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Clifford der große rote Hund

Die zwölfjährige Emily Elizabeth (Darby Camp) ist gar nicht begeistert, als ihre Mutter Maggie (Sienna Guillory) für mehrere Tage auf eine Geschäftsreise muss... und erst recht nicht, dass Maggies Bruder Casey (Jack Whitehall) den Job des Babysitters übernimmt. Sowohl der verantwortungslos in den Tag hineinlebende und in seinem Lastwagen lebende Casey als auch die Außenseiterin Emily sollen bald jedoch noch viel größere Probleme haben. Am ersten Abend nach Maggies Abreise findet letztere nämlich plötzlich einen süßen, roten Welpen in ihrem Rucksack, den sie vor einigen Stunden noch im Zelt des mysteriösen Tierretters Mr. Bridwell (John Cleese) bestaunt hatte. Casey erlaubt eine einmalige Übernachtung und will den Hund danach zu seinem Besitzer zurückbringen... doch der Welpe ist am nächsten Morgen plötzlich mehr als drei Meter groß und sorgt rasch für ein ziemliches Chaos in der Stadt Harlem.

Warum dieser Hund denn nun plötzlich so gigantisch gewachsen ist, stellt eigentlich den Elefanten im Raum dar, um sogleich mal mit einem mittelmäßigen Wortwitz einzusteigen. Umso überraschender, dass der Film auf ebendiese Frage gar keine richtige Antwort liefert... beziehungsweise dies letztendlich mit einem recht kitschigen und auch nur nebenbei erwähnten Mischmasch aus Liebe und Magie erzählt. Das macht aber nichts, denn es ist weniger das "Wieso" als das "Wie", was diesen durchaus herzlichen Familienfilm zusammenhält. Und stellt man nicht die Fragen nach einer stringenten Logik (was man bei einem Kinderfilm nun auch wirklich nicht zwangsweise tun sollte), dann kann mit Clifford rund anderthalb Stunden Spaß haben. Das liegt zum einen an der simplen und temporeichen Geschichte, welche besonders die Message, dass es okay und wünschenswert ist, anders als die anderen zu sein, kindgerecht und herzlich aufbereitet. Und zum anderen ist es die Leistung eines sehr charmanten Figurenensembles, welches zwar ausschließlich aus altbekannten Versatzstücken besteht, in dieser Masse aber mehr als einmal die Lachmuskeln anspricht.
Natürlich ist der Humor hier harmlos, aber wie die Schauspieler*innen ihn übertragen und mit was für einer Spielfreude sie dabei agieren, das sieht man nicht in jedem Kinderfilm. Da sei besonders Jack Whitehall hervorzuheben, der im Spiel mit dem CGI-Riesenhund und seinen jüngeren Co-Stars offensichtlich den Spaß seines Lebens hatte und dementsprechend energetisch agiert. Doch auch Newcomerin Darby Camp schlägt sich wirklich gut, wirkt natürlich und kein Stück nervig. Mindestens ebenso viel Herz versprühen die charmanten Nebendarsteller, die zwar keinerlei relevante Tiefe erfahren, aber immer wieder für netten Humor und auch mal ein paar herzliche Momente zuständig sind. Passenderweise sind auch die Antagonisten wunderbar chargierend besetzt - sie sorgen für weiteren Humor, aber auch für eine Schlinge um den Hals des Hundes und seiner Besitzer, die sich besonders im rasanten Finale immer wieder zuzieht.
Ein kleiner Dorn im Auge sind die Spezialeffekte, die man zwar schon schlechter gesehen hat, aber besonders dann negativ auffallen, wenn der CGI-Hund mit menschlichen Charakteren direkt interagiert. Auch über die Größenverhältnisse war man sich bei den Digitaltechnikern wohl nicht ganz einig, weswegen der tierische Titelheld immer wieder seine Proportionen ändert... je nachdem, durch welches Fenster oder durch welchen Gang er denn nun seinen Kopf oder auch seinen ganzen Körper hineinstecken muss. Immerhin sind die Actionszenen durch die Bank weg hübsch inszeniert, sodass es weder Kindern noch Erwachsenen langweilig werden sollte. Hin und wieder machen es sich die Macher zwar besonders hinsichtlich ihres doch recht "magisch" erzählten Plots etwas zu einfach, gleichen solcherlei aber durch charmante Figuren und wunderbar witzige Einzelszenen wieder aus. Und Kinder werden sich an dem schablonenhaften Plot ohnehin nicht stören, weswegen man das Abenteuer des großen roten Hundes soweit uneingeschränkt jedem empfehlen kann, der oder die einen kurzweiligen Filmabend erleben will... ganz unabhängig vom Alter.

Fazit: Schöner Familienfilm, der einen simplen Plot, simple Charaktere und teilweise leider auch simple Computereffekte in den Raum wirft, dabei aber durchweg das Herz am rechten Fleck hat. Auch der harmlose Humor trifft dabei immer wieder überraschend gut.

Note: 3+



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