Verfilmungen von Jugendbuchreihen sind ja mittlerweile nichts Neues mehr. Alle wollen sie mitschwimmen auf der großen Welle, die "Harry Potter" losgetreten, "Twilight" zumindest finanziell so glorreich weitergeführt und die "Die Tribute von Panem" momentan noch ordentlich surft. Doch kaum ein angepeiltes Filmfranchise konnte genügend Moneten einspielen, um daraus eine ebenso erfolgreiche Reihe wie die Abenteuer des Zauberlehrlings oder die blutleere Romanze um Edward und Bella zu schaffen. "Eragon", "Der Goldene Kompass", "Tintenherz"... sie alle kamen nicht über einen Film hinaus, was nicht zuletzt auch an der künstlerischen Fehlerhaftigkeit dieser Adaptionen lag. Auch "Lemony Snicket" blieben Fortsetzungen verwehrt, doch immerhin reicht dieses erste Abenteuer für eine willkommen düstere und humorvolle Zeit.
Für Kinder ist "Lemony Snicket" schon einmal definitiv nichts. Der Film ist fast über seine komplette Laufzeit von 103 Minuten überraschend düster, der teils recht garstige Humor dürfte sich bloß Älteren voll und ganz erschließen und auch in Sachen Brutalität geht hier einiges vor sich, auch wenn die grausamen Szenen immer wieder ironisch gebrochen werden. Visuell ist der Film, bis auf den ein oder anderen etwas matschigen Spezialeffekt, dabei eine Augenweide, die fantasievollen Sets und die detailreiche Ausstattung bringen Snickets Werke perfekt auf die Leinwand. Dabei ist die Adaption weder sonderlich spannend noch in irgendeiner Form packend, macht aber jede Menge Spaß. Man erfreut sich an den starken Bildern, dem treffsicheren Humor und den vielen, schönen Ideen... da ist es gleich, dass die Geschichte ziemlich vorhersehbar abgespult wird und sich bis zum netten Finale auch einige Male im Kreis dreht. In Einzelszenen dreht "Lemony Snicket" dafür wunderbar auf und kaschiert die biedere Story, die für nicht viel mehr da ist, als die Kinder von einer Gefahr in die nächste zu bringen und einem stark chargierenden, teils schon etwas nervigen, aber dennoch köstlichen Jim Carrey in die unmöglichsten Kostüme zu stecken und ihn dabei vollkommen von der Leine zu lassen. Der Film ist flott, bietet für die knappen 100 Minuten fast schon etwas zu viel, grenzt an Reizüberflutung, aber der Unterhaltungswert bleibt dennoch auf einem angenehmen Level. Schauspielerisch wird der Film klar von Carrey getragen, weswegen "Lemony Snicket" auch für diejenigen steigen oder fallen wird, je nachdem wie viel man seiner Kasperei abgewinnen kann oder mag. Emily Browning zeigte bereits hier in zartem Alter, dass sie eine große Karriere machen wird, während ihr Filmbruder Liam Aiken blass bleibt, recht hölzern und steif agiert. Die prominenten Nebenrollen wie Timothy Spall und besonders eine überdrehte Meryl Streep sorgen für viele Lacher und Schmunzler. Viel hängen bleibt hier sicher nicht, aber immerhin wird man gute anderthalb Stunden von hundert Minuten sehr nett unterhalten.
Note: 3
LEMONY SNICKET
Nachdem die Boudelaire-Kinder Violet (Emily Browning), Klaus (Liam Aiken) und Sunny (Kara & Shelby Hoffman) ihre Eltern bei einem Feuer verloren haben, werden sie von dem Bankangestellten Poe (Timothy Spall) ihrem nächsten Angehörigen übermittelt: Dem Schauspieler Graf Olaf (Jim Carrey). Der ist jedoch bloß hinter dem gigantischen Erbe der Boudelaires her und möchte die Kinder möglichst schnell unter der Erde sehen. Als Poe herausbekommt, dass Olaf anscheinend nicht richtig für die Kinder sorgt, nimmt er sie fort, um sie bei einem anderen Familienmitglied unterzubringen. Doch Olaf gibt nicht auf und jagt den Kindern und dem Erbe hinterher... doch er hat kaum damit gerechnet, dass die cleveren Geschwister ihm immer wieder neue Steine in den Weg legen und sich nicht so leicht unterkriegen lassen.Für Kinder ist "Lemony Snicket" schon einmal definitiv nichts. Der Film ist fast über seine komplette Laufzeit von 103 Minuten überraschend düster, der teils recht garstige Humor dürfte sich bloß Älteren voll und ganz erschließen und auch in Sachen Brutalität geht hier einiges vor sich, auch wenn die grausamen Szenen immer wieder ironisch gebrochen werden. Visuell ist der Film, bis auf den ein oder anderen etwas matschigen Spezialeffekt, dabei eine Augenweide, die fantasievollen Sets und die detailreiche Ausstattung bringen Snickets Werke perfekt auf die Leinwand. Dabei ist die Adaption weder sonderlich spannend noch in irgendeiner Form packend, macht aber jede Menge Spaß. Man erfreut sich an den starken Bildern, dem treffsicheren Humor und den vielen, schönen Ideen... da ist es gleich, dass die Geschichte ziemlich vorhersehbar abgespult wird und sich bis zum netten Finale auch einige Male im Kreis dreht. In Einzelszenen dreht "Lemony Snicket" dafür wunderbar auf und kaschiert die biedere Story, die für nicht viel mehr da ist, als die Kinder von einer Gefahr in die nächste zu bringen und einem stark chargierenden, teils schon etwas nervigen, aber dennoch köstlichen Jim Carrey in die unmöglichsten Kostüme zu stecken und ihn dabei vollkommen von der Leine zu lassen. Der Film ist flott, bietet für die knappen 100 Minuten fast schon etwas zu viel, grenzt an Reizüberflutung, aber der Unterhaltungswert bleibt dennoch auf einem angenehmen Level. Schauspielerisch wird der Film klar von Carrey getragen, weswegen "Lemony Snicket" auch für diejenigen steigen oder fallen wird, je nachdem wie viel man seiner Kasperei abgewinnen kann oder mag. Emily Browning zeigte bereits hier in zartem Alter, dass sie eine große Karriere machen wird, während ihr Filmbruder Liam Aiken blass bleibt, recht hölzern und steif agiert. Die prominenten Nebenrollen wie Timothy Spall und besonders eine überdrehte Meryl Streep sorgen für viele Lacher und Schmunzler. Viel hängen bleibt hier sicher nicht, aber immerhin wird man gute anderthalb Stunden von hundert Minuten sehr nett unterhalten.
Note: 3
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