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Infinite - Lebe unendlich

Evan McCauley (Mark Wahlberg) denkt, er sei schizophren - so diagnostizierten es ihm sogar Ärzte. Aufgrund seiner scheinbaren Krankheit kann Evan in keinem Job andocken und hat sogar eine gewalttätige Vergangenheit vorzuweisen. In Wahrheit jedoch ist er ein "Infinite" - ein Mensch, der nach dem Ende seines Lebens wiedergeboren wird und dabei die Erinnerungen all seiner früheren Leben in sich trägt. In seinem vorherigen Leben hat Evan somit in einem anderen Körper einen wichtigen Gegenstand versteckt, der in den falschen Händen das Ende dieser Welt bedeuten könnte. Nur durch das Eingreifen der mutigen Infinite-Agentin Nora (Sophie Cookson) kann Evan aus den Fängen des bösen Bathurst (Chiwetel Ejiofor) entkommen, der hinter eben diesem Gegenstand her ist. Von Nora und ihren Gefährten erfährt Evan mehr über diese geheime Organisation... und dass er derjenige ist, welcher die Welt mit seinem Wissen und seinen besonderen Fähigkeiten vor dem drohenden Untergang bewahren kann.

Dass ein hochbudgetierter Blockbuster plötzlich nicht mehr ins Kino kommt, sondern relativ spontan zu einem Streamingdienst abgeschoben wird, ist in Zeiten der Corona-Pandemie gar nichts so Besonderes mehr. Während "Infinite" in den USA zum weniger bekannten Streamingdienst Paramount Plus abgeschoben wurde, erschien er hier in Deutschland bei Amazon Prime Video... und dass diese sich nicht einmal mühten, den exklusiven Blockbuster zu bewerben, lässt bereits Schlimmes befürchten. "Infinite" startete förmlich ohne jede Vorwarnung auf Amazon, was die böse Vorahnung zulässt, dass der Film so schlecht ist, dass sich der Streamingdienst trotz der Exklusivität und der Neuheit kaum damit schmücken möchte. Und tatsächlich fuhr Amazon damit ziemlich gut und dass "Infinite" keinen Kinostart erfuhr, ist nicht nur in Zeiten einer Pandemie, während welcher viele Filme an den Kassen hoffnungslos versackten, eine gute Idee. Wir sehen hier nämlich tatsächlich einen dieser superteuren Blockbuster, die so schlecht geschrieben und so mies ausgeführt sind, dass sich das vielgeschriebene Wort "inspirationslos" hier mal so richtig lohnt.
Zu einem Großteil besteht der Film aus zähen Erklärbär-Szenen, in welchen die Charaktere sowohl Evan als auch den Zuschauer*innen ausführlich darlegen, worum es hier eigentlich geht. Da werden ganze Mythen haarklein zurechtgerückt, wortvolles Worldbuilding betrieben und geheime Kriege durchgeführt. Minutenlanges Geschwafel über Vergangenheit und Zukunft, mysteriöse Fähigkeiten und Bestimmungen müssen durchlitten werden und trotz all dieser mühseligen Vorarbeit ergibt an "Infinite" kaum etwas noch einen Sinn. Ein wahnsinniger Clusterfuck von einem klischeehaften Plot ist die Folge von zahlreichen Erklärungen, wobei die Autoren ihre eigens aufgebauten Regeln offensichtlich selbst nicht verstanden... oder sich einfach nicht um sie kümmern wollten. Worum es hier geht, wer was will und was überhaupt geschieht, wenn eine bestimmte Person ihre Finger an einen bestimmten Gegenstand legt, bleibt bemerkenswert schwammig. Alle Charaktere bleiben reine Staffage, der Plot nur ein hohles Abziehbild eines schwächeren Fantasy-Werks und nicht einmal die Actionszenen wissen wirklich zu rocken. Da geben sich wahnsinnig miese Spezialeffekte und eine langweilige Regie seitens "Shooter"-Regisseur Antoine Fuqua, der nicht eine wirklich erinnerungswürdige Szene erschafft, passenderweise die Klinke in die Hand. 
Hätten Fuqua und sein Team diese ganze unsinnige Nummer denn wenigstens noch mit ein wenig Humor aufgewertet, hätte "Infinite" als reichlich dummer, aber auch vielleicht auch charmanter Blockbuster durchgehen können. Leider wird diese ganze zerfaserte Geschichte aber mit solch einer unrühmlichen Ernsthaftigkeit erklärt, dass am Ende unfreiwillige Komik das Ergebnis ist. Mit einer gelangweilten Trauermiene spielt sich dementsprechend Mark Wahlberg durch seinen Film und sieht dabei in vielen Szenen so aus, als würde er jeden Moment einfach wegnicken oder frustriert das Set verlassen. Die prominenten Nebendarsteller*innen machen ihre Sache wenig besser - gerade "Doctor Strange"-Star Chiwetel Ejiofor ist in der Rolle des fürchterlich blassen Antagonisten mit Charles-Xavier-Gedenkglatze nah dran, sich völlig lächerlich zu machen. Und auch Sophie Cookson hat sich leider keinen wirklichen Gefallen, denn nach ihrem recht prägnanten Auftritt in der "Kingsman"-Reihe gelingt es ihr hier leider nicht, wirklich weiterhin Fuß zu fassen im großen Blockbusterbereich. Fairerweise muss man jedoch anmerken, dass ihr das Drehbuch auch keinerlei Gelegenheit gibt, um aus ihrer eindimensionalen Rolle auch nur irgendetwas herauszuholen.

Fazit: Ein seelenloser Blockbuster mit einer wortlastigen Handlung, die in zähen Erklärbär-Szenen versinkt, die den vermurksten Plot aber dennoch nicht zähmen. Die Leistungen der Stars sind so müde, dass sie diesem Werk ohne Inspiration oder Frische gerecht werden.

Note: 5+



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