und einer netten Inszenierung schlimmer hätte sein können. Der Trailer hat allerdings deutlich mehr versprochen.
Note: 4+
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