Warum gab es nie einen richtigen dritten Teil der "Ghostbusters"-Reihe, von einem Namen, der klassisch und weltweit bekannt ist? Tatsächlich kommt es 2016 erstmalig zu einem Reboot des Franchises, einen richtigen Teil 3 hat es aber nie gegeben. Das hatte einige, verschiedene Gründe, aber es lag definitiv nicht an der ersten Fortsetzung, denn auch wenn diese qualitativ erwartungsgemäß ein wenig hinter dem Original zurücksteckt, bietet sie noch immer ungebrochene, gute Unterhaltung...
GHOSTBUSTERS II
Es ist fünf Jahre her, seit die "Ghostbusters" New York City von einem schrecklichen Spuk befreiten. Mittlerweile haben sich ihre Wege getrennt, die Geisterjäger gibt es nicht mehr. Peter Venkman (Bill Murray) leitet eine eigene Talkshow und lebt getrennt von Dana Barrett (Sigourney Weaver), die ein Kind von einem anderen Mann geboren hat. Als seltsame Vorkommnisse und ein in den Kanalisationen von New York auftauchender, violetter Schleim die Stadt aber wieder in Angst und Schrecken versetzen, sind die "Ghostbusters" erneut gefordert... und sehen sich mit ihrer bislang größten Herausforderung konfrontiert.
Im Grunde stellt "Ghostbusters 2" eine recht exakte Kopie des erfolgreichen Originals dar oder bedient sich zumindest des gleichen Aufbaus: Im ersten Akt müssen die Geisterjäger (wieder) zusammengeführt werden, decken anschließend ein Geheimnis auf, welchem sie sich auch wissenschaftlich nähern und müssen im Finale einem ganz großen Übel entgegentreten. Dazwischen gerät natürlich auch die von Sigourney Weaver verkörperte Dana erneut in Schwierigkeiten, Bill Murray schießt Sprüche ohne Ende aus der Hüfte und skurille Nebenfiguren bekommen ihr Stelldichein.
Viele Überraschungen gibt es nicht und einige der wenigen, neuen Ideen wollen auch nicht so recht zünden. So ist das "neue" Böse in diesem Teil doch deutlich einfallsloser und auch weniger bedrohlich inszeniert, das Ziel des Antagonisten bleibt relativ wirr. Zudem leistet sich der Film in der ersten Hälfte auch den ein oder anderen Hänger, wenn die Protagonisten doch etwas zu umständlich wieder zusammengeführt werden. Auch der neue Titelsong groovt nicht und hat längst nicht den Ohrwurmfaktor des grandiosen, klassischen Songs des Originals.
Drückt man hierbei jedoch ein Auge zu, kann auch "Ghostbusters 2" wieder sehr solide unterhalten und den Charme und den Witz des ersten Teils dabei immer wieder aufwecken. Die Hauptdarsteller agieren wieder sehr gut miteinander, die visuellen Effekte sind noch ein Stück besser als im Vorgänger und das spektakuläre Finale hat zwar nicht den selben Klassiker-Status wie der Auftritt des Marshmallow-Mannes, kann aber mit der Erweckung der Freiheitsstatue einiges an witzigen Ideen liefern. Auch andere Einfälle sind schlichtweg genial, eines der Highlights stellt dabei der Ausbruch von Geistern mitten in einer genial spaßig geschriebenen Gerichtsverhandlung dar. Wieder andere Ideen, wie der Schleim, welcher auf emotionale Haltungen seiner nächsten Menschen reagiert, werden mit der Zeit doch ein wenig zu kitschig genutzt... auch wenn man solcherlei Ausfälle immer wieder mit nettem Humor würzt.
Nein, all das nimmt sich auch beim zweiten Anlauf nicht die Spur ernst und diesmal ist es auch nicht allein Bill Murray und Dan Aykroyd zu verdanken, dass die Figuren überzeugen, auch Harold Ramis und Ernie Hudson haben diesmal mehrere starke Szenen. Negativ fällt auf, wie man die Nebenfiguren des von Rick Moranis gespielten Anwalts und der von Annie Potz gespielten Sekretärin weiterentwickelt hat... gerade erstere sorgte mit ihren trockenen Sprüchen im Original für grandiose Szenen, hier wird sie allerdings weitestgehend für einige billige Gags verschenkt. Nein, mithalten kann "Ghostbusters 2" mit seinem Vorgänger sicher nicht, die unzufriedenen Haltungen der Crew gegenüber diesem Film sind aber auch unbegründet.
Fazit: Unterhaltsame Fortsetzung, die sich wenig Neues traut, wobei nicht alle Ideen überzeugen. Die Besetzung ist jedoch wieder mit viel Spaß bei der Sache und auch die Tricks gefallen ein mal mehr.
Note: 3
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