Eigentlich hatte sich der CIA-Agent Luke Brunner (Arnold Schwarzenegger) gerade in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Mitten in den Feierlichkeiten zur Rente wird er jedoch mit einem neuen Auftrag geködert, welcher ihn mit dem finsteren Gangster Boro (Gabriel Luna) am anderen Ende der Welt konfrontiert. Luke staunt dabei nicht schlecht, als er vor Ort auf seine Tochter Emma (Monica Barbaro) trifft, die ebenfalls als Agentin arbeitet und auf eben diesen Bösewicht angesetzt wurde, wobei ihre Tarnung jedoch kurz vor der Offenlegung scheint. Beide wussten zuvor nichts von dem wahren Beruf des jeweils anderen, was zu herben Familienkonflikten führt. Diese sollten sie jedoch im Kampf gegen die bösen Buben besser außer Acht lassen, was angesichts von Emmas Mühen, sich von ihrem Vater zu lösen und Lukes ständigen Einwürfen gar nicht so einfach ist...
In einer Zeit voller ernstzunehmender, knallharter Action- und Thriller-Serien ist genau diese mal eine sehr erfrischende Abwechslung: "Fubar" hat zu keinem Zeitpunkt das Ziel, allzu tiefgründige Unterhaltung zu liefern, sondern möchte in erster Linie leicht verdauliches und geradliniges Popcorn-Kino sein. Dass dies der Serie nicht in kinoüblichen 120 Minuten, sondern gleich über acht Episoden gelingt, ist dabei überraschend, denn eigentlich ist die Geschichte viel zu dünn, um so lange richtig zu laufen. Da man sich neben der reichlich generischen und durchaus an den Haaren herbeigezogenen Geschichte rund um einen machtbesessenen Bösewicht aber noch um seine ziemlich liebenswerten Hauptcharaktere und deren ganz eigenen Probleme kümmert, entsteht ein ziemlich feiner Sog. So wird "Fubar" nur zu einem Teil zu einer Action-Serie, während durchaus gleichberechtigt auch noch die Genres einer Familien- und gar Arbeitsplatz-Komödie abgehakt werden. Und das macht so viel Laune, dass dann sogar die maue Geschichte nicht mehr wirklich auffällt.
Denn obwohl gerade die zentralen Missionen, in welchen die Hauptfiguren nach dem Vorbild eines Ethan Hunt und seines Teams rund um die Welt geschickt, mit Spezialwaffen ausgestattet und mit schier unmöglichen Plänen konfrontiert werden, keinerlei Ernsthaftigkeit versprühen, fiebert man durchweg mit den Figuren mit. Der heitere Ton ist dabei deutlich näher an der "Mission: Impossible"-Reihe als an bierernsten Thrillern wie den "Bourne"-Filmen (ohne dabei aber die nervenzerfetzende Spannung oder das große Spektakel des Vorbilds zu erreichen). Das ist manchmal ein bisschen zu viel des Guten, wenn sich die Figuren sogar noch unter der Bedrohung des eigenen Lebens oder ihrer Liebsten mit allerlei Kalauern überwerfen. Und auch die Familienkonflikte, von denen es in der Tat viele gibt, kommen selten über den Standard einer gewöhnlichen Vorabend-Soap hinaus - da geht es um Liebe, Affären, Vaterkomplexe und kleinere und größere Flirts. Angesichts der teils recht langen Laufzeit der einzelnen Episoden schleichen sich dabei auch mal einige Längen ein, da die Geschichte zu dünn ist, um diese vielen Minuten zu tragen.
Ich konnte mir aber dennoch nicht helfen: "Fubar" macht einfach großen Spaß. Hier sitzt sicherlich nicht jeder Gag, aber meistens folgt auf einen weniger guten Witz zumeist einer, der es doch noch besser macht. Der gesamte Cast scheint eine Heidenfreude am Set gehabt zu haben, sodass sich hier nicht nur der große Arnold Schwarzenegger in einer höchst willkommenen Alters-Rolle nach vorne spielen darf, sondern auch sein gesamtes Team. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Serie ganz und gar auf die "Terminator"-Legende zuzuschneiden, doch neben ihm bekommt auch das gesamte Team rund um ihn herum mindestens ebenso viel Aufmerksamkeit. So ist Schwarzenegger hier kaum noch der alleinige Hauptdarsteller, sondern ein großer Teil eines stark aufspielenden und gewitzt agierenden Ensembles. Natürlich bleiben die Figuren auch hier eher eindimensional, doch sind sie allesamt so sympathisch, dass man sie trotz ihrer eher flachen Backgorunds durchweg gern haben kann. Was der Serie jetzt noch fehlt, ist ordentliche Spannung - selbst mit einem solch heiteren Ton hätte man die Adrenalin-Kurve noch schärfer anlegen können, damit man so richtig mit den weltbedrohenden Geschehnissen mitfiebern könnte. Da die Staffel jedoch mit einem schlichtweg genialen Cliffhanger endet, bleibt zu ahnen, dass diese in der folgenden zweiten Season noch nachgeholt werden könnte.
Fazit: Die Geschichte ist dünn, die Figuren sind eindimensional und wirkliche Spannung muss man angesichts der überzeichneten Szenarien mit der Lupe suchen. Dank ungemein sympathischer Charaktere, die von einem enorm spielfreudigen Cast dargeboten werden, sowie treffsicherem Witz und allerlei feiner Action hatte ich dennoch viel Spaß mit der Serie... und das nicht nur wegen Arnie!
Note: 3
Kommentare
Kommentar veröffentlichen