Nach dem durchschlagenden Erfolg des ersten "Superman"-Films von Regisseur Richard Donner aus dem Jaht 1978 war eine Fortsetzung im Grunde keine Frage des Geldes mehr, sondern nur noch der Zeit. Das Sequel, auf welches viele Filmfans warteten, kam dann auch bereits zwei Jahre später, wobei direkt auch ein dritter Teil angekündigt wurde. Der Erfolg des Erstlings ließ die Produzenten wohl vermuten, dass man damit einen Goldesel an Land gezogen hatte... offensichtlich ruhte man sich dabei jedoch zu sehr auf den bekannten Qualitäten aus. Denn schon die erste Fortsetzung namens "Superman II - Allein gegen alle" baut dabei doch spürbar ab...
SUPERMAN II
Clark Kent (Christopher Reeve) hat sich auf der Erde und bei seinem Arbeitsplatz eingelebt und umgarnt die Reporterin Lois Lane (Margot Kidder) merklich. Diese hat jedoch nur noch Augen für dessen Alter Ego Superman, was Kent einige Probleme bringt und ihn auch vor manch eine Versuchung führt, da Lois droht, hinter seine Geheimidentität zu steigen. Unterdessen wird die Erde angegriffen: Nach einer verheerenden Explosion im All gelingt es dem ehemals aus Krypton in die Verdammnis geschickten Generel Zod (Terence Stamp) aus seinem Gefängnis zu entfliehen. Er steuert auf die Erde zu, um dort die Pläne seiner allumfassenden Herrschaft zu verwirklichen. Superman scheint nun der einzige zu sein, der ihn noch aufhalten kann...
Manch eine Kritik nahm man sich zu Herzen und auch die Qualitäten, die "Superman" bereits ausschweifend bot, sind hier wieder zu finden. Die komödiantisch angehauchten Szenen, wenn Clark Kent damit kämpft, als normaler Mensch durch den Alltag zu kommen und dabei das Herz von Lois Lane zu gewinnen, sind erneut das Herzstück des Films, was auch an einem mal wieder herrlich aufspielenden Christopher Reeve liegt, der Kent mit Charme, Witz und erfrischender Naivität ausstattet. Auch die Actionszenen wissen nach wie vor zu überzeugen, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, dass die Effekte im Vergleich zum Erstling doch ein wenig schwächer ausfallen - besonders auffällig sind seltsame Schattierungen, wenn Superman fliegt, was zuvor noch nicht der Fall war.
Auch das Finale überzeugt nicht gänzlich, dauert es doch deutlich zu lang und ergötzt sich mit der Zeit in immer gleichen Explosionen und Faustkämpfen, wobei die ohnehin schon nicht sonderlich erhellende Handlung noch weiter in den Hintergrund tritt. Generell geht es diesmal auch gar nicht um so viel, außer eben um das Retten der Welt. Private Schwierigkeiten hat Supeman diesmal nur wenige, was ihn zwar erneut zum strahlenden Helden macht, wobei er aber auch unnahbar bleibt. Zudem kommt der Plot zu Beginn nur sehr, sehr schwerfällig in Gang. Schon die Eingangssquenz, in der Superman in Paris mitmischt, wirkt ein wenig bemüht und danach braucht man deutlich zu lange, um die Beziehungsstreitigkeiten zwischen Clark und Lois zu thematisieren... mal ganz davon abgesehen, dass es schon urkomisch wirkt, dass Lois noch immer nicht dahinterkommen möchte, wer sich wohl hinter der Identität des Superman verbirgt.
So richtig durchdacht wirkt das also nicht, wobei auch die emotionale Tiefe des Erstlings fehlt. Obwohl mit den Antagonisten ein Bezug zu Kal-Els Herkunft hergestellt wird, wird dieser interessante Konflikt im Grunde gar nicht genutzt und zu einer simplen Rache-Story umgemünzt, was kaum intensiv und nur wenig spannend umgesetzt wurde. Keine Frage, "Get Smart"-Star Terence Stamp macht als Bösewicht eine erstaunlich gute Figur und hat offensichtlich viel Spaß daran, so richtig böse zu sein, wobei er Gene Hackman, der hier ebenfalls wieder auftritt und glücklicherweise wesentlich weniger rumalbert und in bester Loki-Manier lieber manipuliert und sich selbst aus den Affären zieht, doch die deutlich längere Nase aufzeigt.
Zwischendurch macht also auch dieses Abenteuer wieder Spaß, ist aber manchmal etwas weniger als die Summe seiner Teile. Von manchem sehen wir zu viel, von anderen Dingen zu wenig - so zum Beispiel von Jackie Cooper, der hier leider eine wesentlich kleinere Rolle einnimmt. Kurzweilige Unterhaltung ist "Superman II" natürlich auch, nur fehlt ihm der Charme des Originals, weswegen er sicherlich nicht so langlebig wie sein Vorgänger in Erinnerung bleibt.
Fazit: Dank eines besseren Gegenspielers und einiger gewitzter Szenen hat man erneut Spaß, trotzdem zieht sich die etwas flache Handlung diesmal doch deutlich und auch die Actionszenen gefallen nicht mehr ohne Unterlass.
Note: 3
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