Der allein lebende Benno (Florian David Fitz) dachte eigentlich, dass er Zeit seines Lebens nur an Narkolepsie leidet und seine plötzlichen Schlafattacken daher rührten. Als er jedoch die Diagnose eines schweren Tumors, der bereits in seinem Körper gestreut hat, erhält, zieht ihm dies den Boden unter den Füßen weg. Im Hospiz begegnet er dem krebskranken und an schweren Depressionen leidenden Andi (Matthias Schweighöfer). Gemeinsam beschließen sie, den baldigen Tod unausweichlich vor Augen, auf illegale Art und Weise an Geld zu gelangen, um dieses für den besten Tag ihres Lebens zu nutzen. Voller Angst um seine Gesundheit ist Andi erst dagegen, lässt sich jedoch von Bennos Versprechen, dass sie durch ihre Taten zu Internet-Berühmtheiten werden könnten, locken. Ihre abenteuerliche Reise führt sie schließlich nach Afrika, wo sie versuchen, einen Sinn für die letzten Tage ihres Lebens zu finden...
Für "Der geilste Tag" arbeiteten Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer, zwei der größten deutschen Stars ihrer Generation, zum ersten Mal vor der Kamera zusammen. Fitz übernahm zusätzlich auch noch die Regie und schrieb das Drehbuch und überzeugte Schweighöfer von der Energie des Projektes. Etwas wirklich Besonderes ist dabei nun aber wirklich nicht herausgekommen, viel mehr badet auch Fitz als Regisseur in dem ewiggleichen Duktus der verflixt erfolgreichen, deutschen Komödien und kopiert in Sachen Bildsprache und Inszenierung recht penibel bei Til Schweiger und Schweighöfer selbst. Dabei erreicht er zwar glücklicherweise niemals die widerlich-nervige Werbeclip-Essenz der unsäglichen, letzten Schweiger-Kinofilme, doch mit steriler Popmusik untermalte, gelbliche, perfekt durchkomponierte Bilder sind auch hier der Standard. Immerhin funktionierte die Chemie zwischen Fitz und Schweighöfer so gut, dass sie die dröge, so schon zigfach gesehene Geschichte mit ihrem gegenseitigen Charme immer wieder retten... und zwei Jahre später in dem etwas besser gelungenen "100 Dinge" erneut gemeinsam vor die Kamera traten.
Dabei kann Fitz noch ein wenig mehr glänzen, da seine Rolle auch deutlich mehr hergibt. Während Schweighöfer als dauer-panischer, kreischender und hyperventilierender Andi hart an der Überzeichnung vorbeischrammt und dabei ein wandelndes Klischee gibt, kann Fitz als hemdsärmerliger Draufgänger durchaus charmante Akzente setzen. Da sitzen dann auch ein paar herrlich trockene Sprüche und auch einige Szenen von flotter Situationskomik wissen zu gefallen. Wie so oft bei deutschen Mainstream-Komödien wissen die Macher aber auch hier oft nicht, wo Schluss sein sollte und enden schließlich in diversen, peinlichen Pipi-Gags oder sich ständig im Kreis drehenden, hektisch aufgesagten Dialogen ohne echte Pointe. Das hat man zwar alles im deutschen Raum schon deutlich schlechter gesehen, aber eben auch besser - und die Geschichte zweier sterbender Männer, die noch einmal richtig auf den Putz hauen wollen, verdient sicherlich auch keinerlei Originalitätspreise mehr. Wer im Grunde also noch mal das Gleiche macht wie bei "Knockin' On Heavens Door" oder "Das Beste kommt zum Schluss", sollte schon einen Punkt finden, der sich von diesen Werken abhebt. Den hat "Der geilste Tag", von einer überraschenden, aber auch ziemlich kruden Schlusswendung einmal abgesehen, aber nicht und macht im Grunde alles so, wie man es zuvor auch erwartet hat.
Das ist dann nicht gänzlich ohne Herz und gegen Ende wird es auch noch mal ziemlich emotional... aber auch wahnsinnig kitschig. Negativ herausstechen tut dabei die dröge Familiengeschichte von Benno, die solch ein steriles, zigfach totgenudeltes Klischee darstellt, dass man sich fragt, warum dieser Plot noch drin sein musste, um das ohnehin recht maue Tempo noch weiter zu drosseln. Alexandra Maria Lara in einer von zwei erwähnenswerten Frauenrollen hat dann auch, ganz im Gegensatz laufend zum Zeitgeist, absolut gar nichts zu tun und agiert dabei sogar regelrecht unsympathisch... eine Haltung, die ihr das verkopfte Drehbuch aufzuzwingen scheint. Am Ende kann man sich also eigentlich nur an der funktionierenden Chemie der beiden spielfreudigen Hauptdarsteller erfreuen, die aber auch zwangsläufig in den eng gestrickten Genre-Konventionen steckenbleiben. Für Fans der üblichen Mainstream-Kost aus deutschen Landen wird "Der geilste Tag" also recht locker durchgehen, da er nicht so penetrant daherkommt wie Schweigers letzte Arbeiten. Ansonsten gibt es hier aber wenig Aufregendes und wirklich Erfreuliches zu vermerken.
Fazit: Die Chemie zwischen Fitz und Schweighöfer stimmt, aber die ausgenudelte Geschichte sammelt keinerlei Originalitätspunkte und hangelt sich mühselig von zäher Situationskomik zu klischeehafter Standard-Dramaturgie.
Note: 4+
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