Ein namenloser Jugendlicher (Shon Greenblatt), nur John Doe genannt, taucht urplötzlich auf der Straße auf und wird von der Polizei, die ihn für einen Obdachlosen hält, in eine soziale Einrichtung für Straßenkinder gebracht. Der dortigen Sozialarbeiterin Maggie Burroughs (Liza Zane) erzählt er, dass er aus einer Stadt geflohen sei, in welcher es Freddy Krueger (Robert Englund) in den letzten Jahren gelungen sei, alle Kinder und Teenager zu töten - er sei der einzige Überlebende. Sowohl Maggie als auch die in der Einrichtung untergebrachten Teenager wollen John natürlich kein Wort glauben, bis es auch unter ihnen zu seltsamen Morden kommt... Freddy ist wieder da.
Bei seinem ersten Auftritt schwebt Freddy Krueger (wir erinnern uns: der Kultkiller war im ersten Teil der Reihe tatsächlich mal gruselig) auf einem Besen vor einem Fenster, hat einen Hexenhut auf und lacht kicherig. Später wird er unter anderem zum Videospiel-Fanatiker und selbst zur Gaming-Figur, nimmt Drogen und fährt zwischendurch auch mal einen Bus. Man kann es schlichtweg traurig finden, was in diesem sechsten Film aus der ehemals so grandiosen Horror-Ikone geworden ist oder man nimmt es eben einfach so hin, da man aufgrund der beiden direkten Vorgänger eh nichts anderes mehr erwartet als den kalauernden Freddy, der sich nur noch in einer weitestgehend blutleeren Horror-Trashkomödie bewegt. Natürlich setzen die Macher in diesem "Finale" (welches keines ist, da drei Jahre später doch noch ein weiterer Teil folgte) dementsprechend noch mal einen drauf, verwandeln Kruegers Kills in einen dämlichen Roadrunner-Cartoon und garnieren das Ganze, als Spitze der Einfallslosigkeit, mit furchtbar schlechten 3D-Effekten, an denen der Zahn der Zeit nicht geneigt hat... denn die waren schon damals einfach nur mies.
Einen Sinn in der Story muss man dementsprechend eh nicht mehr suchen: Die Vorgänger werden weitestgehend ignoriert, damit man ohne große Hindernisse eine blödsinnige Achterbahnfahrt abhaken kann, die vorne und hinten keinerlei innere Logik mehr besitzt. Der Fantasy-Quatsch mit den Traumwelten ist hier also nur noch marginal behaftet, weswegen irgendwie alles möglich ist, was die Autoren gerade wollen. Und was sie wollten war wohl ein vollkommen freidrehender Krueger, der den komplett banalen Protagonisten, die absolut keinerlei Seele besitzen, ans Leder will. Garniert mit seltsamen Cameo-Auftritten von bekannten Stars und unlustigen Anspielungen auf die Popkultur hat dieser "Nightmare"-Teil mit dem atmosphärischen Original ungefähr so viel gemein wie McDonalds mit gesunder Ernährung. Das hier ist nur noch eine qualitative Bankrott-Erklärung und man spürt förmlich, dass das Franchise auch den kreativen Köpfen hinter der Kamera vollkommen egal geworden ist und man diese Farce nur noch irgendwie beenden wollte.
Löblich dabei im Grunde, dass man für das "Finale" noch einmal in die Vergangenheit des eiskalten Traumkillers eintaucht und einige Lücken schließen möchte. Es lässt sich auch nicht verhehlen, dass diese Szenen nicht gänzlich ohne Charme auskommen und wo man in anderen Filmen wahrscheinlich mokiert hätte, dass mit solcherlei Antworten die Mystik der Figur beschädigt wird, zuckt man hier nur mit den Achseln... denn von dessen Mystik ist ja ohnehin nichts mehr übrig. Dementsprechend nimmt man die lauen Antworten bezüglich der Vergangenheit des damals noch menschlichen Freddys (schwere Kindheit, soso, das erklärt natürlich einiges) einfach so hin und bedankt sich, dass da immerhin noch etwas kommt, was zumindest ein Fünkchen Substanz besitzt. Aber der Rest ist wirklich banaler Quark, vollkommen unlustig, stupide, unblutig und nervig. Eine absolute Bruchlandung, die das Franchise zu Grabe getragen hat. Auf den siebten Teil freu ich mich übrigens, da ich der Überzeugung bin, dass es schlechter ohnehin nicht mehr werden kann und ich somit keine Enttäuschung erleben werde. Oder? Oh Gott, ich hoffe es.
Fazit: "Freddy's Finale", welches keines ist, ist eine absolut dümmliche, dummdreiste Veralberung einer einstmalig kultigen Legende. Ohne jeglichen Charme, ohne Kreativität und mit furchtbar miesen Ideen verkommt die Reihe endgültig zum lieblosen Trash, der keinerlei Daseinsberechtigung haben sollte.
Note: 6
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