Nachdem Ted seine Freundin Tami-Lynn (Jessica Barth) geheiratet hat, bekommt er eine Menge Probleme. Denn der Versuch der beiden, ein Kind zu adoptieren, nachdem eine Samenspende vollkommen außer Rand und Band geraten ist, bringt den sprechenden Teddybären in Konflikt mit dem Staat. Dieser ist der Meinung, dass Ted keine echte Person ist und daher weder verheiratet sein darf noch ein Kind adoptieren oder überhaupt irgendwelche Rechte besitzen. Gemeinsam mit seinem besten Freund John (Mark Wahlberg) will Ted gegen dieses Unrecht vorgehen und seine Grundrechte einklagen. Dafür tun sie sich mit der gerade erst frisch in den Beruf eingestiegenen Anwältin Samantha Jackson (Amanda Seyfried) zusammen, die vor Gericht gegen den erfahrenen Super-Juristen Shep Wild (John Slattery) antreten muss...
Nach dem großen Überraschungserfolg von "Ted" war eine rasche Fortsetzung zwar schnell eine ausgemachte Sache, doch konnte diese den Erwartungen drei Jahre später nicht mehr ganz gerecht werden. "Ted 2" spielte nur noch gut die Hälfte von dem ein, was der Vorgänger an Geld machte, weswegen es mit der geplanten Comedy-Reihe danach recht flott Essig war. Auch qualitativ kann das Sequel nicht ganz mit dem herrlich-albernen ersten Film mithalten, da er sich doch etwas zu emsig darum bemüht, von allem noch mehr zu bieten... ganz besonders natürlich im Bereich des absurden Humors. Da fällt dann als erstes die Abwesenheit von Mila Kunis auf, die die Geschichte des ersten Films noch auf angenehme, bodenständige Art und Weise erdete. Ein solcher Pol fehlt hier nun, da der Neuzugang namens Amanda Seyfried auch auf eher verrückte Art und Weise in die Story geschrieben wird, was dem Film letztendlich das Herz kostet. Als Nummernrevue durch allerlei verrückte Situationen funktioniert "Ted 2" dann zwar noch ganz solide, die fadenscheinige Geschichte kann diesmal aber keinen unterhaltsamen Deckmantel um all diese Einzelszenen legen.
Denn der Plot rund darum, dass Ted vor Gericht und gegenüber dem Staat beweisen will, dass er tatsächlich ein lebendes Wesen und kein Gegenstand ist, ist zu Beginn vor allem eines - ziemlich langweilig. Die zähen Szenen im Gerichtssaal bringen kaum einen guten Gag zustande und sind in ihrem zentralen Konflikt auch nicht besonders spannend. Da macht eine handlungstechnisch fast vollkommen irrelevante, dafür aber weitaus bösere und absurdere Szenerie in einer Samenbank wesentlich mehr Spaß, auch wenn für viele hier die Grenzen des guten Geschmacks gesprengt werden dürften. Denn wo der Vorgänger bei all dem verrückten Humor immer noch ein herzliches Gegenstück besaß, so wird hier mit Ach und Krach aufs Gaspedal getreten, was die Beziehung zwischen John und Ted ebenso fadenscheinig wirken lässt wie die enorm erzwungen wirkende, aufflammende Liebe zwischen John und Anwältin Samantha. Das Gleichgewicht zwischen Herz und Witz stimmt hier nicht mehr, denn obwohl die skurillen Gastauftritte von großen Hollywood-Stars oder ein abgedrehter Showdown auf einer Comic-Con voller Popkultur-Anspielungen in ihrem Irrsinn durchaus zu gefallen wissen, fällt die Gag-Quote angesichts zahlreicher Kalauer diesmal deutlich geringer aus.
Dass man nicht allzu viele neue Ideen für eine Fortsetzung hatte, beweist auch die Rückkehr des intriganten Giovanni Ribisi, der hier im Grunde den gleichen Plan verfolgt wie im ersten Film - sogar das Finale ähnelt hinsichtlich der Dramaturgie so sehr dem Showdown des Vorgängers, dass man sich hier gar ein wenig verschaukelt vorkommen kann. Sogar "Pain & Gain"-Star Mark Wahlberg, der im ersten Teil noch mit nahezu exzellentem Comedy-Timing glänzen konnte, wirkt in der Fortsetzung merkwürdig gehemmt, da seine Figur doch etwas zu arg auf den braven Single-Mann zugeschrieben wurde, der seiner Ex-Frau hinterhertrauert. So bleibt beinahe das gesamte Gewicht auf dem titelgebenden Teddybären hängen, der zwar nach wie vor flucht, kifft und stänkert, als gäbe es kein Morgen mehr. Doch wirken auch seine provokanten Szenen auf Dauer hinweg etwas eintönig. Schön hingegen ist die Rückkehr etlicher Nebenfiguren des ersten Teils, die hier erneut für launige Gags sorgen können, auch wenn diese hier so gut wie nie den Fortschritt der Handlung voranbringen, sondern für einige Oneliner zuständig sind.
Fazit: Den Charme und den frischen Humor des ersten Teils kann "Ted 2" nicht wieder aufleben lassen - zu bemüht fällt das Drücken aufs Gaspedal aus, zu schwachbrüstig ist der moralische Konflikt, dem hier viel zu viel Zeit eingeräumt wird. Trotzdem gibt es immer wieder einige sehr spaßige Momente und die prominenten Gaststars greifen gekonnt das Zwerchfell an.
Note: 3-
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