Die Teenagerin Max Cartwright (Taissa Farmiga) ist die Tochter der durch den Slasherfilm "Camp Blutbad" bekannt gewordenen Schauspielerin Nancy Cartwright (Malin Akerman). Als Max gemeinsam mit einigen Freunden an einem Double-Feature des Films und seiner Fortsetzung in einem Kino teilnimmt, kommt es jedoch zu einem folgenschweren Unfall... und am Ende befinden sich Max und ihre Freunde aus unerklärlichen Gründen direkt und körperlich im Film. Nach der ersten Panik, da sie alle wissen, dass sich in ihrer Nähe ein grober Killer herumtreibt, versuchen sie herauszufinden, wie sie wieder zurück in ihre echte Welt gelangen können. Das Ziel klingt simpel, ist jedoch schwer zu erreichen: Der Killer muss von einer Jungfrau, einem echten "Final Girl" niedergestreckt werden, damit der Film den Abspann erreichen kann. Doch wer soll diese Rolle nun übernehmen?
Eine Art "Last Action Hero" in der Slasher-Variante klingt erstmal ganz reizvoll und nach einem soliden, vielleicht gar clever-verspielten Spaß im Genre der Horror-Komödie. Was "The Final Girls" aus dieser Prämisse letztendlich macht, ist aber alles andere als spaßig, sondern viel mehr anstrengend. Der Großteil der Akteure, was sowohl die wirklichen Filmfiguren als auch die unfreiwilligen Eindringlinge angeht, besteht aus dauersabbelnden Vollidioten, aus deren Lippen ständig Gags platzen, von denen jedoch kaum einer zünden mag. Mit aller Kraft und ständiger Energie werden uns diese dämlichen Charaktere alsbald nur noch unsympathisch, was sicherlich so gewollt ist, aber auch in arg vorhersehbare und vollkommen überzeichnet-klischeehafte Manirismen abrutscht. Ausgerechnet die Hauptattraktion rutscht den Autoren dabei vollkommen aus den Händen: Man muss bei einem Film wie "The Final Girls" sicherlich nicht nach der Logik fragen, doch wenn eben diese innere Logik selbst in der einfachsten Ausgangssituation hinten und vorne nicht funktioniert und sich die Macher für müde Gags ständig selbst widersprechen, dann macht es auch keinen Spaß, dabei auch nur ansatzweise mitzufiebern oder sich zumindest einigermaßen berieseln zu lassen.
Ob die ganze Nummer denn nun streng nach linearem Drehbuch abläuft oder der ganze Film doch umgeschrieben werden kann - darüber sind sich nicht nur die Figuren, sondern wohl auch die Autoren nicht ganz uneinig und machen daher einfach alles, wie es eben kommt. Dass "The Final Girls" trotz dieser wilden Umschwenkungen wahnsinnig vorhersehbar ist und jede, wirklich jede Szene schon Minuten im Voraus vom Zuschauer durchdacht werden kann, macht die ganze Sache umso trauriger. Ein etwas rotziger Charme geht bei dieser Ideenarmut ebenfalls flöten - die Macher beten die Klischees, die sie hier auf den Arm nehmen wollen, nur vor statt sie irgendwie zu brechen. Das führt dazu, dass sich der Film zwischen alle Stühle setzt: Für einen Horrorfilm fehlt es an Spannung und erst recht an Grusel, für eine Komödie ist er trotz aller mühseliger Versuche schlichtweg nicht lustig und auch nicht clever genug. Die müde Ausgangssituation, die hier wahnsinnig löchrig und voller sich selbst widersprechender Fehler daherkommt, reicht nicht aus, um den Film über anderthalb Stunden wirklich am Leben zu halten.
Slasher-Fans werden dabei auch nicht abgeholt, denn sämtliche Kills laufen wahnsinnig unblutig und vor allem unkreativ ab - wie ein absoluter Klon dieses Film-im-Films, der ebenfalls eine billige Schnellschuss-Variante des Genres sein soll, wird hier wahnsinnig leidenschaftslos gekillt, bis sogar die Freigabe ab 16 Jahren fragwürdig erscheint, denn wirklich erschreckend ist hier absolut gar nichts. Das einzige Alleinstellungsmerkmal, welches man "The Final Girls" mit gutem Gewissen zusprechen kann, ist eine überraschend tiefgründig abgehandelte Mutter-Tochter-Beziehung, die hier wesentlich dramatischer und sensibler daherkommt als man es in so einem Streifen erwarten würde. Da werden dann tatsächlich ein paar emotionale Knackpunkte gestreift, die auch durch das funktionierende Zusammenspiel von Malin Akerman und "American Horror Story"-Star Taissa Farmiga an Dringlichkeit gewinnen. Allerdings ist auch dieser Plot, sobald er sich mit der löchrigen Film-im-Film-Dramaturgie vermengt und anschließend mehrfach hart am Superkitsch vorbeischrammt, eine ziemlich verwilderte Angelegenheit, die aufgrund ihrer Skurillität nicht wirklich zu bewegen weiß.
Fazit: Dieser maue Film-im-Film-Slasher versagt nicht nur daran, die wenigen Regeln seiner simplen Ausgangslage zu befolgen, sondern ist auch weder gruselig noch sonderlich witzig. Die wenigen guten Ideen werden im Dramaturgie-Flickwerk und von dem schlechten Drehbuch sowie der seichten Inszenierung erdrückt.
Note: 4
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