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Power Rangers

Wenn man bedenkt, welche Marken in den letzten Jahren bereits fürs Kino etabliert wurden, über Brettspielverfilmungen wie "Battleship" oder auch immer neue Reboots von klassischen Serien a la "Das A-Team", da ist es schon verwunderlich, dass es bis ins Jahr 2017 dauerte, bis auch die zum Kult aufgestiegenen "Power Rangers" in einem Reboot die Kinoleinwände unsicher machen würden. Gerade zu Zeiten von Hasbro's "Transformers" geifern die Produzenten ja nach solcherlei Popcorn-Hirn-aus-Stoffen und einen solchen bekommen wir nun erwartungsgemäß auch geboten, auch wenn der Unterhaltungsfaktor deutlich geringer ausfällt...

POWER RANGERS


Fünf Teenager, die sich zuvor kaum kannten, treffen zufällig bei einer alten Mine aufeinander, wo sie in den Besitz von fünf unterschiedlichen, farbigen Münzen gelangen. Am nächsten Tag haben sie alle seltsame Kräfte entwickelt, können mehrere Meter weit springen und enorme Schläge austeilen. Als die fünf, angeführt von dem Ex-Quarterback Jason Scott (Dacre Montgomery), der Sache auf den Grund gehen, lernen sie die Wahrheit kennen: Sie sind auserwählt, zu den legendären "Power Rangers" zu werden und dies auch keinen Augenblick zu früh, denn die böse Ex-Rangerin Rita Repulsa (Elizabeth Banks) ist bereits auf dem Weg und droht mit der Zerstörung allen menschlichen Lebens auf Erden...

Der erste Trailer hat dann doch irgendwie meine Neugier geweckt, auch wenn mich das Thema "Power Rangers" ansonsten gar nicht angesprochen hat. Sicher, als Kind habe ich die Serie geliebt, hatte sogar einige der Actionfiguren zuhause, dass das Thema aber im Jahr 2017 noch funktionieren würde, war wirklich zu bezweifeln. Von den "Transformers" dachte ich dies bis 2007 aber auch und zumindest der erste Film hat mich damals positiv überrascht, also war ich durchaus bereit, auch den berühmten bunten Rangern eine faire Chance zu geben. 
Und tatsächlich, in manch einem Moment macht dieser Film Spaß, es gibt einige nette Lacher, die Charaktere sind soweit sympathisch und auch über die soliden Effekte kann man nicht jammern. Ich habe mich trotz einiger Längen zwei Stunden lang nett unterhalten gefühlt... dennoch ging ich mit einem unzufriedenen Gefühl aus dem Kinosaal, welches sich so eigentlich kaum vereinbaren lässt. Natürlich dürfte das Scheitern des Filmes zum Teil auch daran liegen, dass das ganze Thema überholt ist und trotz eines hippen Reboots mit Smartphones und so weiter all das eben noch immer recht stumpf wirkt. Fünf junge Menschen in knallig bunten Rüstungen, während für kurze Zeit sogar das klassische "Go Go Power Rangers" im Hintergrund läuft... das kann man charmant oder aber enorm blöde finden. Meiner Meinung nach gelingt dem Film irgendwie beides auf einmal, was doch sehr uneinheitlich wirkt. 
Generell ist an diesem stumpfen, aber irgendwie sympathischen Popcorn-Kino, bei welchem man einfach das Hirn ausschaltet und sich berieseln lässt, nichts auszusetzen, andere Regisseure haben aber gezeigt, wie man es auch dabei besser und flotter machen kann. Natürlich übertreibt es ein Michael Bay mit seinen "Transformers" mittlerweile schamlos, dennoch ist seine Inszenierung trotz nerviger Super-Zeitlupen kraftvoller als das, was Dean Israelite auf dem Regiestuhl hier abliefert. Ihm ist anscheinend keine einzige gute Idee gekommen, wie er diese unoriginelle Geschichte bildtechnisch schmackhaft serviert. So bleibt er seinen Figuren merkwürdig fern, er kann die an sich nette Action nicht unter Kontrolle halten, die Kamera verliert gerade während des Showdowns immer wieder den Fokus und auch ansonsten wirkt alles ein wenig fad und lieblos. Man spult den altbekannten Helden-Plot ab, lässt Figuren erst scheitern, bevor sie dann zu Idolen werden, ein wenig Flirt hier, ein wenig Witz dort und fertig ist der Stoff, aus dem die Marvel-Filme sind... nur das hier die Seele fehlt, da sich alles doch etwas arg konstruiert anfühlt. 
Auch darüber hinaus leidet "Power Rangers" an den üblichen Schwächen manch eines Vertreters des Popcorn-Kinos: Er dauert zu lang und zieht sich besonders im ereignisarmen Mittelteil recht deutlich, der Showdown hätte ebenfalls kürzer und damit knackiger inszeniert werden können (ohne ständiges "Sich-wieder-aufrappeln" des Antagonisten), die Figuren bleiben trotz ausführlicher Einführung eher flach und auch der Humor wirkt stellenweise arg bemüht. Kinder und jüngere Jugendliche, die hier die klare Zielgruppe darstellen, wird das weniger interessieren, denn diese werden sich von den Farben und der bunten Action blenden lassen. Diese wird es wenig kümmern, dass unter den fünf Newcomern Naomi Scott als einzige eine wirkliche Ausstrahlung mit sich bringt oder das Elizabeth Banks als nervige Schurkin so gar nicht geht. Und das ist auch okay so, denn wenn man solcherlei Fehler außer Acht lässt, funktioniert das als dummes, aber sogar ab und zu spaßiges Mainstream-Kino ganz ordentlich.
Fazit: "Power Rangers" ist ebenso flaches wie buntes Popcorn-Kino nach altbekannten Schemata, wobei sich Längen mit flachen Subplots abwechseln. Wer das Hirn ausschaltet und sich nicht um die arg stumpfe Handlung schert, der wird hier dennoch ganz nett unterhalten.

Note: 4+




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