Die Wege von Michael Bay und Megan Fox hatten sich eigentlich getrennt, nachdem letztere den Regisseur am Set des Action-Blockbusters "Transformers: Die Rache" mit Adolf Hitler verglich. Bay nahm Fox für die Fortsetzung "Transformers 3" aus dem Programm und so war es eigentlich aus. Die große Überraschung war dann tatsächlich, als der Krawall-Regisseur die Schauspielerin für das von ihm produzierte Reboot der mutierten Ninja-Schildkröten in der weiblichen Hauptrolle besetzte. Der Streit war also beglichen und beide arbeiteten wieder zusammen. Das Ergebnis war jedoch grauenvoller als es selbst die niedrigsten Erwartungen sein konnten.
TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES
Eine kriminelle Organisation namens Foot Clan terrorisiert die Einwohner von New York. Als die aufstrebende Reporterin April O'Neil (Megan Fox) eines Tages heimlich die Machenschaften des Clans beobachtet, wird sie auch Zeuge davon, wie vier gigantische, schildkrötenähnliche Wesen die Kriminellen bekämpfen. Natürlich will niemand April glauben, weswegen sie die Sache selbst in die Hand nimmt... und schließlich die Bekanntschaft mit den wilden Ninja Turtles macht, die dem Verbrechen in der Stadt den Kampf ansagen wollen.
Nach einem Reboot der "Teenage Mutant Ninja Turtles" hatte eigentlich niemand laut gerufen. Der Film war im Jahr 2014 dann aber doch so erfolgreich, dass sogar eine Fortsetzung kam, die momentan in den deutschen Kinos läuft... wieso, ist vollkommen unverständlich, denn das Werk von Regisseur Jonathan Liebesman und Produzent Michael Bay ist eine kleine Katastrophe geworden. Im Grunde wurden die schlechtesten Teile von Bays ansonsten ja recht solider "Transformers"-Reihe hier noch einmal auf Spielfilmlänge aufgeblasen. Also bekommen wir stumpfsinnigen Humor, der sich an Achtjährige richtet, überzogene, nie endenwollende Actionszenen, stupide Legenden über Kampfkünste und übermächtige Gegner und eine grausam dumme Handlung, die jeglicher Logik entbehrt. All dies zusammen ergibt dann einen Film, den man sich nur schwer antun kann und bei dem man immer wieder verzweifelt den Kopf schüttelt.
Das Humor-Niveau liegt so tief, dass man weinen möchte. Da werden zum einen die ganz alten Kalauer ausgekramt und als witzig verkauft ("Weinst du etwa?" - "Nein, du Dödel, ich hab was im Auge.") und zum anderen mit dämlichen Furz-Gags auch noch die letzten Kinogänger verprellt, die dem Ding eine Chance geben wollten. Ich habe "Teenage Mutant Ninja Turtles" nun auf Amazon Prime gesehen, um mich eigentlich auf das Sequel vorzubereiten, welches ich dann im Kino sehen wollte, aber das werde ich mir sparen, denn noch so eine Runde brauche ich nicht.
Klar, die Effekte sind in Ordnung, dennoch wirken die Bilder durchgehend so künstlich, dass man sich nicht auf diese verrückte Welt einstellen will. Eine an sich coole Actionszene, in welcher Fahrzeuge und Turtles einen Schneehang hinuntersausen, ist sehr nett in Szene gesetzt, wird dabei von den viel zu großen Turtles und ihren unnatürlichen, albernen Bewegungen und Sprüchen aber immer wieder versaut. Und Megan Fox ist sicherlich der Typ Frau, die in einer Nebenrolle für klare Pluspunkte sorgen kann (siehe "Immer Ärger mit 40"), sie als Hauptrolle zu besetzen, war jedoch ein großer Fehler, denn sie kann das ganze Ding nie überzeugend erden. Ein ähnlich großes Fragezeichen gibt Whoppi Goldberg auf, die hier in zwei Szenen als Zeitungsbesitzerin durchs Bild huscht und ansonsten gar nichts zu tun hat. Ein dicker Scheck wird wohl überzeugend für diese großartige Schauspielerin gewesen sein, denn das ist wahrlich unter ihrem Niveau.
Was bleibt also am Ende von dem Reboot der Ninja Turtles? Sehr, sehr wenig nur. Der Soundtrack ist nett, einige visuelle Effekte sind auch gelungen, doch der Rest ist tatsächlich für die Tonne. Fans der klassischen Turtles könnten hier bei einigen Anspielungen noch ihren Spaß haben, der Rest wird aber schnell verprellt.
Fazit: Vollkommen stupider Film mit albernem Humor und schrecklich dämlicher Geschichte. Schnell vergessen und sich dabei am besten auch das Sequel sparen.
Note: 5
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