Be careful what you wish for. Diesen Spruch sollten sich viele Menschen hinter die Ohren schreiben und auch eine Menge Filmprotagonisten mussten diese Lektion noch lernen, über Disneys Helden Aladdin bis zu Clare Shannon im letztjährigen Horror-Langweiler "Wish Upon". Manchmal können Wünsche auch etwas ganz tolles sein, auch wenn sie dann endlich in Erfüllung gehen, sobald man allerdings von einer rattenscharfen Lady das Angebot bekommt, gegen sieben Wünsche seine Seele dem Teufel zu überlassen, sollte man sich das vielleicht gut überlegen... einen Haken gibts irgendwo eben immer. Dies ist dann auch der Aufhänger der etwas bemühten und dennoch einigermaßen unterhaltsamen 90er-Jahre-Komödie "Teuflisch".
TEUFLISCH
Seit mehreren Jahren ist der Büro-Angestellte Elliot Richards (Brendan Fraser) unsterblich in seine Kollegin Alison (Frances O'Connor) verliebt... da er jedoch ein verkopfter Versager ist, der sogar von seinen Mitarbeitern gemieden und gemobbt wird und der in Gegenwart einer Frau kaum einen geraden Satz herausbekommt, ist es Alison bislang erspart geblieben, sich überhaupt Elliots Gegenwart bewusst zu sein. Elliots Chance winkt ihm schließlich durch den Teufel höchstpersönlich, in Form einer ungemein attraktiven Frau (Elizabeth Hurley). Diese schlägt Elliot vor, ihm insgesamt sieben Wünsche zu erfüllen... anschließend würde seine Seele jedoch der Hölle gehören. Elliot willigt ein, um dadurch endlich Alison für sich zu gewinnen, doch die Erfüllung seines sehnlichsten Wunsches verläuft anders, als er es sich vorgestellt hat.
Die Ausgangsidee ist im Grunde klar: Elliot wünscht sich die Vereinigung mit seiner Traumfrau und eine Flucht aus seinem unglaublich trägen, bemitleidenswerten Leben (und großer Gott, der Kerl hat es wahrlich nicht leicht)... schafft es jedoch nicht, diese Wünsche so auszusprechen, dass sie nicht doch noch einen Haken besitzen, den er übersieht, was der Teufel natürlich gleich ausnutzt, um das scheinbare Paradies in ein Chaos zu verwandeln. Leider spart Regisseur Harold Ramis, der unter anderem auch für die wunderbaren Fantasy-Klassiker "Ghostbusters" und "Und täglich grüßt das Murmeltier" verantwortlich zeichnete, hier nicht an enorm abgedrehten Humor, der dabei wesentlich weniger Lacher trifft als zuvor angenommen.
Nach einem durchaus charmanten und gewitzten Beginn, während welchem wir einen Einblick in Elliots Leben erhalten und auch den ziemlich durchwurschtelten Deal, den er schließlich mit dem Teufel aushandelt, begutachten können, geht es auch schon los in die wilde Hatz... und natürlich in verschiedene Reinkarnationen eines sich zuvor gewünschten Lebens, welches einige Schelten bereithält. Ramis hat einige Ideen parat, um Elliot immer wieder ins Chaos zu reiten, das ist dann aber natürlich ebenso vorhersehbar wie geradlinig und jedes Mal, wenn der Protagonist versucht, den zuvor etwas schwammig formulierten Wunsch zu verbessern, wissen wir natürlich, dass das so keinesfalls gut gehen kann.
Die Gag-Qualität bewegt sich dabei von spaßig und clever bis hin zum absolut dummdreisten Klamauk, der so überdreht und überzogen ist, dass man kaum darüber schmunzeln, geschweige denn lachen kann. Brendan Fraser, der zu dieser Zeit mit dieser Komödie und den beiden Abenteuer-Blockbustern "Die Mumie" und "Die Mumie kehrt zurück" eine absolute Hochzeit in Hollywood erlebte, klamaukt sich dabei passend zur Tonart in verschiedenen Kostümen und Masken und mit allerlei grenzdebilem Grinsen durch die Handlung, was auch seine Darstellung ziemlich schwankend erscheinen lässt - das Humor-Timing beherrscht er, doch weniger ist manchmal eben mehr.
Andere bekannte Namen wie der aus der abgedrehten Komödie "Evolution" bekannte Orlando Jones oder "Prison Break"-Star Paul Adelstein haben trotz verschiedener Rollentypen wenig zu tun, der Bildschirm gehört somit weitestgehend Elizabeth Hurley. Wie sie sich als gestalt- und jobwechselnder Reinkarnation des bösen Teufels ebenso sexy wie clever durch ihren eigens eingefädelten Deal trickst, das hat schon hohen Unterhaltungswert und sorgt auch in den gemeinsamen Szenen mit Fraser für einige Funken. Das sind dann aber nur kleine Aufheiterungen wohingegen die restliche Handlung reichlich bieder, manchmal auch schier dämlich daherkommt. Es ist nun mal alles ein wenig naiv, wirkt ebenso wie der Plan des Protagonisten nur selten gut durchdacht und ist oftmals etwas überzogen. Es gibt schlechtere Filme und die Ausgangssituation ist spaßig genug, um unterhaltsame anderthalb Stunden zu bieten... trotzdem hätte man aus der Idee mehr machen können.
Fazit: Etwas überdrehte Fantasy-Komödie, die durch das spaßige Hauptdarsteller-Pärchen und einen sympathischen Protagonisten gewinnt, ansonsten aber oftmals nur halbgare und zu lang ausgewalzte Gags präsentiert, die oftmals wenig mehr als ein Schmunzeln garantieren.
Note: 3-
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