2007 war das Jahr der großen, dritten Teile. In einem beachtlichen Kinosommer traten mehrere große Trilogie-Showdowns gegeneinander an und buhlten um die Gunst der Zuschauer. Nicht alle Kritiker waren begeistert, für Fans des Blockbuster-Kinos gab es jedoch einiges zu gucken und mit der Ausnahme des doch eher schwachen "Shrek der Dritte" war ich doch fasziniert und streckenweise regelrecht begeistert von "Pirates of the Caribbean - Am Ende der Welt", "Spider-Man 3" und "Das Bourne Ultimatum". Auch die Gang rund um Danny Ocean wollte sich in diesem Sommer zu einem dritten und definitiv letzten Coup treffen, sodass der Kinosommer von 2007 um ein weiteres Highlight reicher war... oder etwa nicht?
Fazit: Teil 3 speckt ein wenig ab und konzentriert sich auf seine geradlinige Handlung. Die Schauspieler harmonieren bis zum spaßigen Finale prächtig, Längen und das komplette Fehlen von Spannung bleiben jedoch auch diesmal nicht aus und sorgen somit höchstens für ein durchschnittliches Vergnügen.
OCEAN'S 13
Ein letzter großer Coup muss noch steigen, bevor sie alle endlich mit ihren brav verdienten Moneten in den Ruhestand gehen. Reuben Tishkoff (Elliott Gould) wird von dem Casinoinhaber Willy Bank (Al Pacino) böse über den Tisch gezogen. Um den mittlerweile erkrankten und ans Bett gefesselten Reuben zu rächen, machen sich Danny Ocean (George Clooney) und sein Team daran, Bank eins auszuwischen. Sie entwickeln einen komplexen Plan, um Bank's Casino um etliche Millionen zu erleichtern... ohne sich dabei zwingend selbst die Taschen zu füllen. Dafür müssen sie sich sogar mit einem ihrer alten Gegenspieler verbünden.
Es scheint so als hätten Steven Soderbergh und sein Team die Fehler, die sie beim zweiten Teil deutlich machten, erkannt und sich anschließend Besserung gelobt. Damals schienen alle Beteiligten einen Mordsspaß vor und hinter der Kamera gehabt zu haben, die wirre Geschichte und die überladenen Charaktere überspielten dieses Vergnügen jedoch nicht auf den Zuschauer. Für den dritten Film besinnt man sich nun auf die Wurzeln des immerhin noch netten, unterhaltsamen Originals zurück - es geht zurück nach Las Vegas, der Cast wird zumindest ein wenig ausgedünnt, sodass das Figurenensemble übersichtlicher erscheint und auch das wirre Herumgehopse weicht wieder einem konkreten Plan. Diesmal steht zwar kein wirklicher Einbruch auf der Kappe, sondern eher eine klare Mission, um einem ziemlich unsympathischen Antagonisten eins auszuwischen. Wie die einzelnen Protagonisten dabei ihr Bestes tun, die einzelnen Rädchen zusammenlaufen und am Ende mit einem wirklich hübschen Finale der Plan aufgeht, das ist schon sehr unterhaltsam und kommt dabei qualitativ locker auf Touchfühlung mit dem Original.
Bis es soweit ist treten allerdings auch die seit dem zweiten Teil üblichen Längen auf - sicherlich nicht ganz so prägnant, aber doch erkennbar. Dies mag daran liegen, dass man sich mit dem Finale der Trilogie nicht mehr neu erfindet und es dem Werk, dank der durchgehend heiteren Stimmung, der eher oberflächlich gezeichneten Figuren und der vorhersehbaren, geradlinigen Handlung an Spannung mangelt. Es geht alles etwas zu glatt und dass die sympathischen Hauptfiguren mit ihrem ebenso wie verrückten, eigentlich unmöglichen und an Unlogik diesmal kaum mehr zu übertreffenden Plan siegen werden, steht niemals zur Debatte. Das macht diese zwei Stunden dann zwar zu einem recht lockeren und amüsanten Spielchen... aber niemals zu einem, welches uns in irgendeiner Weise packt oder gar emotional involviert, denn dafür bleiben uns die Figuren - trotz des moralischen Dilemmas, welches sie nun erneut zusammenbringt - einfach viel zu fern.
Diese Figuren werden erneut von einer beachtlichen Star-Besetzung gespielt, die dieses Mal jedoch ein wenig ausgedünnt wurde... kein Wunder, denn in Teil 2 überzog man es mit der enormen Charakteransammlung doch etwas. Hier bekommt nun jeder doch wieder seinen eigenen, größeren Moment ab und generell harmonieren die Schauspieler erneut prächtig miteinander. Julia Roberts und Catherine Zeta-Jones glänzen diesmal mit Abwesenheit, einzig die neu zum Cast stoßende Ellen Barkin hält also noch die Frauenquote hoch, ansonsten dominieren die Männer. George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon und Co. bewegen sich dabei in gewohnten Kreisen, was als Lob verstanden werden soll und auch Andy Garcia hat endlich wieder mehr Zeit, sich clever und verschmitzt durch die Handlung zu mogeln und dabei im Hintergrund die Fäden zu ziehen. Der beachtenswerteste Neuzugang bleibt aber natürlich "Der Pate"-Star Al Pacino als neuer Antagonist, der hier eine nette Darstellung abliefert, die aber niemals über "okay" hinauskommt... dafür hat Pacino solche Rollen aber vielleicht auch einfach schon ein paar Mal zu oft gespielt.
Fazit: Teil 3 speckt ein wenig ab und konzentriert sich auf seine geradlinige Handlung. Die Schauspieler harmonieren bis zum spaßigen Finale prächtig, Längen und das komplette Fehlen von Spannung bleiben jedoch auch diesmal nicht aus und sorgen somit höchstens für ein durchschnittliches Vergnügen.
Note: 3-
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