In seiner Kindheit wünschte sich John Bennett (Mark Wahlberg), dass sein geliebter Teddybär lebendig werden und ihm ein echter Freund werden würde... und wie durch ein Wunder lebte "Ted" am nächsten Tag. Ted und John wuchsen gemeinsam als beste Freunde auf und sie wohnen auch immer noch zusammen, als John schon seit mehreren Jahren mit seiner großen Liebe Lori Collins (Mila Kunis) liiert ist. Und obwohl diese ebenfalls ein Herz für diesen Partys feiernden, kiffenden und fluchenden Teddybären hat, zu welchem Ted im erwachsenen Alter geworden ist, stört sie sich an der großen Rolle, die er in Johns Leben noch immer einnimmt und welche sie immer wieder verdrängt. Das führt sogar zu schwerwiegenden Beziehungsstreitigkeiten, bis John schweren Herzens ansagen muss, dass Ted ausziehen soll...
Eigentlich sehen wir eine relativ normale Buddy-Komödie, in welcher ein durchgeknallter, pöbelnder "Buddy" die Beziehung seines besten Freundes zu torpedieren droht. Tauscht man diesen Buddy jedoch gegen einen lebenden Teddybären aus, bekommt das Ganze zumindest an der Oberfläche eine Originalität, denn so etwas haben wir in dieser Form im Jahr 2012 auch noch nicht gesehen gehabt. Die Plotvehikel bleiben aber weitestgehend die Gleichen, was halb so schlimm ist, denn durch den wilden Humor von Regisseur Seth MacFarlane, der seinerseits auch die geniale Anarcho-Show "Family Guy" erschuf, fallen solcherlei Klischees nicht so sehr ins Gewicht. Stattdessen treibt MacFarlane seinen politisch unkorrekten, teils enorm absurden, wilden Humor einfach immer wieder bis auf die Spitze, ohne dabei aber in allzu nervige Bereiche abzusinken. Sicher, es geht schon sehr derb und oftmals auch etwas geschmacklos zu, allerdings reizt er seine Ideen und Gags niemals bis zur Brechgrenze aus, sondern weiß auch, wann es Zeit ist, den Fuß wieder vom Gas zu nehmen.
Was sich in "Ted" dadurch entwickelt, ist ein fast durchgehend sehr witziger Film, der immer wieder einige herrliche Ideen und Einzelszenen auffährt, aber darüber hinaus auch das Herz am rechten Fleck hat. Denn der fokussierte Konflikt zwischen Ted, John und Lori spricht auch die Gefühlsebenen jenseits des Humors an, wobei er zwar absolut klischeehaft und in manchen Momenten etwas zu moralisch agiert, aber die einzelnen Figuren sympathisch und einigermaßen glaubwürdig portraitiert. Das kommt zum einen Mila Kunis zugute, die auf dem Papier zwar die undankbarste der drei Hauptrollen abgestaubt hat, aber durch ihre frische Performance niemals in Gefahr gerät, als nerviges Klischee abgestempelt zu werden, die nur die Konfliktebene antreibt. Und auch "Daddy's Home"-Star Mark Wahlberg tut es augenscheinlich gut, mal wieder seine Comedy-Seite zu zeigen, ohne dabei in nervigen Prollo-Quatsch abzugleiten - als teilweise ängstlicher und überforderter, aber auch etwas naiver Zeitgenosse legt Wahlberg hier ein schlichtweg grandioses Komödien-Timing an den Tag, welches man so gern noch viel öfter von ihm sehen würde.
Das Highlight ist aber natürlich der sprechende Teddy, der hier genau alles darbietet, was man nach dem Trailer erwarten durfte, weswegen auf dieser Ebene sicherlich niemand enttäuscht wird: Es wird gekokst, gefeiert, gerülpst und gevögelt und dass "Ted" trotz all diesem physischen, groben Humor niemals wie eine nervige CGI-Kreation ohne Seele daherkommt, spricht dafür, dass hier die richtigen Leute am Werk waren. Im letzten Drittel wird es um sein Wohl gar noch mal richtig spannend, bevor sogar das Herz auf emotionale Art und Weise angesprochen wird. Das ist, gerade im Vergleich zur wilden ersten Stunde, vielleicht ein wenig kitschig, doch findet MacFarlane auch hier stets den richtigen Zeitpunkt, um solcherlei Gefühlsduselei rasch wieder mit einem passenden Gag zu zerstäuben. Nein, das passt schon alles ziemlich gut zusammen, ist in seinen visuellen Animationen angenehm geerdet und hat mit allerlei Anspielungen auf die Popkultur sowie zahlreichen Seitenhieben gegen alles, was man politisch unkorrekt ansprechen könnte, eine erstaunlich hohe Lacher-Quote. Und deswegen darf man hier über etwaige Schlenker in der Dramaturgie auch locker hinwegsehen.
Fazit: Die nur oberflächlich originelle Grundidee reißt keine Bäume aus, hält aber genau das, was sie verspricht. Die Gag-Quote ist ziemlich hoch und wird nur in wenigen Momenten zu brav. Zudem spricht "Ted" gar auch das Herz an, ohne dabei zu rosig zu werden - eine ziemlich runde Sache. Und saumäßig wild.
Note: 2-
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