Nachdem er als Schauspieler in Hollywood nicht richtig vorankommt, kehrt Andrew Largeman (Zach Braff) nach neun Jahren in seine Heimat New Jersey zurück, da seine Mutter plötzlich verstorben ist. Zuhause muss sich Amdrew mit seinem Vater Gideon (Ian Holm), von dem er sich entfremdet hat, auseinandersetzen und trifft auch seinen alten Highschool-Freund Mark (Peter Sarsgaard) wieder, der ihm hilft, sich von dem Familiendrama abzulenken. Doch auch er kann nicht verhindern, dass der seelisch völlig verkümmerte Andrew in einer Sackgasse seines Lebens zu stecken scheint, aus der er keinen Ausweg mehr findet. Seine Ansichten ändern sich allmählich, als er während eines Arzttermins die junge Samantha (Natalie Portman) kennenlernt, durch welche er in ein Abenteuer rutscht und endlich die romantischen, zwanglosen und erleichternden Seiten des Lebens kennenlernt...
Zach Braffs Regiedebüt gilt heute als kleiner Kultklassiker. Der Regisseur, Autor und Schauspieler, der zur Jahrtausendwende durch die geniale Krankenhausserie "Scrubs" bekannt wurde, musste sich lange mühen, um das Drehbuch, welches er bereits zu College-Zeiten schrieb, an den Mann zu bringen. Im Jahr 2004 war dem Film letztendlich ein kleiner, aber sehr feiner Indie-Erfolg zugesprochen und auch heute noch erfreut er sich großer Beliebtheit. Das Herz, welches Braff dabei in das Projekt investierte, ist dauerhaft zu spüren. Laut eigenen Aussagen sollen rund achtzig Prozent des Werks autobiografischer Natur sein, was man ebenfalls spürt - "Garden State" wirkt lebensecht, dementsprechend unaufgeregt und ehrlich. Das ist aber nicht immer von Vorteil, da sich die oftmals gehemmte, weil realistische Inszenierung mit teils märchenhaften Messages und Umständen spürbar beißt.
Zu Beginn macht der Film mit seinen ebenso skurillen wie herzlichen Situationen, die niemals albern wirken und die stets nachvollziehbar dargeboten sind, noch viel Freude. Ebenso wie der Protagonist rauschen wir durch einen Wirbelsturm von Gefühlen und Empfindungen, die bei Andrews Rückkehr in seine Heimat auf ihn einprasseln. Dabei ist der Film in den wichtigsten Momenten vielleicht nicht skurill und einfallsreich genug, um diese Szenen wirklich erinnerungswürdig zu machen - dafür wirkt er aber auch ausgesprochen ehrlich, manchmal gar weise und sehr klug. Besonders durch den Part von Andrews Highschool-Freund Mark entsteht ein Gefühl einer gewissen Hemmungslosigkeit, die aber auch offenbart, dass es dem Film an einem echten Ziel mangelt. "Garden State" will eher einen gewissen Punkt des Lebens aufzeigen und muss dabei nicht zwanghaft irgendwo hinsteuern. Deswegen wirken einige zu kitschige Lebensweisheiten, Wendungen und romantische Ausbrüche aber auch etwas zu gestellt, obwohl die originelle Liebesgeschichte zwischen Andrew und Sam durchaus sehr einfühlsame und auch witzige Momente hat.
Diese entstehen vor allem durch die fabelhafte Besetzung. Es fällt nicht schwer zu glauben, dass Natalie Portman, Peter Sarsgaard und Ian Holm in den zentraleren Nebenrollen von Anfang an Braff's Traumbesetzung für diese Rollen waren - sie verkörpern diese mit bemerkenswerter Ausstrahlung und spielen dabei über einige zu simple Aussagen des Drehbuchs locker hinweg. Besonders "Darjeeling Limited"-Star Portman wertet die an sich manchmal etwas zu zähen Passagen des gegenseitigen Kennenlernens und schließlich auch "Rettens" von Sam und Andrew deutlich auf... auch weil Zach Braff selbst außerhalb der großartigen "Scrubs"-Show nie wirklich aufzeigen konnte, dass er ein wandelbarer Schauspieler ist. Gerade in den ruhigen, einfühlsamen Momenten wirkt er schlichtweg noch zu steif, weswegen seine Kollegen ihn deutlich abhängen können. Am Ende war ich dann leider nicht ganz so berührt von diesem Film, wie ich es zuvor erhofft habe, denn "Garden State" hat das Herz zwar absolut am rechten Fleck, macht es sich hin und wieder in seinem märchenhaften Slang aber auch zu einfach. Es fehlt an echten Ecken und Kanten, Herausforderungen und auch ein bisschen an Mut.
Fazit: "Garden State" ist einer herzliche, lebensbejahende und kluge Reise durch eine Station des Lebens, die aufgrund ihrer teils sehr märchenhaften Ausbrüche aber ihrer eigenen Skurillität im Weg steht.
Note: 3
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