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Es werden Posts vom November, 2022 angezeigt.

Ein brillanter Mark Rylance in einem soliden Kammerspiel: Filmkritik zu "The Outfit - Verbrechen nach Maß"

Im Jahr 1956 betreibt der aus England angereiste Schneider Leonard Burling (Mark Rylance) seinen eigenen Herrenschneider in Chicago. Neben der normalen Kundschaft bekommt er auch öfters Besuch von Mitgliedern der irischen Mafia-Familie, welche Burlings Hinterzimmer als einen geheimen Briefkasten nutzen. Dies möchte Burling jedoch gerne übersehen und keinesfalls in die finsteren Machenschaften der Verbrecher hineingezogen werden... bis eines Abends der Mafiosi Francis (Johnny Flynn) seinen Partner Richie Boyle (Dylan O'Brien), den Sohn des Bosses Roy Boyle (Simon Russell Beale), mit einer Schusswunde anschleppt. Die notdürftige Versorgung der Wunde ist dabei nur der Anfang einer ganzen Reihe von gefährlichen Ereignissen, in die der arme Schneider scheinbar direkt hineingezogen wird. "The Outfit" spielt dabei, ganz gemessen an einem Kammerspiel mit übersichtlicher Besetzung, an nur einem Ort - der Herrenschneiderei des Protagonisten, die zwar nur wenig Bewegungssspielraum b

Schwacher Katastrophen-Thriller: Filmkritik zu "Volcano"

Mike Roark (Tommy Lee Jones) ist für den Katastrophenschutz von Los Angeles zuständig und lässt sich von Erdbeben, Stromausfällen und anderen Szenarien, welche die Gesellschaft erschrecken, normalerweise nicht mehr aus der Ruhe bringen. Eine Gasexplosion mit mehreren Toten am MacArthur-Park erregt dennoch seine Aufmerksamkeit - Roark befürchtet eine große Gefahr, doch seine Warnungen werden von den städtischen Diensten nicht ernstgenommen und eine große Sperrung wird abgelehnt. Kurze Zeit später ist das Chaos perfekt, als ein unter der Stadt brodelnder Vulkan ausbricht, Feuerbälle in die Straßen speit und einen See aus Lava generiert, der alles verbrennt und schmilzt, was ihm in den Weg kommt. Gemeinsam mit der Geologin Amy Barnes (Anne Heche) versucht Roark, Herr über die Lage zu werden, doch die Flammen scheinen sich höchstens kurz bremsen, aber niemals aufhalten zu lassen... Hand aufs Herz: Bei einem Katastrophenfilm erwartet man nun wirklich keine tiefgründige, realistische Unterha

Viele Geister und kein Grusel: Filmkritik zu "13 Geister"

Seit dem Tod seiner Frau leben der Lehrer Arthur Kriticos (Tony Shalhoub) und seine Kinder Kathy (Shannon Elizabeth) und Bobby (Alec Roberts) in ärmlichen Verhältnissen. Da kommt das plötzliche Ableben von Arthurs Onkel Cyrus (F. Murray Abraham), der seinen Neffen zwar seit dessen Kindertagen nicht mehr gesehen hat, ihm nun aber trotzdem ein riesiges Haus vermacht, prinzipiell Recht. Nach anfänglichem Enthusiasmus muss die Familie aber schon in der ersten Nacht erkennen, das mit diesem mystischen Domizil voller gläserner Wände etwas ganz und gar nicht stimmt. Offensichtlich hat sich Cyrus zu Lebzeiten als Geisterjäger einen Ruf gemacht... und seine gefangenen Toten treiben in dem Haus ihr blutiges Unwesen. Der im Jahr 2001 in den Kinos erschienene "13 Geister" hat mehrere hervorragende Ideen, die auf dem Papier mehr als reizvoll klingen. Dreizehn verschiedene Untote, jede und jeder mit einem ganz eigenen Habitus ausgestattet und visuell ausgesprochen schaurig in Szene gesetzt

Derb oder gefühlsduselig oder beides?: Filmkritik zu "Big Business - Außer Spesen nichts gewesen"

Trotz hervorragender Zahlen soll das Gehalt des Sales Managers Dan Trunkman (Vince Vaughn) um fünf Prozent gekürzt werden. Aus Trotz gründet Trunkman zusammen mit dem frisch entlassenen Manager Timothy McWinters (Tom Wilkinson) und dem blutjungen, komplett unerfahrenen Mike (Dave Franco) eine eigene Firma. Ein Jahr später steht diese kurz vor dem Bankrott, doch ein möglicher Deal zeigt ein Licht am Horizont - im Grunde soll dieser mit einem Handschlag in Deutschland nur noch unter Dach und Fach gebracht werden. Dan ist guter Dinge, muss im Hotel jedoch feststellen, dass seine ehemalige Chefin Chuck Portnoy (Sienna Miller) und ihre gigantische Firma der direkte Konkurrent sein wird... und diese zieht dabei alle Register, um Dan und seine zwei Mitarbeiter auszubooten. "Big Business" ist das Paradebeispiel einer Komödie, die nicht weiß, auf welche Art und Weise sie ihr Publikum denn nun zum Lachen bringen soll... und deswegen gleich mehrere Sachen versucht, von denen keine richt

Viel zu viele Fässer: Filmkritik zu "Tief wie der Ozean"

Innerhalb weniger Minuten verschwindet der dreijährige Ben Cappadora während eines Klassentreffens seiner Mutter Beth (Michelle Pfeiffer) spurlos. Die direkt hinzugezogene Polizei kann den Jungen auch nach mehreren Stunden nicht ausfindig machen - die Ermittlungsarbeit zieht sich schließlich über Wochen hin, ohne dass Ben gefunden werden kann. Mit der Zeit möchte sich Beth mit dem Unvermeidlichen anfreunden, macht sich darüber hinaus jedoch schwere Vorwürfe, welche sie nie wieder loslassen. Neun Jahre später haben Beth, ihr Mann Pat (Treat Williams) und die beiden anderen Kinder Vincent (Jonathan Jackson) und Carrie (Alexa Vega) ein neues Leben begonnen... bis Beth glaubt, in dem Nachbarsjungen Sam Karras (Ryan Merriman) ihren verlorenen Sohn wiedererkannt zu haben. Das größte Problem des Dramas "Tief wie der Ozean" ist, dass es unglaublich viele Fässer aufmacht. Und spannend sind sie alle, weswegen während der rund 105 Minuten Laufzeit keinerlei Langeweile aufkommt. Der Zusc

Der Abstieg der Byrdes: Serienkritik zur vierten Staffel von "Ozark"

Die Positionen haben sich verschoben, der Sieg scheint greifbar und doch ist die Gefahr für die Familie Byrde noch größer als je zuvor. Sie befinden sich nun in der nur äußerlich sehr angenehmen Position, für das Kartell rund um Anführer Omar Navarro (Felix Solis) so wichtig zu sein, dass er ihnen noch mehr Vertrauensvorschüsse vorgibt - doch ein einziger Fehler in dem wahnwitzigen Geflecht aus Lügen, Kriminalität und moralischen Abgründen könnte sowohl Marty (Jason Bateman) und Wendy (Laura Linney) als auch ihre Kinder Charlotte (Sofia Hublitz) und Jonah (Skylar Gaertner) in den Lauf einer Pistole blicken lassen. Und als wäre dem noch nicht genug, heftet sich mit Mel Sattem (Adam Rothenberg) auch noch ein Privatdetektiv an die Fersen der Byrdes, der wegen des plötzlichen Verschwindends von Wendys Bruder Ben (Tom Pelphrey) ermittelt... und Omar entsendet seinen Neffen Javi (Alfonso Herrera), der die Geschäfte der Byrdes mit Argusaugen überwachen soll. Es gibt einen Punkt in dieser vier

Es wird besser und besser: Serienkritik zur dritten Staffel von "Ozark"

Den Fluchtplan haben sie im letzten Moment abgeblasen und stehen nun mitten in ihrem eigenen Casino - Marty (Jason Bateman) und Wendy Byrd (Laura Linney) haben alle Hände voll damit zu tun, die neueste Einnahmequelle zu verwalten, wobei ihnen auch Ruth (Julia Garner) unter die Arme greift und immer mehr Verantwortung übernimmt. Sogar Helen Pierce (Janet McTeer) scheint ruhiggestellt und arbeitet sogar an einer leisen Freundschaft mit Wendy. Probleme lassen jedoch nicht lange auf sich warten: Wegen anhaltender Schwierigkeiten in der Ehe suchen Wendy und Marty eine Paartherapie auf, während Wendy hinter dem Rücken ihres Mannes mit Helens Mandanten Omar Navarro (Felix Solis) korrespondiert. Zudem taucht urplötzlich auch noch Wendys labiler Bruder Ben (Tom Pelphrey) auf und bringt ordentlich Chaos mit... "Ozark" war von Anfang an gut und obwohl die zweite Staffel aufgrund kleiner Dramaturgie-Schwächen, die immer mehr Schocks zugunsten von weniger sensibler Tiefe forderten, ganz

Dieser Preis ist zu hoch: Serienkritik zu Marvel's "She-Hulk: Die Anwältin"

Jennifer Walters (Tatiana Maslany) arbeitet als Anwältin in New York. Als sie eines Tages mit ihrem Cousin Bruce Banner (Mark Ruffalo) im Auto unterwegs ist, geschieht ein Unfall, bei welchem das Blut des "Hulks" in Jennifers Kreislauf gelangt. Kurz darauf verwandelt auch sie sich in ein hulkartiges Ungetüm. Bruce greift an und beschließt, seine Cousine als Superheldin auszubilden - doch die hat eigentlich keine Lust auf ein Leben als "Avenger" und möchte möglichst schnell in ihren Job zurückkehren. Als sie dort plötzlich ihre grüne Seite hervorrufen muss, um während eines Plädoyers einen Bösewicht auszuschalten, bekommt sie die Chance, als Staranwältin Karriere zu machen... in einer Kanzlei, die sich mit Superhelden auseinandersetzt. Das Marvel Cinematic Universe erweist sich in seiner enorm unsteten vierten Phase weiterhin als krude Wundertüte, bei welcher man praktisch nie weiß, was die Macher rund um Mastermind Kevin Feige als nächstes aus dem Hut zaubern. Und

Erneut richtig gut: Serienkritik zur zweiten Staffel von "Ozark"

So hatte sich die Familie Byrde ihren Deal nicht vorgestellt, doch nun müssen sie damit leben. Das plötzliche Verschwinden des Drogenbosses Del (Esai Morales) ruft jedoch eine neue Figur auf den Plan, die mit wachen Augen über die Geschäfte von Marty (Jason Bateman) und Wendy (Laura Linney) wacht: Helen Pierce (Janet McTeer) zieht die Schlinge um die Hälse der Byrde's dabei noch enger, während diese versuchen, sich unter den Vorgaben ihrer Partner und Gegner zu positionieren und die benötigte Geldwäsche voranzutreiben. Indes hat auch Ruth Langmore (Julia Garner), die immer mehr in Martys Geschäfte eingebunden wird, mit Problemen zu kämpfen. Ihr Vater Cade (Trevor Long) wird aus der Haft entlassen und stößt zur Familie zurück, wo er jedoch sogleich für schwerwiegende Schwierigkeiten sorgt... "Ozark" macht in der zweiten Staffel exakt dort weiter, wo mit der ersten Season geendet wurde. Die teils hundsgemeinen Cliffhanger werden endlich aufgelöst, der Plot verläuft nahtlos

Wie ein wunderbarer Traum: Filmkritik zu Netflix' "Schlummerland"

Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters Peter (Kyle Chandler) wird die elfjährige Nemo (Marlow Barkley) zu ihrem Onkel Philip (Chris O'Dowd) in die Großstadt geschickt - beide sind sich zuvor nie begegnet, da Nemo und Peter sehr abgeschieden auf einer kleinen Leuchtturminsel lebten. Vom Tod ihres Vaters traumatisiert flüchtet sich Nemo in die Welten ihrer Träume, in denen sie glaubt, wieder mit ihm vereint sein zu können. Zudem stellt sie fest, dass diese Welten womöglich realer sind, als sie es sich zuvor hatte vorstellen können - skurille Ereignisse und furchterregende Alpträume gehen Hand in Hand. Auf der Suche nach ihrem Vater trifft Nemo auch den seltsamen Abenteurer Flip (Jason Momoa), der nach gewissen Perlen sucht, die ihn wieder aus der Traumwelt befreien könnten, in welcher er seit geraumer Zeit festsitzt... "Schlummerland" fühlt sich ein wenig an wie die kindgerechte Version von "Inception" - hüben wie drüben gibt es fantastische Traumwelten zu bewunde

Ich wünsche mir eine bessere Fortsetzung: Filmkritik zu "Verwünscht nochmal"

Das große Happy End nach der Vermählung ist nur in der Märchenwelt zwangsläufig genau ein solches - in der Menschenwelt fangen die Probleme für Giselle (Amy Adams) und ihren Mann Robert (Patrick Dempsey) erst an, nachdem sie sich endlich gefunden haben. Mehrere Jahre nach ihrem ersten Treffen zieht es die beiden zusammen mit dem gemeinsamen Kind sowie Roberts Tochter Morgan (Gabriella Baldacchino) in die ruhigere Vorstadt. Dort muss Giselle erkennen, dass die märchenhafte Zukunft für ihre Familie, die sie sich so sehr gewünscht hat, ebenfalls nicht existiert. Deswegen greift sie, verletzt von Morgans jugendlicher Abneigung und Roberts ewig langen Arbeitstagen, auf einen magischen Wunsch zurück, welcher die Vorstadt und ihre Bewohner tatsächlich in ein Märchen verwandeln. Dabei erwachen aber auch die Klischees zum Leben, wie Giselle an sich selbst erkennen muss, wenn sie zu einer Stiefmutter wird, die nur ein klassisches Märchen hervorbringen kann... Man hätte fast nicht mehr damit gere

Noch besser als "Breaking Bad"?: Serienkritik zur ersten Staffel von "Ozark"

Er täuscht nach außen hin das normale, vielleicht etwas langweilige Familienleben vor, doch ist dieses kaum mehr als ein Schein: Seit Jahren wäscht Finanzberater Marty Byrde (Jason Bateman) heimlich Geld für das zweitgrößte Drogenkartell Mexikos. Und jahrelang verläuft diese Zusammenarbeit für alle Parteien auch mehr als zufriedenstellend... bis plötzlich acht Millionen Dollar verschwinden. Drogenboss Del (Esai Morales) möchte den Hahn sofort zu- und Marty kaltstellen, doch dieser kann den Gangster mit einem spontanen Angebot noch einmal besänftigen. In den abgelegenen Gebirgen von Ozark soll Marty innerhalb von fünf Jahren 500 Millionen Dollar waschen, um seine Schulden zu bereinigen. Dafür muss der Finanzberater nicht nur mit seiner Frau Wendy (Laura Linney) und den beiden Kindern Charlotte (Sofia Hublitz) und Jonah (Skylar Gaertner) umziehen, sondern sich auch mit den dortigen Einwohnern auseinandersetzen... von denen einige bei ihren eigenen kriminellen Machenschaften gestört werde

Glaube gegen Wissenschaft: Filmkritik zu Netflix' "Das Wunder"

Im Jahr 1862 wird die englische Krankenschwester Lib Wright (Florence Pugh) in die irischen Midlands entsandt, weil sich dort ein Wunder zutragen soll, welches sie untersuchen soll: Die elfjährige Anna O'Donnell (Kila Lord Cassidy) soll seit vier Monaten ohne einen Bissen Nahrung überleben. Lib geht äußerst skeptisch an die Sache heran und rechnet mit einem Trick, weswegen sie sowohl das Mädchen als auch ihre Familie äußerst genau unter die Lupe nimmt. Zudem fällt ihr der schwankende Gesundheitszustand des Mädchens auf, welcher von bester Verfassung bis hin zu Zusammenbrüchen reicht. Lib muss rasch handeln und dabei auch ihre eigenen Entscheidungen hinterfragen - ist sie bereit, den Menschen den Glauben zu nehmen? Und wenn nicht: Kann sie einen Betrug und somit die Gefährdung eines jungen Mädchens mit sich vereinbaren? Der Kampf zwischen Glaube und Wissenschaft zieht sich quer durch unsere Menschheitsgeschichte. Wo die einen religiöse Ereignisse oder eben "Wunder" sehen,

Ein Auftragskiller auf dem Klassentreffen: Filmkritik zu "Ein Mann - ein Mord"

Seit einigen Jahren arbeitet Martin Blank (John Cusack) als Auftragskiller und windet sich aus den Vorschlägen seines Kollegen Dan Grocer (Dan Aykroyd) heraus, der in ihrem Berufsfeld eine Gewerkschaft bilden will, um die Preise in die Höhe zu treiben. Durch die Absage zieht Blank Grocers Zorn auf sich, der nun eigene Killer auf den Auftragsmörder ansetzt... und das in genau jenem Moment, als sich Blank aufgrund eines weiteren Auftrages sowie eines Klassentreffens zurück in seine Heimat begibt. Dort muss er dann nicht nur mit seinem Beruf jonglieren, wobei ihm Grocer immer wieder Steine in den Weg wirft, sondern auch die Beziehung zu seiner Jugendliebe Debi Newberry (Minnie Driver) neu aufrollen, welche er vor dem Klassentreffen wiedersieht. Dass diese Actionkomödie aus dem Jahr 1997 (die seit der Veröffentlichung auf dem Videomarkt hierzulande eigentlich nur noch unter dem Originaltitel "Grosse Pointe Blank" beworben wird) zumindest zeitweise Spaß verbreitet, ist fast aussch

Noch viel mehr fauler Zauber: Filmkritik zu "Hocus Pocus 2"

Während eines alljährlichen, freundschaftlichen Rituals in der Halloween-Nacht erwecken die beiden Teenagerinnen Becca (Whitney Peak) und Izzy (Belissa Escobedo) versehentlich die drei Sanderson-Schwester zu neuem Leben: Winifred (Bette Midler), Sarah (Sarah Jessica Parker) und Mary (Kathy Najimy) kehren rund 29 Jahre nach ihrem letzten Auferstehen zurück und wollen diesmal wirklich unter den Lebenden verweilen. Becca und Izzy müssen dringend das Kreieren eines Unsterblichkeites-Fluches der drei Schwestern verhindern... und müssen dafür sogar ihre eigentlich von ihnen entfremdete Freundin Cassie (Lilia Buckingham) um Hilfe bitten. Legacy-Sequels sind schwer angesagt. In diesen oftmals enorm erfolgreichen Fortsetzungen bekannter Filme machen sich die Produzenten daran, die altbekannte, beliebte Besetzung eines Originals möglichst vollständig (und solange noch lebend) wieder zusammenzutrommeln, um Dekaden später noch einmal ordentlich die Kassen klingeln zu lassen. Der Disney-Konzern sch

Fauler Zauber: Filmkritik zu "Hocus Pocus"

Vor dreihundert Jahren wurden die bösen Sanderson-Schwestern Winifred (Bette Midler), Mary (Kathy Najimy) und Sarah (Sarah Jessica Parker) öffentlich gehängt, nachdem sie durch ihre hexerischen Tätigkeiten ein Kind getötet hatten. Zur heutigen Zeit ist ihre Rückkehr nahe, da der neu nach Salem gezogene Jungspund Max (Omri Katz) bei dem Versuch, seinen Schwarm Alison (Vinessa Shaw) zu beeindrucken, einen Schritt zu weit geht. Gemeinsam mit Max' kleiner Schwester Deni (Thora Birch) besichtigen sie das ehemalige Haus, in welchem die Sanderson-Schwestern einer Legende nach gelebt haben sollen. Beim Entzünden einer finsteren Kerze ebnet Max die Auferstehung der drei Schwestern von den Toten... und diese machen sich sogleich auf die Jagd nach weiteren Kindern. In diesem Jahr veröffentlichte Disney nach beinahe dreißig Jahren das Sequel zu einem Kultfilm, von dem ich bis dato noch gar nichts gehört hatte. Fans der schmissigen Grusel-Schau "Hocus Pocus" zeigten sich von der versp

Stilsicher und dennoch überfrachtet: Filmkritik zu Jordan Peele's "Nope"

Die beiden Geschwister Emerald (Keke Palmer) und OJ Haywood (Daniel Kaluuya) leiten im kalifornischen Santa Clarita Valley eine Pferderanch, welche die Tiere vor allem für Filmaufnahmen verleiht und aufzieht. Eines Tages werden sie auf ihrer Ranch Zeuge eines seltsamen Ereignisses, bei welchem nicht nur der Strom wegbleibt, sondern OJ sogar eine seltsame Silhouette am Nachthimmel beobachten kann. Insbesondere Emerald glaubt sogleich an eine außerirdische Lebensform und möchte diese anschließend auf Film festhalten - von den Fotos erhofft sie sich eine Finanzspritze, welche die Geschwister dringend benötigen. Auf ihrer Mission werden sie letztendlich eher zufällig als wirklich freiwillig von dem Technikexperten Angel Torres (Brandon Perea) unterstützt... "Nope" enthält im Grunde alles, was Fans von Jordan Peele's bisherigen Arbeiten an diesen lieben und dennoch ist es ein ganz anderer Film als die vorangegangenen "Get Out" und "Wir" . Man findet Peele&

Fleisch mit schwarzem Humor als Beilage: Filmkritik zu "Veganer schmecken besser - Erst killen, dann grillen!"

Seit nun mehr zwanzig Jahren betreiben Vincent (Fabrice Eboue) und seine Frau Sophie (Marina Fois) eine kleine Metzgerei im Herzen von Frankreich. Zuletzt sind aber nicht nur die Einnahmen gefährlich rückläufig, auch die Ehe der beiden ist auf dem absteigenden Ast. Als die beiden in ihrem Geschäft von einem extremistischen Veganer überfallen werden und Vincent diesen wenig später auf offener Straße stellt, passiert ein schweres Maleur... und die beiden kommen auf eine Idee, um ihren Laden wieder ans Laufen zu bekommen. Während in der Stadt nach und nach Veganer verschwinden, können Vincent und Sophie mit neuem Fleisch in der Metzgerei aufwarten, welches die Kunden in Verzückung versetzt. Die Nachfrage wird gar so groß, dass die beiden auf eine richtige Jagd gehen müssen, um diese zu befriedigen. Humor hat man, wenn man trotzdem lacht. Und für einen Film wie diesen braucht man ihn auch, denn ansonsten dürfte schon das Schlucken der konkreten Ausgangssituation eine schwere Herausforderun