2016 stand die Oscarverleihung unter dem Hashtag "OscarsSoWhite": Angespielt wurde darauf, dass ausschließlich Filmkünstler weißer Hautfarbe nominiert waren, was vielen gegen den Strich ging. Viele zeigten sich besonders erstaunt und erzürnt darüber, dass beispielsweise das Rapper-Biopic "Straight Outta Compton", welches von Kritikern hochgelobt und welchem große Chancen in vielen Kategorien nachgesagt wurde, nur ein einziges Mal nominiert wurde. Mittlerweile wurde die Academy überdacht und es wird zu einigen großen Änderungen kommen. Und dieser Film ist daran sicher nicht ganz unschuldig...
STRAIGHT OUTTA COMPTON
Ice Cube (O'Shea Jackson jr.) ist talentiert darin, eigene Rhymes zu schreiben. Als er sich mit seinen Kollegen Dre (Corey Hawkins) und Eazy (Jason Mitchell) zusammentrifft, entdecken die drei schnell, dass sie sich der Musik in Form von Gangster-Rap widmen sollten. Es dauert nicht lange und sie erreichen erste Erfolge, wobei ihnen der Manager Jerry Heller (Paul Giamatti) über so manche Hürde hinweghilft. In einer schwierigen Zeit reagieren Polizisten in den Ghettos aber empfindlich auf diverse Randgruppen, was auch die Gruppe, die sich nun NWA tauft, zu spüren bekommt. Durch ihre bald steigende Prominenz und Reichweite wollen sie daher den Menschen, die unterdrückt werden, eine Stimme geben...
Dieser Film kam genau zur richtigen Zeit in die Kinos: Seitdem es in den USA wieder mehrfach zu beunruhigenden Schlagzeilen bezüglich Polizeibrutalität kam, die sich besonders auf Menschen mit schwarzer Hautfarbe bezog, war die Thematik von "Straight Outta Compton" wieder hochaktuell... und das obwohl dessen Handlung in den späten 80ern und den frühen 90ern spielt. Da ist es schon ein wenig beängstigend, dass wir uns heutzutage, nach über zwanzig Jahren, noch immer mit diesen Schwierigkeiten herumschlagen müssen.
Der Film an sich bringt diese Problematik besonders in der ersten Hälfte unglaublich gut auf den Punkt. Regisseur F. Gary Gray, der anschließend den achten Teil der "The Fast and the Furious"-Reihe übernehmen durfte, entwirft ein extrem real wirkendes Ghetto, in welcher Menschen mit der Waffe in der Hand leben, in denen verängstigte Polizisten Menschen wegen ihres Aussehens degradieren und es das wichtigste ist, wenn man seine Stimme nutzt und seinen Gefühlen und Ansichten Nachdruck verleiht. Dies geschieht in Form von sehr eindrücklichen Szenen, wenn sich die später zu Weltstars aufgestiegenen Rapper über etliche ungeschriebene Regeln hinwegsetzen und dabei die Mengen zum Jubeln bringen. Am besten und eindringlichsten ist "Straight Outta Compton" immer dann, wenn er sich dieser Thematik widmet, wenn er zeigt, wie viel eine einzelne Stimme bewirken kann, wenn mit brutaler Ehrlichkeit veranschaulicht wird, aus welch hartem Leben diese Männer einst kamen.
Auch die späteren Handlungen, wenn sich mehr auf die einzelnen Figuren und ihre Konflikte untereinander konzentriert wird, haben ordentlich Dampf. Allerdings dreht sich der Film zu dieser Zeit dann zumindest ab und an im Kreis und nicht alle Konflikte werden zu späterer Laufzeit noch wirklich zufriedenstellend aufgelöst. Wer aber zweieinhalb Stunden damit füllen kann, dem muss dennoch ein großes Lob ausgesprochen werden, denn großartige Längen hat das Werk tatsächlich nicht und wird sogar Musikfreunde ansprechen, die mit dem Rap-Genre wenig anfangen können, denn die Hintergründe der Branche und die Antriebe der einzelnen Künstler werden hier mit viel Detailreichtum dargebracht und sogar die Gefühle kommen da gar nicht mal zu knapp, Auch an Spannung mangelt es nicht und wer sich mit der realen Geschichte nicht gut auskennt, der dürfte hier tatsächlich die ein oder andere Überraschung erleben.
Auch schauspielerisch wirkt das alles wie aus einem Guss, die Akteure wirken den realen Vorbildern (die hier teilweise auch als führende Produzenten am Start waren) teils sogar wie aus dem Gesicht geschnitten und machen sich die leicht prollige, aber auch ungemein ehrliche und eigensinnige Art perfekt zu eigen. Schwächen sind hier ansonsten nur noch wenige vorhanden. Manchmal wäre eine Party weniger und dafür ein näherer Blick auf die Konflikte zwar schön gewesen, denn gegen Ende löst sich das alles doch ziemlich fix auf, was nicht immer ganz nachvollziehbar daherkommt. Ansonsten hat man hier aber ein recht packendes Biopic geschaffen, welches zwar irgendwann an Wucht verliert, aber dennoch zu fesseln vermag.
Fazit: Starkes Biopic mit nur minimalen Längen, einem tollen Soundtrack und einer ehrlich und realistisch aufgemachten Nachbearbeitung der Rap-Szene.
Der Film an sich bringt diese Problematik besonders in der ersten Hälfte unglaublich gut auf den Punkt. Regisseur F. Gary Gray, der anschließend den achten Teil der "The Fast and the Furious"-Reihe übernehmen durfte, entwirft ein extrem real wirkendes Ghetto, in welcher Menschen mit der Waffe in der Hand leben, in denen verängstigte Polizisten Menschen wegen ihres Aussehens degradieren und es das wichtigste ist, wenn man seine Stimme nutzt und seinen Gefühlen und Ansichten Nachdruck verleiht. Dies geschieht in Form von sehr eindrücklichen Szenen, wenn sich die später zu Weltstars aufgestiegenen Rapper über etliche ungeschriebene Regeln hinwegsetzen und dabei die Mengen zum Jubeln bringen. Am besten und eindringlichsten ist "Straight Outta Compton" immer dann, wenn er sich dieser Thematik widmet, wenn er zeigt, wie viel eine einzelne Stimme bewirken kann, wenn mit brutaler Ehrlichkeit veranschaulicht wird, aus welch hartem Leben diese Männer einst kamen.
Auch die späteren Handlungen, wenn sich mehr auf die einzelnen Figuren und ihre Konflikte untereinander konzentriert wird, haben ordentlich Dampf. Allerdings dreht sich der Film zu dieser Zeit dann zumindest ab und an im Kreis und nicht alle Konflikte werden zu späterer Laufzeit noch wirklich zufriedenstellend aufgelöst. Wer aber zweieinhalb Stunden damit füllen kann, dem muss dennoch ein großes Lob ausgesprochen werden, denn großartige Längen hat das Werk tatsächlich nicht und wird sogar Musikfreunde ansprechen, die mit dem Rap-Genre wenig anfangen können, denn die Hintergründe der Branche und die Antriebe der einzelnen Künstler werden hier mit viel Detailreichtum dargebracht und sogar die Gefühle kommen da gar nicht mal zu knapp, Auch an Spannung mangelt es nicht und wer sich mit der realen Geschichte nicht gut auskennt, der dürfte hier tatsächlich die ein oder andere Überraschung erleben.
Auch schauspielerisch wirkt das alles wie aus einem Guss, die Akteure wirken den realen Vorbildern (die hier teilweise auch als führende Produzenten am Start waren) teils sogar wie aus dem Gesicht geschnitten und machen sich die leicht prollige, aber auch ungemein ehrliche und eigensinnige Art perfekt zu eigen. Schwächen sind hier ansonsten nur noch wenige vorhanden. Manchmal wäre eine Party weniger und dafür ein näherer Blick auf die Konflikte zwar schön gewesen, denn gegen Ende löst sich das alles doch ziemlich fix auf, was nicht immer ganz nachvollziehbar daherkommt. Ansonsten hat man hier aber ein recht packendes Biopic geschaffen, welches zwar irgendwann an Wucht verliert, aber dennoch zu fesseln vermag.
Fazit: Starkes Biopic mit nur minimalen Längen, einem tollen Soundtrack und einer ehrlich und realistisch aufgemachten Nachbearbeitung der Rap-Szene.
Note: 2-
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