Evan Danielson (Eddie Murphy) ist nicht gerade ein Vorzeige-Vater: Er verbringt die meiste Zeit auf der Arbeit und hat selbst dann keine Zeit für seine kleine Tochter Olivia (Yara Shahidi), wenn sie sich in seinen direkten Kreisen befindet. Ausgerechnet in der wohl wichtigsten Woche in Evans Arbeitsleben, als der Nachfolger für den Chef seiner Firma ausgewählt werden soll und Evan sich dabei in direktem Konkurrenzkampf mit seinem Kollegen Johnny Whitefeather (Thomas Haden Church) befindet, steht für Olivia eine ganze Menge auf dem Plan. Als Evan jedoch durch einen Zufall entdeckt, dass seine Tochter und die mysteriöse Decke, mit welcher sie scheinbare Selbstgespräche führt, ihm bei seinen Problemen durchaus behilflich sein könnten, schmiedet er einen Plan...
Evan Danielson arbeitet sicherlich in einer der trockensten Firmen, die man je in einem Film gesehen hat. Nun sind Finanzfirmen wohl nie die Ausgeburt an Spaß, aber hier ist wirklich alles nur noch ganz steif... und dass der Familienfilm "Zuhause ist der Zauber los" nicht nur seine gesamte Handlung auf diesen Ort fußt, sondern zu gefühlten zwei Dritteln auch noch dort spielt, mag wirklich nicht schmecken. Selbst ich als Erwachsener habe mich vor allem durch die ersten vierzig Minuten wahnsinnig quälen müssen - man stelle sich die Frage, wie Kinder auf diese Form reagieren. Die ständigen Meetings in kargen Büroräumen und das Fachsimpeln über Firmenzusammenschließungen würden funktionieren, um Evan Danielson als egomanische Hauptfigur zu porträtieren, doch als Mittelpunkt eines ganzen Films, der eigentlich auf jüngere Zuschauer*innen ausgelegt ist, ist das ziemlicher Mumpitz. Das liegt vor allem auch daran, dass wir von Anfang an wissen, dass das große Arbeitsdrama letztendlich gar keine riesige Rolle mehr spielen wird, da der Ausgang von Anfang an klar ist.
Denn Danielson wird, wie in beinahe jedem Film dieser Güteklasse, als ziemlicher Kotzbrocken gezeichnet, der im weiteren Verlauf dann natürlich seine Lektionen lernen wird. Womit wir bei dem arg angestrengten Familienplot sind, in welchem ein Vater mit seiner kleinen Tochter umgehen muss, während er eigentlich ganz andere Dinge im Kopf hat. Der Ablauf ist altbekannt: Es gibt ein paar schräge Situationen, dann auch mal einen großen Streit und am Ende erkennt Evan natürlich, dass... ach, wem erzähle ich das, ihr wisst es doch eh alle. "Zuhause ist der Zauber los" versucht jedoch nicht mal im Ansatz, diese farblose Familiengeschichte irgendwie neu anzumalen - sogar Star-Komiker Eddie Murphy hält sich mit dem Grimassieren diesmal sehr zurück (da er aufgrund seines Jobs eh keine Zeit dazu hat, mal lustig zu sein), dabei hätte eine Spur schriller Komik hier wirklich notgetan. Einzig und allein das junge Nachwuchstalent Yara Shahidi kann mit ihrer aufgeweckten Performance ein wenig Leben in die ansonsten ziemlich arge Langeweile bringen.
In den Szenen, in denen die kleine Olivia ihre Fantasie beflügelt, kann Shahidi mit ihrer Spielfreude durchaus anstecken. Darüber hinaus lässt sich die Idee der Filmemacher, diese magischen Fähigkeiten nicht mittels digitaler Tricktechnik, sondern wirklich nur als eine Art "unsichtbare Freundschaft" zu bebildern, aber wirklich nur als netter und auch kostensparender Ansatz lesen. Denn wo dieser Film ohnehin schon zu bodenständig und zäh ist, wird er nun nicht einmal von ein paar spaßigen Fantasy-Elementen untermauert. Im Kern sehen wir Eddie Murphy und Yara Shahidi nur minutenlang dabei zu, wie sie sich ihr Wohnzimmer zurechtträumen und dabei mit einem Handtuch reden - was gerade angesichts von Muprhys eher müder Performance auf Dauer so langweilig ist, wie es hier klingt. Der einzige, der sich zumindest müht, ein wenig Irrsinn in den ansonsten arg fahrigen Familien-Film einzubringen, ist "Wir kaufen einen Zoo"-Star Thomas Haden Church. Dessen Performance als naturverbundener Möchtegern-Indianer fällt dann aber auch so arg aus dem Rahmen, dass rasch ein ziemlich großes Nervpotenzial ergeben ist.
Fazit: Ein wahnsinnig dröger Familienfilm, der seine wenigen kreativen Elemente nicht gut genug in Szene setzen kann und stattdessen auf ausgelatschte Pfade und viel zu wenig Freude setzt. Auch Eddie Murphy wirkt in seiner gelangweilten Revue ziemlich müde.
Note: 5+
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