An manchen Filmen scheiden sich die Geister. Ich bin ja auch so ein Filmfan, der gerne mal gegen den Strom schwimmt und von den Massen umjubelte Werke oftmals als lauwarm eingestuft habe, so kann ich beispielsweise mit vielen Filmen von Regielegende Stanley Kubrick kaum etwas anfangen. "Under the Skin" musste mit beiden Seiten leben, die einen zerrissen den Film komplett, andere hoben ihn quasi auf ein Podest. Ich gehörte zur ersteren Fraktion, denn mit dem Genre-Mischmasch aus Bildern und stilisierten Sequenzen konnte ich wenig anfangen.
UNDER THE SKIN
Eine junge Frau (Scarlett Johansson) fährt in einem Lieferwagen durch Schottland, scheinbar ziellos. Sie fragt Männer nach dem Weg und nimmt manche von ihnen mit, was letztendlich ihren Tod bedeutet. Hingerissen von der Schönheit der Frau verfallen sie ihr und werden wenig später leblos aufgefunden, während die Frau selbst ihre Fahrt durch das Land fortsetzt. Doch was treibt sie an? Und ist sie wirklich eine Frau oder etwas ganz anderes?
Man merkt, von wem sich Regisseur Jonathan Glazer hier stark beeinflussen ließ: Allein schon die erste Sequenz, in welcher aus Farben- und Lichtspielen schlussendlich ein Auge entsteht, erinnert an Stanley Kubricks wirre, aber klassische Szenen, die etliche Zuschauer überforderten und andere komplett begeisterten. Auch im weiteren Verlauf sind kubricksche Elemente zu erkennen. Auffällig sind dabei zum Beispiel der eher seltene Einsatz von Dialogen oder gar Worten, von langen Sequenzen, die ohne große Geräuschkulisse und nur mit einem zehrenden Soundtrack im Hintergrund ablaufen.
Natürlich machten sich viele Menschen daran, den Film aufgrund seiner Stilmittel und seiner scheinbar komplexen Grundhaltung zu entschlüsseln, zu analysieren. Leider ist der Film aber gar nicht so komplex, wie es der Mantel, der um ihn gehüllt wird, vermuten lassen würde. Die Geschichte als solche ist nämlich sogar sehr, sehr einfach und wird nur deswegen so verwirrend erscheinen, weil die Macher absichtlich jede Menge Fragezeichen verursachen und sie auch stehen lassen. Ansonsten ist der Kern an sich simpel und könnte so auch in einem Standard-Horrorfilm a la "Jennifers Body" verwurstet werden, was ungleich unterhaltsamer und flotter sein würde.
Denn mit dem Tempo nimmt man es bei "Under the Skin" nicht so genau und stellt die Geduld des Zuschauers etliche Male auf die Probe, ohne dass die Handlung, die hier ohnehin nur in marginalen Grundzügen existiert, dabei vorankommen würde. Die junge Frau nimmt sich einfach immer wieder einen neuen Mann, der dann in einer zugegebenermaßen absolut brillant gefilmten und skurillen Sequenz sein Leben aushaucht. Viel mehr passiert innerhalb der guten 100 Minuten leider nicht und bis auf ein ebenfalls sehr stranges Finale tut sich hier schlichtweg recht wenig. Manchmal ändert die Frau ein wenig ihre Taktik oder ihre Gefühlslage, etwas großartig Neues kommt dabei aber nicht herum, sodass "Under the Skin" im Grunde die ganze Zeit recht unaufgeregt vor sich dahinplätschert.
Ein Lob muss man indes an die Kameraarbeit aussprechen, die sehr gut gelungen ist. Teils sogar mit kleinen, versteckten Kameras innerhalb von Menschenmengen entstehen faszinierende Bilder, die mehr bieten als die Handlung an sich und in denen man sich glatt verlieren kann. Darin bewegt sich eine gewohnt sehr präsente Scarlett Johansson mit ungemein viel Ausstrahlung, die hier tatsächlich komplett blank zieht, sich aber nicht bloß auf ihre körperlichen Reize reduzieren lässt. Sie legt in nur einen Blick so viel Gefühl, so viel Aussagekräftiges, was das laue Skript so nie transportieren kann. Leider kann aber auch Johansson den Film nicht mehr retten.
Fazit: Wundervoll bebildert, leider ist "Under the Skin" bei der mageren, unnötig wirren Handlung und dem ungemein langsamen Tempo aber nur für hartgesottene Kunstfilm-Fans wirklich einen Blick wert.
Natürlich machten sich viele Menschen daran, den Film aufgrund seiner Stilmittel und seiner scheinbar komplexen Grundhaltung zu entschlüsseln, zu analysieren. Leider ist der Film aber gar nicht so komplex, wie es der Mantel, der um ihn gehüllt wird, vermuten lassen würde. Die Geschichte als solche ist nämlich sogar sehr, sehr einfach und wird nur deswegen so verwirrend erscheinen, weil die Macher absichtlich jede Menge Fragezeichen verursachen und sie auch stehen lassen. Ansonsten ist der Kern an sich simpel und könnte so auch in einem Standard-Horrorfilm a la "Jennifers Body" verwurstet werden, was ungleich unterhaltsamer und flotter sein würde.
Denn mit dem Tempo nimmt man es bei "Under the Skin" nicht so genau und stellt die Geduld des Zuschauers etliche Male auf die Probe, ohne dass die Handlung, die hier ohnehin nur in marginalen Grundzügen existiert, dabei vorankommen würde. Die junge Frau nimmt sich einfach immer wieder einen neuen Mann, der dann in einer zugegebenermaßen absolut brillant gefilmten und skurillen Sequenz sein Leben aushaucht. Viel mehr passiert innerhalb der guten 100 Minuten leider nicht und bis auf ein ebenfalls sehr stranges Finale tut sich hier schlichtweg recht wenig. Manchmal ändert die Frau ein wenig ihre Taktik oder ihre Gefühlslage, etwas großartig Neues kommt dabei aber nicht herum, sodass "Under the Skin" im Grunde die ganze Zeit recht unaufgeregt vor sich dahinplätschert.
Ein Lob muss man indes an die Kameraarbeit aussprechen, die sehr gut gelungen ist. Teils sogar mit kleinen, versteckten Kameras innerhalb von Menschenmengen entstehen faszinierende Bilder, die mehr bieten als die Handlung an sich und in denen man sich glatt verlieren kann. Darin bewegt sich eine gewohnt sehr präsente Scarlett Johansson mit ungemein viel Ausstrahlung, die hier tatsächlich komplett blank zieht, sich aber nicht bloß auf ihre körperlichen Reize reduzieren lässt. Sie legt in nur einen Blick so viel Gefühl, so viel Aussagekräftiges, was das laue Skript so nie transportieren kann. Leider kann aber auch Johansson den Film nicht mehr retten.
Fazit: Wundervoll bebildert, leider ist "Under the Skin" bei der mageren, unnötig wirren Handlung und dem ungemein langsamen Tempo aber nur für hartgesottene Kunstfilm-Fans wirklich einen Blick wert.
Note: 4-
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