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Vacation Friends 2

Erneut fliegen Marcus (Lil Rey Howery) und seine Frau Emily (Yvonne Orji) in den Urlaub. Diesmal soll es in die Karibik gehen... und ihre neuen, besten Freunde Ron (John Cena) und Kyla (Meredith Hagner) sind mitsamt ihrem Nachwuchs natürlich auch mit dabei. Allerdings möchte Marcus den Urlaub auch parallel dazu nutzen, einige geschäftliche Termine wahrzunehmen, die ihm einen großartigen Deal ermöglichen könnten - doch möchte er diese möglichst weit weg von Ron und Kyla halten, da er befürchtet, ihre spezielle Art könnte ihm diesen Zukunftstraum verhageln. Als jedoch plötzlich Kylas Vater Reese (Steve Buscemi) ebenfalls in der Hotelanlage auftaucht und dabei einen ganzen Batzen an eigenen Problemen mitbringt, droht der Urlaub zum Fiasko zu werden...

Was tut man, wenn die generellen Probleme und Konflikte der Hauptfiguren im ersten Teil bereits allumfassend gelöst worden sind und dennoch ein zweiter Teil hermuss, der eben diese Charaktere natürlich wieder in den Fokus stellt? Nach dem überraschenden Erfolg des ersten "Vacation Friends" kann man die Köpfe der Autoren hier spürbar qualmen hören, denn es gab eigentlich keinen Grund, hier noch einmal nachzusetzen. Deswegen gaben sie sich mit der simpelsten Lösung zufrieden: Man packte neue Figuren hinzu, die ihre eigenen Probleme mitbringen und daraus einen ganz neuen Plot in Gang setzen, mit dem die eigentlichen Hauptfiguren eigentlich nichts zu tun haben, dann aber dennoch irgendwie darin verstrickt werden. Und weil der eigentliche Konflikt zwischen den Hauptcharakteren bereits gelöst wurde, setzt man auf die eigentlich einigermaßen bodenständige Komödie hier noch einen halbgaren Thriller-Plot drauf, weswegen sich Marcus, Ron und Co. diesmal nicht miteinander, sondern mit einem ganzen Haufen fieser Drogendealer herumschlagen müssen.
Einen ähnlichen Ansatz verfolgten schon viele Komödien-Fortsetzungen, denen aufgrund des Mangels an kreativen Ideen nichts anderes einfiel, als die bekannten Figuren einfach in eine wilde Krimi-Jagd zu setzen - völlig egal, ob das nun Sinn ergibt oder nicht. Und das tut es hier natürlich nicht, weswegen alle Szenen, die mit eben jenen Gegenspielern zu tun haben, absoluter Blödsinn sind und dabei jedes zigfach gesehen Klischee bedienen, welches man aus Komödien dieser Art kennt. Das wirkt dann, da diesmal auch kaum ein Gag verlässlich sein Ziel trifft, ungemein müde und belanglos und klappert die altbekannten Schemata solch eines Films mit einer bemerkenswerten Faulheit ab. Da können auch die schicken Bilder der malerischen Karibik nicht helfen: "Vacation Friends 2" ist mit seiner eindeutigen Präferenz, dass es diese Fortsetzung weder braucht noch der nötige Boden für eine solche überhaupt vorhanden war, furchtbar langweilig, unlustig und anstrengend.
Da kann auch John Cena nichts mehr retten, denn dessen im ersten Teil noch höchst amüsante Performance wirkt hier nur noch wie ein leidlicher Abklatsch. Dass die beiden Frauenfiguren, die im Vorgänger beinahe ebenbürtig zu Cena und Lil Rey Howery agierten, hier nun nur noch mit müden Subplots an den Rand gedrängt werden, ist ebenfalls schade. Und dann wurde mit "Kindsköpfe"-Star Steve Buscemi zwar auch noch ein echtes Hollywood-Schwergewicht als Neuzugang an Land gezogen, der mit seiner typischen Performance dann aber auch nur einmal ein kurzes Grinsen entlocken kann: Wenn er zum ersten Mal auftritt und seinem Gegenüber Cena gleich mal zeigt, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Darüber hinaus fällt den Autoren zu dieser neuen Figur aber auch nichts mehr ein, als die üblichen Klischees zu bedienen. Und da man darüber hinaus dann nichts mehr zu lachen hat, die Geschichte in dem sinnfreien Dauerfeuer ihr gesamtes Herz einbüßt und die Inszenierung ziemlich billig daherkommt, gibt es eigentlich keinen Grund, sich diesen Nachklapp anzusehen... nicht einmal, wenn man den ersten Film mochte.

Fazit: "Vacation Friends 2" ist ein typischer Fortsetzungs-Hybrid ohne nur eine einzige gute Idee. Weder witzig noch charmant schleppt sich dieses müde Sequel mit ständigen Geschehnissen, die in ihrer Hyperaktivität an den Nerven zehren, durch überlange 105 Minuten und dürfte damit sogar die Fans des ersten Films abschrecken.

Note: 5+



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