Russell Crowe ist Gerüchten zufolge unter seinen Set-Kollegen schon mehrfach negativ aufgefallen: Der Schauspieler vertieft sich gerade in Geschichten, die zu früheren Zeiten spielen, wohl so sehr in seine Rolle, dass er es sogar vorzieht, tagelang nicht zu duschen, was auf Dauer nicht unbedingt angenehm gewesen sein muss. Ob er diese Taktik auch bei seinem Regiedebüt "Das Versprechen eines Lebens" durchgezogen hat, ist nicht bekannt. Mit oder ohne dieses enorme Method-Acting, leider ist der Film nicht gelungen.
DAS VERSPRECHEN EINES LEBENS
Vater Joshua Connor (Russell Crowe) und seine Frau Eliza (Jacqueline McKenzie) trauern um ihre Söhne, die alle drei während des Ersten Weltkrieges, bei der Schlacht bei Gallipoli, gefallen sind. Als Eliza sich dem Suizid hingibt, beschließt Joshua eine Reise anzutreten, um die Leichname seiner Söhne zurück in die Heimat zu bringen, damit sie bei seiner Frau begraben werden können. Doch schon zu Beginn stößt er dabei auf viele Hindernisse und muss sich zu allem Übel auch noch mit türkischen Soldaten verbinden, die ihn durch die Sicherheitsschleusen lotsen können... die jedoch auch dafür verantwortlich sein könnten, dass seine Söhne tot sind.
Bei seiner ersten Regiearbeit ließ Russell Crowe, immerhin einer der begehrtesten und sicherlich auch talentiertesten Schauspieler Hollywoods, es sich nicht nehmen, die Hauptrolle auch gleich selbst zu bekleiden. Keine schlechte Wahl, denn Crowe ist in seinen Rollen ja eigentlich immer gut und so liefert er auch hier eine sehr souveräne Vorstellung ab, die zwar nicht an seine Meisterleistungen in "Gladiator" und "A Beautiful Mind" herankommen, die aber dennoch zu packen vermag. Auch inszenatorisch hat Regisseur Crowe seinen Film, der dabei sogar auf einer wahren Geschichte beruht (auch wenn man sich da sicherlich wieder die ein oder andere dramaturgische Freiheit rausgenommen haben wird), soweit gut im Griff. Es entstehen einige schöne Bilder, detailreiche Sets sind zu bewundern. Nichts, was man in anderen, ähnlich gearteten Filmen nicht schon ähnlich oder gar besser gesehen hätte, aber einige optische Hingucker bietet.
Leider scheitert der Film daran, eine wirklich gute Geschichte zu erählen. Arg konventionell und vorhersehbar entwickelt sich die Handlung von "Das Versprechen eines Lebens", der mit recht unoriginellen Mitteln auf die Tränendrüse drücken will und es genau deswegen oftmals nicht schafft, große Emotionen beim Zuschauer zu wecken. Es gibt sie zwar schon, diese Szenen, in denen sich ein kleiner Kloß im Hals breitmacht, leider sind sie aber Mangelware, da Crowe sich ansonsten mit lapidaren Kleinigkeiten aufhält, wie beispielsweise einer vollkommen unpassenden Liebesgeschichte mit der soliden, aber auch eher unauffälligen Olga Kurylenko als Love Interest. Einer Romanze, die hier so gar nicht reinpassen mag, wird dabei viel zu viel Zeit gewidmet, die Annäherungen werden in kitschige Bilder getaucht und generell verursacht dieser Handlungsstrang arge Längen, sodass man sich schon bald gelangweilt dem Rest hingibt.
Der Konflikt zwischen Türken und Amerikanern, die nun nach Kriegsende zusammenarbeiten, dabei aber noch immer einen Groll gegeneinander hegen, ist angenehm subtil erzählt, leider leidet aber auch diese Handlung darunter, dass sie eben nicht ganz so viel zu erzählen hat, sodass sich Crowes Regiedebüt schon arg strecken muss, um auf 110 Minuten zu kommen. Unpassend wirken dabei auch die im letzten Drittel eingeschobenen Actionsequenzen, die kaum Drive haben und scheinbar nur dazu sind, um eventuell gelangweilte Zuschauer, die der doch arg langsamen und behäbigen Erzählweise abgeneigt sind, wieder aufzurütteln, dramaturgisch passen diese "Rettung in letzter Sekunde"-Szenen aber gar nicht zu einem sonst sehr stillen Drama.
Fazit: Ungelenkes Drama mit herben Längen und einigen unnötigen, zu viel Raum einnehmenden Subplots. Einzig Russell Crowe und die schönen Bilder wissen voll und ganz zu überzeugen.
Leider scheitert der Film daran, eine wirklich gute Geschichte zu erählen. Arg konventionell und vorhersehbar entwickelt sich die Handlung von "Das Versprechen eines Lebens", der mit recht unoriginellen Mitteln auf die Tränendrüse drücken will und es genau deswegen oftmals nicht schafft, große Emotionen beim Zuschauer zu wecken. Es gibt sie zwar schon, diese Szenen, in denen sich ein kleiner Kloß im Hals breitmacht, leider sind sie aber Mangelware, da Crowe sich ansonsten mit lapidaren Kleinigkeiten aufhält, wie beispielsweise einer vollkommen unpassenden Liebesgeschichte mit der soliden, aber auch eher unauffälligen Olga Kurylenko als Love Interest. Einer Romanze, die hier so gar nicht reinpassen mag, wird dabei viel zu viel Zeit gewidmet, die Annäherungen werden in kitschige Bilder getaucht und generell verursacht dieser Handlungsstrang arge Längen, sodass man sich schon bald gelangweilt dem Rest hingibt.
Der Konflikt zwischen Türken und Amerikanern, die nun nach Kriegsende zusammenarbeiten, dabei aber noch immer einen Groll gegeneinander hegen, ist angenehm subtil erzählt, leider leidet aber auch diese Handlung darunter, dass sie eben nicht ganz so viel zu erzählen hat, sodass sich Crowes Regiedebüt schon arg strecken muss, um auf 110 Minuten zu kommen. Unpassend wirken dabei auch die im letzten Drittel eingeschobenen Actionsequenzen, die kaum Drive haben und scheinbar nur dazu sind, um eventuell gelangweilte Zuschauer, die der doch arg langsamen und behäbigen Erzählweise abgeneigt sind, wieder aufzurütteln, dramaturgisch passen diese "Rettung in letzter Sekunde"-Szenen aber gar nicht zu einem sonst sehr stillen Drama.
Fazit: Ungelenkes Drama mit herben Längen und einigen unnötigen, zu viel Raum einnehmenden Subplots. Einzig Russell Crowe und die schönen Bilder wissen voll und ganz zu überzeugen.
Note: 4
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