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Es werden Posts vom Juni, 2019 angezeigt.

Brightburn: Son of Darkness

So ziemlich jeder hat von dem "Skandal" rund um James Gunn mitbekommen, der aufgrund einiger jahrealter und geschmackloser Tweets zeitweise als Regisseur von dem dritten und nun mit deutlicher Verspätung in den Kinos anlaufenden "Guardians of the Galaxy"-Film abgezogen wurde. Mittlerweile ist Disney bekannterweise zurückgerudert, Gunn sitzt wieder im Sattel und macht den Marvel-Film nach einem Ausflug zur Konkurrenz - vorher inszeniert er nämlich tatsächlich den neuen "Suicide Squad". Zwischen diesen ganzen Superlativen (zuvor war er auch bereits als Produzent bei den beiden letzten "Avengers" -Filmen an Bord und inszenierte dort einige der Guardians-Szenen) blieb ihm aber auch noch Zeit für einen Ausflug ins Horrorgenre. BRIGHTBURN: SON OF DARKNESS Vor zwölf Jahren wurde der Kinderwunsch von Tori (Elizabeth Banks) und Kyle Breyer (David Denman) endlich erhört... allerdings nicht so, wie sie sich dies vorgestellt hatten. Ein kleiner Komet

Long Shot - Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich

Vergangene Woche habe ich es leider nicht ins Kino geschafft, und das, obwohl mit "Tolkien", "Brightburn" und "Long Shot" gleich drei Filme anliefen, die mich sehr interessierten. Die Arbeit und weitere Verpflichtungen gingen diesmal aber wirklich vor, weswegen ich "Tolkien" (der ja eh nur mittelmäßige Kritiken bekommen hat) nicht im Lichtspielhaus sehen werde und die zuletzt genannten nun mit einer Woche Verspätung nachhole. An die neue Komödie mit Seth Rogen und Charlize Theron hegte ich dann ganz besondere Erwartungen, denn obwohl der Trailer nach der üblichen Ulkkomödie aussah, waren die Kritiken insgesamt so gut, dass ich mit einer wahren Überraschung rechnen wollte. Ist "Long Shot" nun also wirklich so stark, wie alle behaupten oder ist dahinter nur heiße Luft wiederzufinden? LONG SHOT Fred Flarsky (Seth Rogen) ist ein Journalist mit ehrlichen Ambitionen und hat gerade seinen Job hingeworfen, da seine Redaktion plötzlich un

Pets 2

Für die Minions scheint es erst einmal keine neuen Pläne zu geben - der erste Film , in welchem die kleinen gelben Männchen in den Titelrollen auftraten, war 2015 ein gigantischer Erfolg und eine Fortsetzung ist auch bereits sicher, momentan hört man von diesem Sequel (auf das ich nicht wirklich warte) aber erstaunlich wenig. Stattdessen setzt Illumination erst einmal auf ein anderes Franchise... auf eines, welches im Jahr 2016 mit seinem Erstling einen schlichtweg umwerfenden Überraschungserfolg hinlegen konnte. "Pets" war vor drei Jahren nicht nur ein finanzieller Überhit, sondern auch qualitativ ein erstaunlich unterhaltsamer und spaßiger Animationsfilm. Das Sequel, das war von Anfang an klar, würde schwer zu schuften haben, um seinem Vorgänger ebenbürtig zu sein. Trotzdem nahm ich mit guter Laune im Kinosaal Platz, in der Hoffnung, noch einmal ebenso viel Spaß mit den quierligen Haustieren zu haben... PETS 2 Es ist Nachwuchs unterwegs: Katie, das Frauchen der beid

Das Königsspiel - Ein Meister wird geboren

Von Schach verstehe ich wenig, was ich bereits in meiner Kritik zu dem True-Story-Drama "Bauernopfer - Spiel der Könige" ansagte. Ich spielte zwar hin und wieder als Kind, aber definitiv nur aus Spaß und sicherlich auch nicht mit dem größten Können gesegnet. Deswegen konnte ich in dem Film mit Tobey Maguire nur schwer nachvollziehen, wenn Spieler und Zuschauer plötzlich anhand eines gewieften Zuges in Tränen ausbrachen... vor einem Schachbrett, wohlgemerkt. Um dies wirklich mitfühlen zu können, muss man wohl in der Materie verankert sein und ist man das, dürfte dies auch die Freude an dem 1993 erschienenen "Das Königsspiel" erhöhen. Doch auch darüber hinaus macht der Film Spaß und weiß zu berühren, wenn er sich weniger auf das Spiel, sondern auf den jungen Spieler, durch dessen Augen wir die Geschichte erleben, fokussiert... DAS KÖNIGSSPIEL Josh Waitzkin (Max Pomeranc) ist sieben, als er urplötzlich, angefacht durch einen Besuch im Park, wo er die dortigen M

Elizabethtown

Orlando Bloom wird nachgesagt, eine der steilsten Hollywood-Karrieren aller Zeiten hingelegt haben und die meisten denken dabei an zwei gigantische Fantasy-Trilogien, die ihn über Nacht zum Star machten sowie zwei epische Schlachtengemälde: "Der Herr der Ringe" , "Fluch der Karibik" , "Troja" und "Königreich der Himmel" . Diese Filme bewiesen vor allem eines: Bloom kann einen Film als Hauptdarsteller nur bedingt alleine tragen, er funktioniert unheimlich gut im Ensemble und hatte mit der Auswahl seiner Rollen verflixtes Glück. Viele vergessen, dass er in dieser enormen Hochzeit (an die er im Nachhinein trotz seines erneuten Aufkreuzens in "Der Hobbit"-Trilogie und im fünften "Pirates"-Abenteuer nicht mehr anknüpfen konnte), aber auch kleinere Filme drehte und einer davon trägt den Namen "Elizabethtown" - eine romantische Reise durch das Leben. ELIZABETHTOWN Nachdem seine Firma ihn nach Jahren des Schuftens

Der Diktator

Jetzt muss ich etwas beichten: Ich habe niemals "Borat" gesehen. Obwohl ich seit Jahren vorhabe, diese ebenso freche wie anscheinend zum Brüllen komische Pseudo-Dokumentation, die Sacha Baron Cohen abseits der Fernsehbildschirme zum gefeierten Hollywood-Star machte, nachzuholen, kam ich bislang einfach nicht dazu. Stattdessen habe ich nun aber immerhin "Der Diktator" gesehen - ein anderer Film, in dem Cohen die Hauptrolle übernahm und mit überzeichnetem Humor gegen alles austeilt, was ihm irgendwie vor die Flinte kommt und sich dabei auch nicht zu schade ist, dahin zu schlagen, wo es gerade den Amerikanern wehtut. Dabei sammeln sich einige richtig gute Gags, auch wenn einem das Lachen manchmal gar im Halse steckenbleibt... ein guter Film ist dabei aber sicherlich nicht entstanden. DER DIKTATOR In der Republik Wadiya in Eritrea herrscht der Diktator Aladeen (Sacha Baron Cohen), der bereits im Alter von sieben Jahren an die Macht kam und sich seitdem mit Amerik

A Most Violent Year

Mittlerweile ist ein Mann namens Oscar Isaac auf einem absoluten Höhenflug in Hollywood. Das schien noch vor einigen Jahren, als er doch eher weniger beachtete Nebenrollen in mittelmäßigen Blockbustern wie "Sucker Punch" oder "Das Bourne Vermächtnis" spielte, ziemlich unwahrscheinlich, mittlerweile ist Isaac aber sowohl im Mainstream-Kino als auch in diversen Independent-Filmen so positiv aufgefallen, dass er sich bis in die A-Liga hocharbeiten konnte. Er ist nun ein wichtiger Teil der neuen "Star Wars"-Trilogie und erarbeitete sich mit nuancierten Performances in Arthouse-Dramen wie "Inside Llewyn Davis" oder dem oscarprämierten Sci-Fi-Thriller "Ex Machina" den Wohlwollen der Kritiker und des Publikums. Das Krimidrama "A Most Violent Year" stammt aus einer Zeit, als Isaac immer mehr zum heimlichen Star avancierte und auch hier zeigt er erneut ganz große Schauspielkunst. A MOST VIOLENT YEAR In den 80er Jahren ist es

Krieg der Götter

Als ich noch jünger war, lockten mich Spezialeffekte und riesige Materialschlachten ebenfalls noch ins Kino. Ich zeigte mich beeindruckt von der Macht des Computers, wollte großartige Bilder sehen und nahm dafür auch gerne mal eine nichtige Handlung in Kauf. Heute jedoch habe ich bereits viel gesehen und längst sind große, visuelle Tricks nicht mehr das Nonplusultra. Ich liebe sie noch immer, wenn sie gut gemacht sind und gemeinsam mit Handlung, Charakteren und Inszenierung ein rundes Bild ergeben, so wie es im heutigen Blockbusterkino zum Beispiel das Marvel Cinematic Universe oder die grandiose "Der Herr der Ringe" -Trilogie zeigten. Wenn man sich jedoch einfach nur auf Bombast verlässt und den Zuschauer mit einer reinen Orgie von Computertricks taubschießen will, geht das meist nach hinten los und auch heute noch gibt es viel zu viele Beispiele von solchen Fehlentscheidungen. Der 2011 erschienene "Krieg der Götter" ist eines davon. KRIEG DER GÖTTER 1228 v

Big Game - Die Jagd beginnt

Der Präsident der Vereinigten Staaten musste sich innerhalb der Filmgeschichte schon mit den krudesten Situationen auseinandersetzen - so dichtete man dem großen Abraham Lincoln innerhalb eines Trash-Actioners sogar eine Historie als brutaler Vampirjäger an. Gegen die Situation, in der sich Samuel L. Jackson als Mr. President im 2015 erschienenen "Big Game" wiederfindet, wirkt aber gar die vollkommen absurde Flugzeugentführung in "Air Force One" noch glaubwürdig. Hier wird der Präsident nach einem Terroranschlag im Wald ausgesetzt... und verbündet sich mit einem kleinen Jungen, der dort haust und glaubt, mit dem Herrscher der freien Welt eine passende Trophäe gefunden zu haben, um seine Familie zu beeindrucken. Klingt bescheuert? Ist es definitiv auch. BIG GAME Auf Grund einer Tradition wird der dreizehnjährige Oskari (Onni Tommila) aus seinem finnischen Dorf geschickt, um für einen Tag und eine Nacht im nahen Wald zu überleben und eine Trophäe mitzubringen

Hairspray

Musicals haben beinahe vor allen anderen Filmgenres die Aufgabe, uns in eine andere Welt zu entführen, perfekt zu bewältigen. Ein Musical. welches uns nicht träumen lässt, uns ein Lächeln ins Gesicht zeichnet und mitschunkeln lässt, hat wohl irgendwo sein Ziel verfehlt. Auf der großen Bühne, wenn die Menge tanzt und grandiose Solos geschmettert werden, ist eine Überzeichnung gern gesehen - Emotionen werden groß dargeboten, es darf skurill zugehen und muss mit dem echten Leben so nichts zu tun haben. "Mamma Mia!" bewies zum Beispiel die pure Freude am Kitsch und am feucht-fröhlichen Spaß, "Grease" ließ uns in jedem Song mitwippen, "Sweeney Todd" verband die Emotionen mit skurillem Horror und leisem Drama... all diese Filme schaffen es, ihr Publikum zu packen, indem sie sich bewusst sind, dass das alles nicht echt ist, sondern auf einer Bühne passiert, wobei ihre Messages dabei nicht weniger gewichtig sind. Die "Hairspray"-Verfilmung aus dem Jah

Doppelmord

Das Gesetz besagt, dass man nur ein einziges Mal für ein und dieselbe Straftat vor Gericht verurteilt werden kann - genau deswegen sammeln Polizei und Staatsanwälte akribische Beweise, bevor es zu einer Anklage kommt: Ist der Angeklagte nämlich erst einmal aufgrund zu schwacher Beweise freigesprochen, war es das, noch einmal kann er für diese Tat nicht angeklagt werden. Aus dieser durchaus spannenden Prämisse machte Regisseur Bruce Beresford im Jahr 1999 einen Thriller, der heutzutage noch immer vielen ein Begriff ist. Dabei ist "Doppelmord" aber im Grunde nicht besser oder schlechter als andere solide Werke in diesem Genre: Er macht vieles richtig, gerade in der zweiten Hälfte leistet er sich aber auch ein paar herbe Schnitzer. DOPPELMORD Sie wacht blutverschmiert auf hoher See auf, von ihrem Mann Nick (Bruce Greenwood) fehlt jede Spur, ein blutiges Messer liegt an Deck ihres Segelbootes: Elizabeth Parsons (Ashley Judd) wird daraufhin rechtskräftig wegen des Mordes an

Murder Mystery

Eigentlich erscheint es ein wenig seltsam, dass der neue Film von und mit Adam Sandler nicht in die Kinos kommt, sondern direkt bei Netflix erscheint. In Deutschland zieht Sandler die Massen schon lange nicht mehr an, wenn er es denn jemals getan hat, in den USA erfreut sich der sprücheklopfende Gaga-Star aber noch immer größter Beliebtheit und steht seit Jahren auf der Liste der bestbezahlten Schauspieler weit oben - ein solch finanzieller Erfolg kommt ja nicht von ungefähr. Diesmal war es den Machern als Risiko im von großen Blockbustern nur so vollgestopften Kinosommer 2019 aber vielleicht doch zu gewagt, weswegen Streamingriese Netflix übernahm... und das, obwohl Geschichten wie diese im Kino eigentlich ganz gerne zünden, wenn man sie nur richtig bewirbt. Hüben wie drüben, ganz gleich ob auf einer Leinwand oder dem heimischen Fernseher, ist aber kein wirklich guter Film dabei herausgekommen. MURDER MYSTERY Obwohl sie dafür eigentlich kein Geld haben, da NYPD-Officer Nick Sp

The Big Sick

Wenn der Protagonist in einem Portrait des echten Lebens von sich selbst gespielt wird (falls ihr wisst, was ich meine), kann das ziemlich nach hinten losgehen, im schlimmsten Fall wie reine Selbstverliebtheit aussehen. Leise Skepsis war daher auch angesagt, als der bekannte Comedian Kumail Nanijani sich selbst spielen sollte, innerhalb einer tragischen Romantic Comedy... die einen Teil seines (Liebes)lebens darstellt. Das ist in dieser Form aber tatsächlich ein ziemliches Novum und dementsprechend auch ein spannendes Experiment, welches dahingehend geglückt ist, dass man einen der charmantesten Genrefilme der letzten Zeit zu sehen bekommt: "The Big Sick" ist witzig, clever, romantisch, in höchstem Maße ehrlich und schlichtweg grandios geschrieben. THE BIG SICK Kumail (Kumail Nanijani) ist Pakistani und lebt in Chicago, wo er sich als Stand-Up-Comedian durchschlägt. Seine Eltern drängen ihn zu einer arrangierten Ehe, Kumail möchte mit diesen Fesseln allerdings nicht le

Sieben Jahre in Tibet

Brad Pitt und Leonardo DiCaprio galten in den 90ern als DIE Frauenschwärme Hollywoods schlechthin. Sie brachen schier unzählige Herzen, brachten die Kinokassen zum Klingeln, waren Schwärme etlicher Teenies, die die beiden Stars gefühlvoll anschmachteten. Kein Wunder also, dass sich beide anschließend daran versuchten, auch als Schauspieler ernstgenommen zu werden... und heute gehören beide zu den besten Mimen ihrer Generation. Brad Pitt ließ den Schmachtfetzen "Legenden der Leidenschaft" und "Interview mit einem Vampir" schließlich das Bundle aus "Sieben" und "Twelve Monkeys" folgen, um sein Image aufzupolieren und auch "Sieben Jahre in Tibet", der 1997 erschien, sollte seinen Stand als Schauspielass festigen. Die Kritiker jedenfalls waren begeistert... mich hat der Film, den ich nun zum ersten Mal gesehen habe, jedoch überraschenderweise völlig kaltgelassen. SIEBEN JAHRE IN TIBET Heinrich Harrer (Brad Pitt) ist Bergsteiger, Ös

Philomena

Für eine Mutter kann es wohl nichts Schrecklicheres geben als ihr Kind zu verlieren. Ich selbst kann mir dies kaum vorstellen: Weder bin ich eine Mutter (und werde es natürlich auch nie sein) noch habe ich selbst Kinder und kann dieses Gefühl der innigsten aller Verbundenheiten dementsprechend auch nur ansatzweise so stark nachvollziehen. Filme über Mütter, die alle Steine in Bewegung setzen, um ihrem Kind zu helfen, es zu finden oder aufzuspüren, sehe ich dennoch sehr gerne - wenn sie richtig inszeniert sind, kann dabei ein kraftvolles Drama herausspringen. Überraschend also, dass ich so lange gebraucht habe, um mir "Philomena" anzusehen, den ich bereits bei seinem Erscheinen im Jahr 2013 auf meine Merkliste setzte. Nun konnte ich ihn endlich nachholen und war tatsächlich sehr angetan von dem Endergebnis... PHILOMENA Philomena Lee (Judi Dench) gebar vor fünfzig Jahren in einem Kloster ein Kind - damals wurde es ihr weggenommen und ohne ihre Einwilligung zur Adoption f

The Dead Don't Die

Dass das Zombiethema innerhalb der letzten Dekade ein schier ungemeines Revival erlebte, dürfte mittlerweile jeder mitbekommen haben. Alle reden sie über "The Walking Dead" (die Serie ist über weite Strecken aber auch verflixt gut) und in regelmäßigen Abständen dürfen wir uns auch auf der Kinoleinwand über neue Horrorfilme freuen, in denen die Untoten über die Lebenden herfallen. Eine Regisseur wie Jim Jarmusch hätte man mit dieser Thematik aber wirklich nicht in Verbindung gebracht, tatsächlich stellt sich sein neuer Film, der am vergangenen Donnerstag in den deutschen Kinos angelaufen ist, als echte Zombie-Komödie heraus. Wirklich gelungen ist Jarmusch dieses Experiment aber nicht, auch wenn man dabei abwägen muss, wie sehr man seine Stilmittel und das allgemeine Genre, in dem er sich nun bewegt, mag... THE DEAD DON'T DIE Centerville ist ein kleines, verschlafenes Nest mitten in Amerika. Dort bekommen die Einwohner plötzlich die Wirkung einer seltsamen Entwicklu