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Fubar - Die zweite Staffel

Nachdem das gesamte Team aufgeflogen ist, mussten sie alle gemeinsam mit Lukes Familie in einem Safehouse untergebracht werden. Nach Monaten unter einem Dach droht vielen jedoch die Decke auf den Kopf zu fallen - vor allem dem armen Donnie (Andy Buckley), welcher seit Wochen miterleben muss, wie er seine geliebte Tally (Fabiana Udenio) wieder an ihren Ex-Mann Luke (Arnold Schwarzenegger) verliert. Als plötzlich der gerissene Terrorist Dante Cress auftaucht, welcher plant, sämtliche Energiereserven der USA mit einem Schlag zu zerstören und somit die gesamte Welt in eine förmliche Steinzeit zu schicken, ist jedoch wieder das alte Team gefragt. Gemeinsam stürzen sich Luke, seine Tochter Emma (Monica Barbaro), der weiterhin um sie buhlende Aldon (Travis Van Winkle) und dessen beste Freundin Roo (Fortune Feimster) in einen neuen Auftrag... der aufgrund ihrer zuvor aufgedeckten Identitäten noch viel gefährlicher als alles ist, was sie zuvor durchgemacht haben.

Im Grunde macht "Fubar" mit der zweiten Staffel genau dort weiter, wo die erste aufgehört hat - wir sehen hier also weiterhin einen ebenso unterhaltsamen wie chaotischen Mix aus Action, Komödie und wenig tiefgründigen Familiengeschichten, in denen die durchweg sympathischen Figuren das Herzstück darstellen. Die Geschichte ist dabei ähnlich dünn wie zuvor, wird aber immerhin von einigen recht spannenden Rätselspielen aufgewertet. Schon früh ist klar, dass sich innerhalb der eigenen Truppe manch ein Verräter tummelt und diese nun aufzudecken, sorgt abseits der reichlich abgefahrenen Geschichte, bei der im Finale erst recht überzeichnet wird, zumindest für eine Anspannung der anderen Art. Ein packender Thriller ist das angesichts der ebenso vorhersehbaren wie völlig unrealistischen Geschichte aber trotzdem weiterhin nicht und das will "Fubar" auch gar nicht sein. Da der gesamte Cast wieder in seine bekannten Rollen zurückkehrt und dabei erneut sehr spielfreudig miteinander agiert, täuschen diese witzigen und manchmal auch rührenden Charakter-Momente ohnehin stets über die Story hinweg.
Ein ungeschriebenes Gesetz des Film- und Serienmarktes verlangt aber natürlich, dass es in einer Fortführung noch größer und krasser werden muss. Und wo man die Pille rund um eine noch viel größere Bedrohung, deren Showdown locker auch aus einem (etwas schwächeren) "James Bond"-Film stammen könnte, sieht es in Sachen Humor anders aus. Dabei drückt man diesmal nämlich etwas zu arg aufs Gas und opfert dabei einige zuvor sympathische Charaktere, um aus ihnen echte Knallchargen zu machen. Zwar sind die lakonisch-trockenen Sprüche, die herrlich witzigen Anspielungen auf die gesamte Filmografie des Hauptdarstellers und einige lustige Slapstick-Momente auch hier noch dabei, um treffsicher das Zwerchfell zu massieren. Dem gegenüber stehen aber auch einige arg chaotische und überzeichnete Momente, die in all ihrem Wahnwitz, der zudem ewig weit ausgespielt wird, kaum mehr komisch ausfallen. Das betrifft insbesondere einige Nebenfiguren aus dem Familienkreis der Brunner's, die hier nun völlig gaga agieren und darüber hinaus keinen echten Zweck zu erfüllen scheinen, was die einzelnen Folgen bisweilen etwas ungeniert aufbläht. Auch die Figuren Roo und Alden bekommen bisweilen eigene Subplots, die etwas zu albern anmuten, auch wenn man für die Charaktere in diesem Maße immerhin noch ein Ass in der Hinterhand hat.
Neben den bekannten Figuren gibt es auch noch einige Neue willkommen zu heißen - diese fügen sich dann sehr stimmig ins bereits bestehende Gesamtbild ein, wobei "Matrix"-Star Carrie-Anne Moss in einer neuen Rolle aber leider kein richtiges Feuer ausbreiten kann. In den zahlreichen Actionszenen spürt man zudem bisweilen, dass hier auf das Budget geachtet werden musste. Das liegt diesmal jedoch nicht an billig aussehenden Special Effects (tatsächlich ist hier so weit es geht viel ehrliche Hand- und Stuntarbeit dabei), sondern an einigen mau inszenierten und abgeschnittenen Szenen. So wird zum Beispiel minutenlang ein spektakulärer Fallschirmsprung vorbereitet, um diesen anschließend dann gar nicht zu zeigen und recht ungelenk auf den Moment nach dem erfolgreichen Sprung zu schneiden - wohl, weil hier kein Geld für diese Szene übrig war. In anderen Momenten protzt die Show dafür ganz ordentlich, wenn beispielsweise ein Panzer das tun darf, was er am Besten kann oder eine Figur einen Ausflug an einen Ort macht, der förmlich außerhalb unserer Welt liegt. Trotz einiger ungelenker Momente gibt es hier also wieder genug zu staunen, auch wenn die Fortführung im direkten Vergleich ein bisschen hinter dem charmanteren und weniger hyperaktiven Auftakt zurückbleibt.

Fazit: In Sachen Humor schlägt die zweite Staffel manchmal etwas unangenehm über die Stränge. Dafür ist die Story etwas spannender und der Cast wirkt so spielfreudig wie eh und je. Innerhalb der dünnen Geschichte kommen einige Figuren aber etwas zu kurz.

Note: 3-



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