Er ist zwar ein absoluter Profi-Dieb, doch diesmal wird er selbst bestohlen: Als der Gauner Kevin Caffrey (Martin Lawrence) mit seinem Partner Berger (John Leguizamo) in das Haus des berüchtigten Geschäftsmannes Max Fairbanks (Danny DeVito) einsteigt, um dort mächtig Kohle zu scheffeln, wird er von dem Eigentümer ertappt und der Polizei übergeben. Dabei luchst Fairbanks dem Dieb jedoch dessen Ring ab, den er zuvor von seiner Freundin Amber (Carmen Ejogo) bekommen hatte. Caffrey flüchtet vor der Polizei und trifft sich erneut mit seinem Team - diesmal mit dem Ziel, Fairbanks wirklich aufs Kreuz zu legen und sich den Ring zurückzuholen. Dafür müssen sie jedoch ihren gesamten Hirnschmalz einsetzen, denn Fairbanks ist ein cleveres Kerlchen und sieht gewisse Tricks schon von weitem kommen... schließlich arbeitet er selbst auch mit ihnen!
Natürlich, es geht immer irgendwie noch schlimmer. Bei der Sichtung dieses Films, dessen deutscher Titel noch banaler ist als der überlange originale, stellt sich einem jedoch die Frage, ob dem wirklich so ist. Denn mit dieser schalen Gangster-Komödie haben sich alle Beteiligten so richtig schön in die Nesseln gesetzt. Das geht schon beim Drehbuch los, welches zahllose Figuren in den Ring wirft und mit ihnen ein wildes Kuddelmuddel veranstaltet, mit extrem hohem, anstrengendem Tempo, in welchem kaum eine Szene länger als eine Minute geht und alle Figuren maßlos aufeinander einquasseln, ohne dass sie dabei etwas Intelligentes von sich geben würden. Dass dabei kein einziger Witz auch nur ansatzweise ins Schwarze trifft und die verquasselten Pointen zwischen maßlos albern und hinterwäldlerisch sowie klischeebeladen positioniert sind, sagt im Grunde schon alles: Als Komödie ist "Schlimmer gehts nicht!" eine völlig unlustige Veranstaltung, und als Krimi der Marke "Ocean's Eleven", nur eben ohne die Coolness und den Stil, ist er kein Stück spannend, da die wirre Geschichte im Grunde sehr viel und dann wieder gar nichts erzählt.
Nichts hat hier Gewicht. Weder die Figuren, die nur plappernde Abziehbilder sind und von denen keine auch nur ansatzweise sympathisch daherkommt; noch die Geschichte, die irgendwie durch ganz viele, chaotische Szenarien läuft, ohne mal auf den Punkt oder (noch besser) auch mal zur Ruhe zu kommen. Der Regie-Stil von Sam Weisman passt sich diesem Chaos an und schneidet deswegen sogar dann wild hin und her, dass einem Hören und Sehen vergeht, wenn gerade eigentlich nur zwei Figuren dasitzen und sich miteinander unterhalten. So entsteht der Eindruck eines völlig wilden Treibens, alles ist dauerhaft in Bewegung, es gibt kein Stillhalten... und das ist in diesem Fall nichts Gutes, da "Schlimmer gehts immer!" somit nur noch anstrengt. Über gewisse, moralische Verfehlungen wie sie in Filmen wie diesen rund um die Jahrtausendwende schon oft begangen wurden, würde man ebenfalls gerne den Mantel des Schweigens legen. So ist das Frauenbild auch in diesem Werk kein wirklich Gutes und Hauptfigur Kevin Caffrey tritt als zügelloser Grobian auf, der sehr gern nach unten tritt.
Man kann Hauptdarsteller Martin Lawrence hier nur bedingt einen Vorwurf machen: Der "Der Diamanten-Cop"-Star macht hier im Grunde das, wofür das Publikum ihn liebt und feuert Sprüche wie in Salven ab - nur, dass diese Sprüche aufgrund des katastrophalen Drehbuchs und des vom Schnitt völlig verhunzten Timings niemals lustig sind. Da kann auch der Rest des Casts wenig ändern: Der von mir immer gern gesehene Danny DeVito kalauert sich anderthalb Stunden ohne jede Grenze durch und in Nebenrollen müssen John Leguizamo und Carmen Ejogo in wenig dankbaren Parts leidlich versauern. Erinnerungswürdig ist eigentlich nur der Auftritt von "Lone Ranger"-Star William Fichtner als sonnengebräunter Edelmann - aber auch das ist hier nicht positiv gemeint, da eine weitere, himmelschreiend schrille Figur die Nerven nur noch weiter strapaziert in einem Film, der ohnehin schon viel zu geladen, viel zu wild und ungezügelt ist.
Fazit: Eine Komödie, die kaum einen einzigen, guten Gag hat; ein Krimi, der zu keiner Sekunde spannend ist; Schauspieler, die kaspern statt zu spielen; und eine Geschichte, die kaum selbst weiß, was sie zwischen all den Albernheiten und dem wirren Schnitt erzählen soll. Kurz: Das hier geht kaum schlimmer!
Note: 5+
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