Eigentlich war nach dem großen Erfolg von "Zurück in die Zukunft" aus dem Jahr 1985 nur eine einzige Fortsetzung geplant. Da dieser laut der entwickelten Geschichte aber wohl eine Laufzeit von gut drei Stunden aufgewiesen und zudem auch noch enorme Produktionskosten aufgewiesen hätte (ein Risiko, welches Universal damals nicht eingehen wollte), entschloss man sich, zwei Filme zu machen, die fix hintereinander gedreht wurden. Der abschließende dritte Teil, der 1990 in die Kinos kam, gilt bis heute gemeinhin als schwächster Film der Reihe und auch ich muss mich dieser Meinung leider anschließen...
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT III
Nach einem Blitzschlag in den DeLorean wurde Emmett Brown (Christopher Llyod) ins Jahr 1885 geschickt. Marty McFly (Michael J. Fox) schließt sich daher mit dem Brown aus dem Jahr 1955 zusammen, um seinen alten Freund zurückzuholen, den im Wilden Westen ein schreckliches Schicksal ereilen soll. Unter Indianern und Cowboys angekommen legt sich Marty mit dem fiesen Rüpel Buford Tannen (Thomas F. Wilson) an und schmiedet mit Doc einen Plan, um ins Jahr 1985 zurückzukehren. Anhand der unterentwickelten Technik des Wilden Westens müssen sich die beiden aber einige ganz neue Ideen einfallen lassen...
Während Doc Brown und Marty McFly im brillanten zweiten Teil der Trilogie noch wirr durch mehrere Zeiten flogen, dabei Zukunft und Vergangenheit abdeckten, und sich durch eine enorm wendungsreiche Geschichte kämpften, so beschränkt sich der Abschluss der Reihe, doch etwas untypisch, auf einen einzigen Handlungsort und setzt so dem "Höher, Schneller, Weiter"-Prinzip Hollywoods einiges entgegen. Diesmal wird sich also, nach einer flotten Auflösung des Cliffhangers aus dem zweiten Teil im Jahr 1955, ziemlich schnell in den Wilden Westen begeben, wo der Film dann auch bleibt.
Das ist etwas schade, erwartete man nach dem zweiten Teil doch einen ähnlich wilden Ritt, wohingegen hier das Tempo doch deutlich rausgenommen wird und auch die Geschichte längst nicht mehr so wunderbar vertrackt und wendungsreich daherkommt. Diesmal ist es deutlich geradliniger und auch das Gaspedal wird diesmal nicht mehr durchgehend durchgedrückt. Im Mittelteil, wenn man sich hier doch etwas zu arg in altbekannten Western-Klischees suhlt, kommt es sogar zu für die Reihe untypischen, deutlichen Längen und die Story an sich ist diesmal tatsächlich etwas fader und weniger einfallsreich als zuvor. Natürlich müssen unsere beiden Helden auch hier wieder gerettet werden und gerade McFly gerät erneut in einen Schlamassel nach dem anderen, angesichts dessen, dass der Handlungsort diesmal aber statisch der Wilder Westen bleibt und darin auch nicht viel mehr zu erzählen hat als eine recht zahme Western-Parodie mit kleinen und feinen Anspielungen auf die ersten "Zurück in die Zukunft"-Filme, bleibt echte Begeisterung diesmal leider aus.
Natürlich, das ist produktionstechnisch mal wieder auf sehr hohem Niveau und auch die beiden Hauptdarsteller sowie ein ebenfalls als neuer Tannen-Bösewicht zurückgekehrter Thomas F. Wilson sind erneut mit sehr viel Spaß bei der Sache... wobei Christopher Lloyd nun deutlich mehr im Mittelpunkt der Handlung steht als zuvor und dabei sogar Michael J. Fox die augenscheinliche Hauptrolle streitig macht. Dennoch weiß all das nicht wirklich zu überzeugen, ruht man sich hier doch deutlich auf einer einzigen, netten Idee aus, die über zwei Stunden hinweg nicht wirklich zünden möchte. Sollte anfangs tatsächlich nur eine einzige Fortsetzung geplant gewesen sein, kann man sich gut vorstellen, dass der Western-Abschnitt damals als großer Showdown auftreten sollte... als ganzen Film ist diese Show dann aber doch etwas zu flach und mit 118 Minuten auch zu lang geraten.
Als Füller lässt sich hierbei die doch arg flache Romanze zwischen Doc Brown und der neuen Figur der Clara Clayton bezeichnen, die Brown zwar auch endlich eine richtige menschliche Tiefe gibt, ansonsten aber ziemlich mau bleibt. Das Finale an Bord eines rasenden Zuges macht dann zwar Spaß, hält aber auch nicht mit den phänomenalen Action-Momenten des zweiten Filmes mit und liefert allenfalls passable Unterhaltung... was letztendlich nicht genug ist.
Fazit: Dank gut aufgelegter Schauspieler und netten Anspielungen macht der dritte Teil in Einzelszenen Spaß. Durch die maue Geschichte, die sich einzig und allein auf einer Idee ausruht, als maue Western-Parodie endet und darüber hinaus nur wenig zu erzählen hat, ist Teil 3 aber auch deutlich der schwächste Teil der Trilogie.
Note: 3-
Kommentare
Kommentar veröffentlichen