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Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte

Eigentlich war ursprünglich geplant, alle sieben Bücher der "Narnia"-Reihe von C.S. Lewis zu verfilmen... diesen Plan machte der zweite Ausflug jedoch bereits wieder einen Strich durch die Rechnung, musste dieser doch enorme finanzielle Einbußungen hinnehmen. Teil 3 befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Produktion, war also nicht gefährdet, dieser blieb bis heute aber auch der letzte Film des Franchises. Kein Wunder, denn auch Teil 3 blieb hinter den Erwartungen zurück, nachdem Disney dem Zugpferd den Rücken gekehrt und auch Andrew Adamson das Regiesteuer abgegeben hatte. Der daraus resultierende merkliche Stilbruch ist dabei so angenehm, dass "Die Reise auf der Morgenröte" insgesamt als ganz herber Fehlschlag gelten muss...

DIE CHRONIKEN VON NARNIA: DIE REISE AUF DER MORGENRÖTE


Bei ihrer Rückkehr nach Narnia schleifen Lucy (Georgie Henley) und Edmund (Skandar Heynes) auch ihren ungeliebten, störrischen Cousin Eustachius Knilch (Will Poulter) mit sich und landen auf der "Morgenröte", dem Schiff, welches von König Kaspian (Ben Barnes) gefahren wird. Dieser untersucht einige merkwürdige Vorkommnisse und eine gefährliche grüne Wolke, welche mehrere Inseln verflucht hat. Mit der Hilfe von Lucy und Edmund möchte Kaspian die Gefahr bannen und Narnia endlich wieder in eine friedliche Welt verwandeln, doch dafür müssen sie die sieben Schwerter der verlorenen Lords finden und versammeln...

Nach dem Rücktritt von Disney, Walden Media und Andrew Adamson übernahm Michael Apted das schwammige Projekt, welches ein wenig wie der letzte Versuch aussah, die Welt von Narnia noch für die Kinozuschauer schmackhaft zu machen. Um dies zu bewerkstelligen ruderte man vom düsteren Schlachtengetümmel des direkten Vorgängers zurück und machte sich daran, ein reinrassiges Fantasy-Abenteuer zu gestalten - eine Abenteuerreise mit vielen verschiedenen Herausforderungen und Gefahren, ohne epische Schlachten oder gestürzte Könige, kurz: Ohne Anleihen beim noch immer großen Vorbild "Der Herr der Ringe". Nun klang ein neuer Ansatz als solches ja eigentlich ganz vielversprechend, auch wenn der zweite Teil zuvor mit den altgedienten Qualitäten noch ganz gut fuhr... abgesehen davon, dass das amerikanische Publikum, wohl noch abgeschreckt vom eher lauwarmen Original, dies nicht mehr sehen wollte. 
Nun biedert man sich also erneut bei den jüngsten Zuschauern an, verringert die dunklen Elemente auf das notwendige Minimum und macht es niemandem schwer, der Handlung auch nur ansatzweise zu folgen, ist diese doch so geradlinig und dahingehend flach, dass es schier wehtut. Die Protagonisten schippern schlichtweg nur noch von Pontius zu Pilatus, räumen etwaige Gefahren mit einem leichten Grinsen aus dem Weg und nehmen sich nur noch wenig Zeit, um sich auch über ihre eigenen Probleme Gedanken zu machen. Da wirken dann Subplots wie die mit ihrem Äußeren hadernde Lucy, die doch so gerne wie ihre große Schwester Susan wäre, enorm aufgesetzt, was jedoch insgesamt gut zu dem unerträglichen Kitsch passt, welchen man in dieses Machwerk gepackt hat. Nun gut, das "Narnia"-Franchise war noch nie eines der leisen Töne, doch hier hat man nun über klischeehafte Reden über Mut und Selbstliebe, über die eigene Aufopferung und etliche weitere Lehren alles in einen Topf geworfen, was uns irgendwie etwas beibringen soll. Das wirkt dann so moralisch schwer, dass man den Film als Abenteuer kaum genießen kann, kommt die Handlung doch immer wieder mit neuen Wertvorstellungen um die Ecke, welche man dem Zuschauer aufdrängt. 
Die eigentliche, im Fokus stehende Reise hält darüber hinaus auch nicht wirklich viel für den Zuschauer bereit: Dank eines nun wieder deutlich kleineren Budgets sehen die Spezialeffekte in den meisten Fällen grausig aus, den Greenscreen kann man schier in jeder Szenerie spüren, die Künstlichkeit spricht aus jedem Pixel. Nun gut, es ist immerhin ein Kinderfilm, dennoch darf man auch den Jüngsten noch eine gewisse Qualität zutrauen, sowohl auf handlungstechnischer als auch auf optischer Ebene. Denkt man dann noch daran, dass "Narnia" zu diesem Zeitpunkt auf einem wackligen Ast stand ist es umso trauriger, dass man sich hier nicht genug Mühe gegeben hat und das Franchise für ein paar müde Dollar doch zu Grabe tragen musste... was vorauszusehen war, bei solch geringer Qualität. Schauspielerisch bleibt all dies dann auch eher fade, selbst die zuvor stets überzeugende Georgie Henley wirkt im dritten Anlauf etwas lustlos, scheint bereits zu neuen Ufern aufgebrochen zu sein - selbiges gilt für die bereits aus den Vorgängern bekannten Ben Barnes und Skandar Keynes - für Anna Popplewell und William Moseley bleiben indes nur noch winzige Mini-Auftritte übrig, was jedoch nur bezüglich ersterer einen Verlust darstellt.

Fazit: Leerer und substanzarmer Abschluss der "Narnia"-Trilogie, welcher ein Minimum an Handlung durch schwache Spezialeffekte und harmlose Charaktere streckt. Diese Abenteuerreise büßt alles an Epik und optischer Freude ein, was die Vorgänger zumindest noch solide machten.

Note: 4-




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