Im Jahr 1928 wird der Priester Theophilus Riesinger (Al Pacino) damit beauftragt, an der offensichtlich von einem grausamen Dämon besessenen Emma Schmidt (Abigail Cowen) einen Exorzismus durchzuführen. Unterstützung verspricht dabei Pater Joseph Stieger (Dan Stevens), der seinem Mentor bei der äußerst schwierigen Aufgabe zur Seite stehen möchte und dabei ein Kloster von franziskanischen Nonnen als Austragungsort für die Rituale zur Verfügung stellt. Schon früh erkennen die beiden Männer jedoch, dass sie mit Emma beziehungsweise der finsteren Macht, die sich in ihr festgesetzt hat, einen schier unbesiegbaren Gegner vor sich haben, der alle Tricks und Grausamkeiten einsetzt, um sich den beiden Geistlichen zu entziehen... bis hin zur Gewalt gegen seine Feinde.
Oscarpreisträger und Schauspiellegende Al Pacino in einem öden Exorzismus-Abklatsch von der Stange, direkt produziert für den Direct-to-DVD-Markt - solcherlei wäre zumindest in dieser Konstellation vor rund einer Dekade kaum denkbar gewesen, aber mittlerweile erschüttert Pacino ja immer öfter mit einigen höchst fragwürdigen und qualitativ äußerst nachlässigen Werken in seiner Filmografie, die daran zweifeln lassen, dass ihn seine Filmauswahl heute überhaupt noch schert. Das habe ich vor einigen Wochen zum Beispiel bereits bei dem wahnsinnig langweiligen Möchtegern-Thriller Hangman - The Killing Game bereits mokiert und solcherlei trifft nun auch auf The Ritual zu: Ein absolut banaler Dämonen-Langweiler, an welchem das gruseligste die unfreiwillig komische und somit zugleich auch wirklich traurige, schauspielerische Leistung Pacino's ist.
Der scheint hier nämlich nie so wirklich anwesend gewesen zu sein und spielt selbst die zentralen Szenen, in denen das dämonisierte Opfer plötzlich reihum ein paar Nonnen angreift, mit dem ewig gleichen Gesichtsausdruck runter... und dabei mit Sätzen a la Das sollte jetzt aber nicht so sein kommentierend. Der Film könnte ziemlich einfach eine Komödie sein, würden die Macher das gesamte Stück nicht auf typischste Weise bierernst nehmen. Denn alles daran riecht einfach nach Faulheit: Die Kameraarbeit ist ein Graus, die schon zigfach gesehenen Variationen von Verrenkungen, falschen Stimmen und dem Herumkraxeln an Wänden öden bereits an, bevor sie überhaupt richtig losgehen. Der Regie von David Midell fehlt es dabei an allem, was einen guten Vertreter des Genres ausmachen würde: The Ritual ist zu keinem Zeitpunkt atmosphärisch dicht, gruselig sowieso nicht und stattdessen in seinen faserigen Dialogen einfach nur schrecklich öde.
Das liegt natürlich auch an dem Thema, welches schon vor einigen Jahren völlig abgegrast war und für welches es wohl einen Regisseur mit mehr Verve und echtem Willen zur Originalität bräuchte, um dem noch etwas Neues und Frisches abzugewinnen. Ein solcher Regisseur ist Midell zumindest in diesem Falle keineswegs, weswegen wir einfach nur die altbekannten Manirismen auf äußerst langweilige Art abgefrühstückt werden. Neben Al Pacino, der gefühlt kaum mitspielt und zumeist gar nicht zu wissen scheint, was denn um ihn herum passiert, geben sich dann zwar noch ein paar bekannte Namen die Klinke in die Hand. Doch weder Godzilla x Kong-Star Dan Stevens noch die nach der Twilight-Reihe zumeist auch nur noch in halbgarem Kram mitwirkende Ashley Greene können dabei in ihren schalen Rollen und mit unbedarftem Overacting irgendwelche Akzente setzen. Sie reihen sich ein, um vor einer völlig uninspirierten Produktion in die Knie zu gehen, die ohne die Mitwirkung des zentralen Altstars, der sich hiermit erneut keinen Gefallen tut, wohl komplett in der Versenkung verschwunden wäre.
Fazit: Öder Dämonen-Horror von der Stange, uninspiriert bis zur unfreiwilligen Komik inszeniert, altbacken und staubig. Der größte Graus ist hier noch der namhafteste Star in der Hauptrolle, der seine Karriere mit solch einer tumben Leistung in einem ebenso tumben Film nachhaltig zu torpedieren versucht.
Note: 5
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