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Ghostbusters (2016)

Was wurde das "Ghostbusters"-Reboot von extremen Fans der beiden Originale nicht bereits lange vor Kinostart beschimpft. Die meisten schienen sich an der ausschließlich weiblichen Hauprbesetzung zu stören, andere wiederum an der Kombination aus Regisseur Paul Feig und Hauptdarstellerin Melissa McCarthy... man befürchtete ein allzu albernes, derbes Werk. Wie immer wurde dabei viel Wind um nichts gemacht, denn Feigs "Ghostbusters" ist ein sehr unterhaltsamer Film geworden, über den man sich nicht aufregen braucht und der in der diesjährigen Blockbuster-Saison einigen Konkurrenten sogar die lange Nase zeigen kann.

GHOSTBUSTERS


Dr. Abigail Yates (Melissa McCarthy) hat sich seit jeher der Erforschung des Paranormalen gewidmet, während ihre Freundin Erin (Kristen Wiig), mit welcher sie sogar ein Buch zu dem Thema verfasste, sich diesem Bereich abgewendet hat. Als beide wieder aufeinandertreffen, wird Erin jedoch rasch eines Gegenteils überzeugt, denn beide werden Zeugen einer richtigen Geisterattacke. Gemeinsam Abigails Kollegin Jillian (Kate McKinnon) und der ebenfalls von einem Geist attackierten U-Bahn-Ticket-Verkäuferin Patty (Leslie Jones) gründen sie die "Ghostbusters" und gehen fortan auf Gespensterjagd...

Fangen wir erstmal damit an, das Gerücht aus dem Weg zu räumen, dass die beiden "Ghostbusters"-Filme aus den 80ern, insbesondere der zweite Teil, unantastbare Meisterwerke seien. Schon damals war eben auch besonders das Original nichts mehr als eine verflixt unterhaltsame und visuell beeindruckende Komödie, die irgendwie zum Klassiker aufgestiegen ist. Es machte viel Spaß, aber einen Riesenradau um ein Reboot mit neuer, weiblicher Besetzung zu machen, ist definitiv übertrieben. Manch einer ging ja ähnlich stark auf die Barrikaden wie zu "Star Wars: Episode I"-Zeiten, was damals berechtigt war, hier nun aber nicht von Nöten ist. Denn Paul Feig hat einen sehr kurzweiligen, überraschend spaßigen und charmanten Neuanfang der Reihe abgeliefert, der positiv überrascht. 
Ich hatte eben auch schon mit einem eher lieblosen und mauen Film gerechnet, aber das Trio Feig/McCarthy/Wiig liefert hier doch etwas ab, dem man durchaus eine Chance geben sollte und das einiges auf der Haben-Seite hat. Als da wären einige richtig gute Witzchen, eine starke Tricktechnik mit überzeugenden Effekten, ein toller Soundtrack und sogar ein richtig guter 3D-Effekt. Hier ist die dritte Dimension sogar mal den Aufpreis wert, denn eine Veränderung zur flacheren Variante ist klar gegeben und bei dem, was da alles aus der Leinwand geschossen kommt, darf man ruhig mal die zwei, drei Euro draufzahlen. 
Natürlich sitzt hier generell nicht jeder Gag, ab und zu verhält sich das Reboot auch klar zu geschwätzig und übertreibt es manchmal ein wenig. Da stimmen dann sogar manchmal die Referenzen an die Originale nicht so ganz: Klar ist es schön, die alten Gesichter in neuen Rollen (denn das Reboot hat storytechnisch mit den anderen Teilen nichts gemein) wiederzusehen, was aber ein Bill Murray hier treibt, ist nicht nur unlustig, sondern gar unnütz. Die Geschichte, für die man sich dann generell entschieden hat, ist sicherlich nicht der große Wurf, aber auch das war in den Originalen ja sicher nicht anders und so kann man sich dann einfach an einer visuell gut gelungenen Geisterbahnfahrt erfreuen... wieso denn auch nicht, mehr will dieser Film ja auch sicher nicht sein.
 Die besten Szenen hat aber überraschenderweise Chris Hemsworth abgegriffen, der als tumbe Empfangsdame selbst mit den kleinsten Aufgaben überfordert ist, dies aber mit einem Charme ausgleicht, dass es nur so eine Freude ist. Dass dabei dann auch die vier Hauptdarstellerinnen gut miteinander agieren, ist ebenfalls erwähnenswert, obwohl dabei keine großen Befürchtungen anstanden. 
Bis zu einem starken Finale, welches einige sehr solide Actionszenen präsentiert und dabei dennoch seinen Humor nicht verliert, fühlt man sich hier trotz einem eher lauen ersten Drittel doch sehr gut unterhalten. Wer hier, als alter "Ghostbusters"-Geek, stets nur weitere Haare in der Suppe suchen möchte, wird sie sicher finden, sich dabei aber auch, aus lauter Blindheit, einen eigentlich wirklich netten Film verderben. 
Fazit: Überraschend launiges Reboot mit Charme, Witz und brillanter Tricktechnik. Natürlich sitzt nicht jeder Gag, aber mit den sehr soliden Originalen, die ja auch schon keine Meisterwerke waren (auch wenn das so viele behaupten) hält Paul Feigs Film locker mit.

Note: 3+




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