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Etwas ungelenke Wiederholung: Filmkritik zu "Pitch Perfect 2"

Nach einem sehr unglücklichen Auftritt im John F. Kennedy Center for Performing Arts stehen die "Barden Bellas" plötzlich vor dem Aus - weitere A-cappella-Auftritte, darunter eine große Tour, werden den Mädels ausdrücklich untersagt. Die einzige Chance, die Gruppe am Leben zu erhalten, scheint die diesjährige Weltmeisterschaft zu sein, bei denen man ihnen die Teilnahme aufgrund ihrer vorherigen Contest-Siege nicht verweigern kann. Genau zu dieser Zeit stößt mit der neuen Studentin Emily (Hailee Steinfeld) eine frische Stimme zur Gruppe. Diese könnte tatsächlich Anführerin Beca (Anna Kendrick) ersetzen, da diese kurz vor ihrem Abschluss alles daran setzt, eine Solokarriere mit ihren eigenen Produktionen ans Laufen zu kriegen. Schon während der Vorbereitungen auf die Meisterschaft hegen die Bellas jedoch die Vermutung, dass sie ihren alten Groove verloren haben könnten und somit chancenlos gegenüber der talentierten Konkurrenz sind...

Ich habe es in meiner Kritik zum direkten Vorgänger bereits befürchtet: Ein Überraschungserfolg lässt sich in den wenigsten Fällen mit einem nur deswegen an den Start gebrachten Sequel wiederholen. So ist es nun auch bei "Pitch Perfect 2", welches zwar von allem mehr bietet, was Fans des Originals so liebten, dabei aber zu oft den richtigen Ton nicht trifft und den alten Charme auch nicht mehr erreichen kann... zumindest nicht die ganze Zeit über. Denn es gibt zwar auch hier wieder schmissige Gesangseinlagen sowie einen richtig starken, finalen Auftritt, der auch emotional genau in die richtige Richtung zielt. Es gibt ein paar frische Gesichter, die sich gut einfügen und die Chemie zwischen den mal wieder sehr spielfreudig agierenden Schauspielerinnen stimmt nach wie vor. Das Wiedersehen mit (fast) allen alten Bekannten des Originals sorgt natürlich automatisch für Freude, doch versiegt diese schon recht bald, wenn man vor Augen geführt bekommt, was denn nun der Aufhänger für den großen, zentralen Konflikt dieses Sequels ist.
Um die "Bellas" nämlich auf die Abschussrampe zu führen, muss sich das Drehbuch schon gewaltig strecken - im Ernst, ein solcher Vorfall würde wohl bei keiner Gesangsgruppe, die so erfolgreich sind wie unsere Protagonistinnen, zu einem vollständigen Canceln führen, sondern eher zu noch größerem Ruhm. Aber seis drum: Im weiteren Verlauf geht es für die Mädels dann eben um das blanke Überleben (bzw. um die Rettung ihrer künstlerischen Laufbahn) und natürlich müssen daneben auch noch einige andere Konflikte ausgefochten werden, die die erneut etwas zu gut gemeinte Laufzeit von beinahe 120 Minuten entsprechend füllen. Und da hat man sich natürlich ganz auf das verlassen, was die Fans am Erstling so liebten. Dementsprechend gibt es mehr von Fanliebling Amy zu sehen, die damals das entscheidende Salz in einer witzigen Suppe war, hier aber doch etwas penetrant als nicht immer wirklich lustiger Gag-Lieferant ausgenutzt wird... inklusive einer eigenen, schrecklich albernen Lovestory, die wirklich nur noch auf die ganz schalen Witzchen aus ist.
Das ist dann dramaturgisch noch einmal deutlich seichter als der Vorgänger und man merkt den Kreativen rund um Regisseurin Elizabeth Banks an, dass sie sich wahnsinnig bemühen, aus allem, was im ersten Teil so gut funktioniert hat, noch mehr herauszuquetschen. In der Folge werden die liebevollen Nebencharaktere doch etwas zu skurill in die Richtung spleeniger Tollpatsche geschoben, um möglichst viele Lacher zu ernten. Das gelingt immer wieder, denn es sind mehr als nur ein paar Schmunzler und auch einige lautere Lacher dabei... aber es wirkt eben alles sehr forciert und durchgetaktet. Der leichtfüßige Charme des Originals geht dabei flott verloren und neue Gesichter wie die oscarnominierte Hailee Steinfeld können nicht darüber hinwegtäuschen, dass diesem eher mauen Drehbuchgepinsel, trotz sehr starker Musiknummern, schnell die Puste auszugehen droht. Zwischen all den albernen College-Gags und verbauten Nebenfiguren gibt es immer noch genügend, frechen Charme, doch leider nur noch in sparsamen Dosen. Ich hoffe, dass der Abschluss der Trilogie wieder etwas mehr Feuer mitbringt.

Fazit: Wie befürchtet und nicht wie erhofft kann "Pitch Perfect 2" nicht an den frechen Charme des Originals anknüpfen, verzettelt sich in Albernheiten und einer arg forcierten Geschichte. Das Ensemble ist jedoch gewohnt spielfreudig dabei und die Musiknummern haben immer noch jede Menge Schwung.

Note: 3-



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