Illumination Entertainment kann sich wahrlich nicht beschweren, denn neben dem Disney-Animations-Konzern dürften sie trotz eher kleinerer Filmografie momentan der absolute König unter den Animationsschmieden sein. Mit den "Minions" erschufen sie unvergessliche Sidekicks, die nach ihren Auftritten in den "Ich - Einfach unverbesserlich"-Streifen sogar einen eigenen Film bekamen und auch ihr neuestes Werk "Pets" läuft seit Kurzem wahnsinnig erfolgreich... und das diesmal auch zurecht, denn mit der Geschichte um einige wilde Haustiere ist den Machern hier ein wunderbar chaotisches und spaßiges Ding gelungen.
PETS
Jack-Russell-Terrier Max ist ganz schockiert, als ihm sein Frauchen Ellie eines Tages einen neuen Hund vorstellt, der nun mit ihnen gemeinsam leben soll: Duke ist ein gigantisches Wollknäuel von Hund und macht Max schnell seinen Platz streitig. Als beide bei einem gemeinsamen Gassi-Gang jedoch verloren, von Hundefängern aufgelesen und schließlich von einem verrückten Kaninchen in die Kanalisation verschleppt werden, müssen die beiden ungleichen Hunde jedoch zusammenhalten, um nach Hause zurückzufinden...
Astronomisch waren meine Erwartungen nicht. Klar, besonders der erste Teaser, der enthüllt, was unsere geliebten Haustiere denn so treiben, wenn wir das Haus verlassen, war genial und machte Lust auf mehr, aber mit solchen Dingen bin ich vorsichtig geworden... die "Ice Age"-Fortsetzungen und auch die mauen "Ich - Einfach unverbesserlich"-Filme haben diesbezüglich ja gerne mal enttäuscht. Aber nicht so "Pets", denn der bietet tatsächlich rundum herrliche Unterhaltung.
Der Film kommt dabei im Grunde nie zur Ruhe, leistet sich in seinen 87 Minuten kaum Hänger und tritt einfach voll aufs Gas. Was den Machern da in technischen Details und immer neuen rasanten Achterbahnfahrten alles eingefallen ist, da muss man schon den Hut ziehen... und nach dem Rollen des Abspanns am besten gleich noch eine zweite Eintrittskarte, denn es ist schier unmöglich, bei einer einzigen Sichtung alles zu entdecken, was hier an Gags im Vorder- und Hintergrund eingebaut wurde. Allein die Masse an unterschiedlichen, animierten Tieren ist schier beeindruckend, man ruht sich hier nicht auf bloßen Katzen- und Hunde-Klischees aus, sondern denkt weit darüber hinaus und leistet sich nicht unbedingt in der Geschichte an sich, sondern eher in den vielen Einzelszenarien viele originelle Einfälle.
Das enorm hohe Tempo täuscht dabei darüber hinweg, dass gerade die Hauptgeschichte rund um Max und Duke eher lauwarm ausgefallen ist und dass die ausgeflippten Nebencharaktere hier mehr Spaß machen. Auch in Sachen Tiefe wird Potenzial verschleudert, wenn ein emotionaler Moment gegen Ende einfach so übergangen und zur nächsten Actionsequenz übergeleitet wird. Das ist dann zwar etwas schade, generell will "Pets" aber eben einfach nur Spaß machen und das gelingt ihm. In einigen grandios inszenierten Szenen will man aus dem Lachen tatsächlich kaum mehr rauskommen, der für eine Montagsvorstellung überraschend gut gefüllte Kinosaal hat stellenweise tatsächlich vor Lachen gebebt. Dies ist dem perfekten Humor-Timing der Macher zu verdanken, die hier kaum cleveren Witz versprühen, aber in dem gewaltigen Slapstick so dermaßen loslegen, dass man hier tatsächlich enorm viel Spaß hat. Über eine für Katze Chloe aus dem Ruder laufende Haustierparty, die sie zum unfreiwilligen neuen YouTube-Star macht bis hin zu einem über mehrere Etappen laufenden Abstieg eines Hochhauses ist alles dabei... und die stets starken Animationen sorgen dafür nicht nur für Witz, sondern auch für tolle Bilder.
Auch die Synchronisation, die auf viele prominente Sprecher zurückgreift, funktioniert. Die Rollen wurden nicht nur wegend er großen Namen besetzt, sondern passen auch schlichtweg, sodass Stars wie Jan Josef Liefers, Dietmar Bär, Mario Barth, Jella Haase, YouTuber LeFloid und ganz besonders Fahri Yardim als durchgeknalltes, größenwahnsinniges Kaninchen mit ihren Stimmen den Figuren durchaus Seele verleihen.
Fazit: Rasantes Animationsabenteuer mit herrlichem Slapstick-Witz und einem enorm hohen Tempo. Eine tiefere Geschichte wird hier nicht geboten, dafür aber jede Menge guter Gags und eine auch für die Kleineren gut verdauliche Story.
Note: 2-
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