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DC League of Super-Pets

Der Held Superman, alias Clark Kent, und sein ebenfalls mit Superkräften ausgestattete Hund Krypto sind ein eingespieltes Team, welches unzertrennlich ist. Doch dann plant Superman seine große Liebe Lois Lane zu heiraten und Krypto befürchtet, dass für ihn dann kein Platz mehr im Leben seines Herrchens sein wird. Der große Streit wird von dem Auftauchen des bösen Meerschweinchens Lulu überschattet, welches durch orangenes Kryptonit ebenfalls Superkräfte bekam und nun seinem Vorbild Lex Luthor nacheifert, um die Welt zu erobern. Superman und die anderen Helden und Heldinnen der Justice League werden gefangen genommen... und nun ist es an Krypto, die menschlichen Helden zu retten. Da er jedoch selbst seine Superkräfte durch eine Kryptonit-Falle verloren hat, muss er sich an andere, wackere Tiere wenden und mit ihnen ein Team bilden, um die Welt vor dem Untergang zu bewahren.

Dieser im Jahr 2022 in den Kinos gelaufene Animationsfilm hat nichts mit der damaligen DC-Kinoreihe zu tun... und wohl auch nichts mit dem Neustart des Franchise, der in diesem Sommer unter der Regie von "Guardians of the Galaxy"-Macher James Gunn folgen wird. Stattdessen steht dieses familienfreundliche Abenteuer völlig für sich, setzt zugleich aber das Kennen der ikonischen Superhelden voraus, da eine Vorgeschichte nur äußerst knapp erzählt wird. Das macht aber nichts, denn sonderlich komplex geht es ohnehin nicht zu und wer in den letzten Dekaden nicht unter einem Stein gelebt hat, wird mit Superman, Batman, Wonder Woman und Co. ja ebenfalls irgendwie vertraut sein. Das reicht dann auch schon, um dieses etwas andere, deutlich an Kinder gerichtete Superhelden-Abenteuer irgendwie genießen zu können. Auf reiner Handlungsebene gibt es dabei keinerlei Überraschungen zu verzeichnen und man bleibt den geradlinigen Werken des Genres treu - dementsprechend sind Gut und Böse klar voneinander getrennt und es geht auch deutlich mehr um Action als um Charakterarbeit.
Die Kleinen wird das freuen, denn die bekommen mit den heldenhaft agierenden Tieren gleich mehrere Sympathieträger an die Hand, denen sie während den ausladenden Actionszenen die Daumen drücken können. Für Erwachsene gibt es ab und zu auch etwas zu lachen: Gerade die im Original von "Orange is the new Black"-Star Natasha Lyonne vertonte Schildkröte sorgt mit ihren dauerhaft weggepiepten Flüchen durchaus für ein paar Schenkelklopfer. Ansonsten bleibt man aber eher brav und verzichtet darauf, ältere Zuschauer wirklich mitzunehmen. Die Actionszenen sind dafür aber mit genügend optischer Wucht inszeniert, um keine wirkliche Langeweile aufkommen zu lassen. Emotionale Verbundenheit ist in diesem Dauerfeuer aber ebenfalls Mangelware und die üblichen Phrasen rund um Freundschaft, Familie und Aufopferung haben wir so nun auch schon zigfach gehört. In einen Film, bei dem Dwayne Johnson die Hauptrolle spricht, müssen solcherlei Glückskeks-Weisheiten aber wohl auch irgendwie sein.
In Sachen Animationsqualität bleibt man jedoch weit hinter der Konkurrenz zurück. Das ist kein Beinbruch, doch fällt das vergleichsweise kleinere Budget besonders bei den reichlich detailarmen Hintergründen und den menschlichen Charakteren auf, die regelrecht steif wirken. Die Animation der titelgebenden Super-Pets geht jedoch in Ordnung und farbenfroh ist das natürlich auch alles. Schaut man sich zum Vergleich jedoch die aktuelleren Werke von Illumination und vor allem von Pixar an, so kann Warner Bros. hier keinesfalls mithalten und liefert allenfalls solide Technikkost ab, die niemanden vom Hocker hauen dürfte. Selbiges gilt für den austauschbaren Soundtrack, der von "Transformers"-Komponist Steve Jablonsky eingespielt wurde und (so sieht seine Filmografie jedenfalls aus) ebenfalls ein guter Buddy von Dwayne Johnson ist, der mit seiner Produktionsfirma so also wieder jede Menge Freunde zusammentrommelte. So gehört nämlich nicht nur Johnson dem Voice Cast an, sondern auch sein "Jumanji"-Kompagnon Kevin Hart. 

Fazit: Reichlich generisches Animations-Superhelden-Abenteuer mit viel Action, aber wenig Herz. Immerhin sind die heldenhaften Tiere sympathisch und für den ein oder anderen Gag gut - DC-Fans dürfen angesichts zahlreicher Anspielungen zudem noch ein paar Extrapunkte oben drauf legen.

Note: 4+



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