Nach ihrem Sieg über Freddy Krueger (Robert Englund) müht sich Kristen Parker (Tuesday Knight) um ein normales Leben: Sie geht zur Highschool, gehört einer Clique an und hat mit dem vorlauten Rick Johnson (Andras Jones) sogar einen festen Freund. Trotzdem beschleicht sie das merkwürdige Gefühl, dass Krueger versucht, zurückzukehren. Die Warnungen, die Kristen an Joey (Rodney Eastman) und Kincaid (Ken Sagoes) sendet, stoßen bei beiden jedoch auf taube Ohren, da sie von Freddys endgültiger Vernichtung überzeugt ist. Doch es kommt, wie Kirsten befürchtet hat: Freddy kehrt zurück, um sich an seinen drei Feinden und den letzten überlebenden Kindern seiner Mörder zu rächen. Als es zu blutigen Zwischenfällen kommt, wendet sich Kristen an Rick und dessen Schwester Alice (Lisa Wilcox), um den Traumkiller ein für alle Mal zu besiegen...
"Nightmare 4" schließt direkt an den Vorgänger an und erzählt dabei die Geschichte der drei Überlebenden Kristen, Joey und Kincaid weiter. Der Part der Kristen wurde dabei jedoch nicht mehr von Patricia Arquette übernommen, diese wollte sich nämlich lieber tieferen Stoffen widmen. Ansonsten gibt es nur wenige Änderungen, die hier wirklich zum Tragen kommen, da der mittlerweile vierte Aufguss im Grunde alles liefert, was sich Fans von einem solchen Film versprechen... nur leider nicht mehr in der gewohnten Qualität, die zumindest Teil 1 und Teil 3 noch lieferten. Stattdessen windet sich "Nightmare 4" in einer ebenso wirren wie blassen Geschichte und versucht zwischen seinen effektlastigen Ekelszenen irgendwann gar nicht mehr, noch Erklärungen auf all die Fragen zu liefern, die einem während der Sichtung so in den kommen. Es empfiehlt sich also, gar nicht zu sehr über die Möglichkeit von Freddys erneuter Rückkehr, seinem Ziel und den diversen Regeln in der Traumwelt nachzudenken und sich stattdessen einfach nur berieseln zu lassen.
Leider ist das aber auch unter diesen Voraussetzungen nur bedingt möglich. Der vierte Teil der Reihe setzt den Kurs fort, der mit dem schon deutlich übers Ziel hinausschießenden Finales des dritten Films genommen wurde: Immer mehr Effekte, immer mehr Trash, immer weniger Horror. So mag selbst der kultige Freddy Krueger, den Robert Englund immer noch mit viel Spaß an der Überzeichnung spielt, hier nicht mehr zu gruseln, da er in seinen immer skurilleren und irgendwann auch lächerlichen Transformationen zur Witzfigur verkommt. Ein fieser Sprücheklopfer war er zwar schon immer, doch mit Sonnenbrillen und als Krankenschwester verkleidet mag da wirklich keine Schauerstimmung mehr aufkommen. Da kommt erschwerend hinzu, dass Krueger mit der Ausnahme einer brutaleren Ekelszene erstaunlich blutleer agiert, weswegen seine verrücktere Karikaturen zum Selbstzweck verkommen. Die Technikspezialisten, die mit starker Maskenarbeit einige wunderbare Momente erschaffen, leisten zwar Hervorragendes, doch sind dies nur Eckpunkte sehenswerter Special Effects, die staunen, aber niemals gruseln lassen.
Und als wäre eine maue Geschichte und zu wenig echter Horror nicht schon genug, sind auch die Charaktere diesmal egaler als je zuvor. Trotz der erneuten Einbindung einiger alter Bekannter wollen insbesondere die neuen Figuren keinerlei Feuer entwickeln. Teils sind sie sogar unsympathisch oder blass gezeichnet, dass uns ihr Ableben schlichtweg gar nicht kümmert. Zugeben muss man aber, dass "Nightmare 4" in dieser Hinsicht auch gar nicht erst versucht, irgendwelche Tiefen zu entwickeln, da alle Charaktere klip und klar auf eine bestimmte Funktion zurechtgestutzt werden... und meistens besteht diese darin, Freddys nächstes Opfer zu werden. Wir sehen hier also einen Franchise-Schnellschuss ohne jegliche neue Ideen, einfach nur ein Produkt, mit dem sich Geld scheffeln lässt. Das ist zwar durchaus schade, im Horrorkino aber auch damals schon keine Seltenheit gewesen. Von einer Enttäuschung lässt sich dahingehend also nicht sprechen, doch die Hoffnung, dass die drei weiteren Fortsetzungen ihre Sache zumindest ein bisschen besser machen, gebe ich noch nicht auf.
Fazit: Der bislang schwächste Teil der Reihe verwandelt sich in einen kaum mehr gruseligen, rein auf seine skurillen Effekte konzentriertes Horrorfilmchen ohne Charme oder neue Ideen. Das ist mal sehr banal, mal auch lächerlich, hat aber zumindest in den technisch versierten Slasher-Szenen so seine Momente.
Note: 4
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