Adam Sandler hat ja schon einiges an Mist abgeliefert. Die meisten seiner Komödien versuche ich deswegen bereits, so gut es geht zu meiden, denn mit filmischem Mist will man ja auch nicht seine Zeit verschwenden. "Kindsköpfe" sah aber auch durch die Star-Besetzung tatsächlich interessant aus, der Trailer war recht spaßig und das Ding war ja sogar erfolgreich genug, um noch eine Fortsetzung nach sich zu ziehen. Nun habe ich mir erst einmal diesen ersten Teil angesehen und wurde gar nicht mal so übel unterhalten...
KINDSKÖPFE
Die fünf ehemaligen Schulfreunde Lenny (Adam Sandler), Eric (Kevin James), Kurt (Chris Rock), Marcus (David Spade) und Rob (Rob Schneider) treffen sich nach etlichen Jahren zur Beerdigung ihres damaligen Basketball-Coaches wieder. Zur Feier der erneuten Zusammenkunft beschließen sie, gemeinsam mit Frauen und Kindern die nächsten Tage in einer gemieteten Hütte an einem See zu verbringen, um ihre Kindheitserinnerungen wieder aufzufrischen. Die fünf Freunde sorgen dabei schnell für Chaos...
Viel mehr an Handlung gibt es nicht zu bewundern. In kleineren Subplots sollen zwar die einzelnen Charaktere und ihre Konflikte herauskristallisiert werden, diese werden jedoch so flott hinweggefegt, um direkt zur nächsten Slapstick-Szenerie zu kommen, dass sie kaum der Rede wert sind. Auch der Humor ist tatsächlich eher stupide und dürfte anspruchsvollere Komödien-Fans schnell vertreiben. Erstaunlicherweise macht das aber sogar eine Menge Spaß, den fünf Slapstick-Komikern bei den diversenen Szenen zuzusehen. Es ist sicherlich nicht originell, wenn Kevin James per Seil nicht in den See springt, sondern einen glatten Sturz durchs Geäst hinlegt oder wenn Salma Hayek beim Steineflitschen geradewegs auf die im Wasser stehenden Kinder feuert, aber man ertappt sich dann doch immer wieder beim Lachen. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern stimmt und man merkt ihnen einfach an, dass sie beim Dreh eine Menge Spaß hatten. Dagegen stehen jedoch auch jede Menge Rohrkrepierer, dämliche Wortwitze, die mit Sekunden andauernden Lachsalven der Protagonisten abgeschlossen werden, wobei der Zuschauer jedoch höchstens müde grinst. Die Gag-Trefferquote ist hier also recht wechselhaft, doch auch wenn viele Witze eben gar nicht zünden, kann man dem Film nicht böse sein, denn die Figuren harmonieren dennoch so gut miteinander, dass man doch immer wieder drin ist. Klar, da wird dann gegen Ende im recht schwachen Schlussdrittel auch nochmal ordentlich die kitschige Moralkeule geschwungen und man ist auch nicht vor einigen Fäkal-Gags gefeit, die sich leider auch regelmäßig wiederholen (Stichwort: Muttermilch), aber auch das ist halb so schlimm, da der nächste mindestens solide Witz meist um die Ecke kommt. Mit der Besetzung hat Sandler selbst die allseits bekannten Comedy-Alberer versammelt und auch die machen ihre Sache (bis auf Chris Rock, der hier merklich zurückbleibt) soweit gut. Besonders David Spade und Rob Schneider sorgen mit ihren teils sehr skurillen Auftritten für viel Spaß und Kevin James zeigt in Sachen Slapstick schon bei seinem ersten Auftritt, wo der Hase langläuft. Adam Sandler spielt sich wieder gewissermaßen selbst, nur diesmal eben als reicher Hollywood-Agent (was kaum etwas an seinem Habitus ändert) und auch die Frauen machen noch das beste aus ihren eigentlich eindimensionalen Rollen. Verwirrt ist man nur über die kleine Nebenrolle von dem grandiosen Steve Buscemi, die hier weder witzig noch irgendwie gewinnbringend ausfällt und daher auch hätte gestrichen werden können. Fazit: Anspruchslose Komödie mit gut aufgelegten Darstellern, wo sich sehr gute Gags mit müden Witzchen abwechseln. Dank viel Charme kann man sich "Kindsköpfe" aber sicher mal genauer ansehen.
Note: 3
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