Von drei zuvor gesehenen Filmen des Regisseurs David O. Russell fand ich zwei voll und ganz gelungen, ja, sogar meisterhaft. Während ich "Three Kings" als solide abgestempelt hatte, gehören "The Fighter" und "Silver Linings" seit meiner ersten Sichtung zu meinen Lieblingen, von daher war ich mordsmäßig gespannt auf seinen neuesten Streich: Für "American Hustle" staubte er sich die besten Besetzungsstücke aus seinen beiden letzten Meisterwerken zusammen und vereinte diese in einem Film, welcher für zehn Oscars nominiert und somit zum größten Verlierer der Verleihung wurde, da er keinen einzigen einheimsen konnte. Klar, die Konkurrenz war groß, trotzdem hätte der Film einige von ihnen verdient gehabt... besonders für dieses göttliche Ensemble!
"American Hustle" hat einige recht deutliche Schwächen, weswegen man direkt im Vorhinein sagen muss, dass Regisseur Russell diesmal kein so gigantischer Wurf gelungen ist wie bei "The Fighter" oder "Silver Linings". Dass er dennoch einen absolut sehenswerten Film abgeliefert hat, steht außer Frage, dennoch kann er diesmal nicht alle Schlaglöcher umfahren. Zum einen dauert der Streifen für eine Komödie, was "American Hustle" trotz einer recht düsteren zweiten Hälfte noch immer ist, mit deutlich über zwei Stunden viel zu lang und hat besonders in der mühsam in die Gänge kommenden ersten halben Stunde sowie auch im weiteren Verlauf mit störenden Längen zu kämpfen. Auch ist es schade, dass sich die ansonsten sauber ausgearbeiteten, herrlich skurillen und dennoch lebensechten, ernst zu nehmenden Charaktere zu wenig entwickeln und ein wenig zu viel Zeit damit verbracht wird, die verzwirbelten Beziehungsstreitigkeiten zwischen den verschiedenen Parteien zu thematisieren. Das ist alles unglaublich unterhaltsam, nimmt jedoch immer wieder den Schwung und auch die Spannung aus der ansonsten hochinteressanten Thematik. Es gibt sehr viel zu lachen, die Dialoge sind scharf und brillant geschrieben und gegen Ende erreicht auch der Thrill einige ungeahnte Höhen, welchem man den Film in seiner zuvor so lockeren Haltung gar nicht zugetraut hätte. Für die agierenden Schauspieler ist das natürlich ein Fest, denn trotz einer etwas langwierigen und auch nicht immer ganz kohärenten Geschichte bekommen sie hier alle Szenen auf den Leib geschrieben, nach denen sich jeder Mime reißen würde. Christian Bale hat seinem Körper mal wieder alles zugetraut und spielt sich, wie gewohnt, die Seele aus dem Leib. Amy Adams liefert ebenfalls eine hervorragende Leistung ab und holt aus ihrer recht eindimensionalen Rolle viel mehr raus, als es andere Schauspielerinnen ähnlichen Kalibers fertiggebracht hätten, Bradley Cooper hat einige richtig starke Szenen und ist besonders für den Humor zuständig und Jennifer Lawrence frisst in ihren Momenten die Leinwand mal wieder regelrecht auf. Sie ist wohl so ziemlich das Beste, was an Schauspielerinnen in Hollywood zur Zeit so rumläuft, da will ich nicht mal übertreiben, es ist einfach so. Auch ein Jeremy Renner glänzt, nachdem wir in zuletzt desöfteren in gigantischen Blockbustern gesehen haben, mit einem Talent, dass ich so gerne öfters sehen würde. Letzten Endes hebt sich "American Hustle" besonders durch sein durch die Bank weg fantastisches Ensemble stark ab und lässt dabei etwaige Geschichten in der Erzählung immer wieder vergessen. Ein toller Film, wenn auch leider nicht das erwartete Meisterwerk, wie ich es mir gewünscht hatte.
Note: 2-
AMERICAN HUSTLE
Trickbetrüger Irvin Rosenfeld (Christian Bale) und seine Geliebte Sydney (Amy Adams) führen ein wunderbares Leben... bis sie bei einem Kreditbetrug von dem verdeckten FBI-Agenten Richie DiMaso (Bradley Cooper) überführt und erpresst werden. Er möchte ihre Gefängnisstrafe erlassen, wenn sie ihm dabei helfen, mehreren Politikern Bestechlichkeit und das Annehmen von Schmiergeldern nachzuweisen und diese somit verhaften zu können. Darunter zählt auch der angesehene, allseits beliebte Bürgermeister von von New York, Carmine Polito (Jeremy Renner). In die Ecke gedrängt gehen Irvin und Sydney auf den Handel ein, doch als sich das FBI immer weiter in die von dem Päärchen geschickt eingefädelten Tricksereien einmischt, wird es für die Beteiligten langsam, aber sicher immer gefährlicher..."American Hustle" hat einige recht deutliche Schwächen, weswegen man direkt im Vorhinein sagen muss, dass Regisseur Russell diesmal kein so gigantischer Wurf gelungen ist wie bei "The Fighter" oder "Silver Linings". Dass er dennoch einen absolut sehenswerten Film abgeliefert hat, steht außer Frage, dennoch kann er diesmal nicht alle Schlaglöcher umfahren. Zum einen dauert der Streifen für eine Komödie, was "American Hustle" trotz einer recht düsteren zweiten Hälfte noch immer ist, mit deutlich über zwei Stunden viel zu lang und hat besonders in der mühsam in die Gänge kommenden ersten halben Stunde sowie auch im weiteren Verlauf mit störenden Längen zu kämpfen. Auch ist es schade, dass sich die ansonsten sauber ausgearbeiteten, herrlich skurillen und dennoch lebensechten, ernst zu nehmenden Charaktere zu wenig entwickeln und ein wenig zu viel Zeit damit verbracht wird, die verzwirbelten Beziehungsstreitigkeiten zwischen den verschiedenen Parteien zu thematisieren. Das ist alles unglaublich unterhaltsam, nimmt jedoch immer wieder den Schwung und auch die Spannung aus der ansonsten hochinteressanten Thematik. Es gibt sehr viel zu lachen, die Dialoge sind scharf und brillant geschrieben und gegen Ende erreicht auch der Thrill einige ungeahnte Höhen, welchem man den Film in seiner zuvor so lockeren Haltung gar nicht zugetraut hätte. Für die agierenden Schauspieler ist das natürlich ein Fest, denn trotz einer etwas langwierigen und auch nicht immer ganz kohärenten Geschichte bekommen sie hier alle Szenen auf den Leib geschrieben, nach denen sich jeder Mime reißen würde. Christian Bale hat seinem Körper mal wieder alles zugetraut und spielt sich, wie gewohnt, die Seele aus dem Leib. Amy Adams liefert ebenfalls eine hervorragende Leistung ab und holt aus ihrer recht eindimensionalen Rolle viel mehr raus, als es andere Schauspielerinnen ähnlichen Kalibers fertiggebracht hätten, Bradley Cooper hat einige richtig starke Szenen und ist besonders für den Humor zuständig und Jennifer Lawrence frisst in ihren Momenten die Leinwand mal wieder regelrecht auf. Sie ist wohl so ziemlich das Beste, was an Schauspielerinnen in Hollywood zur Zeit so rumläuft, da will ich nicht mal übertreiben, es ist einfach so. Auch ein Jeremy Renner glänzt, nachdem wir in zuletzt desöfteren in gigantischen Blockbustern gesehen haben, mit einem Talent, dass ich so gerne öfters sehen würde. Letzten Endes hebt sich "American Hustle" besonders durch sein durch die Bank weg fantastisches Ensemble stark ab und lässt dabei etwaige Geschichten in der Erzählung immer wieder vergessen. Ein toller Film, wenn auch leider nicht das erwartete Meisterwerk, wie ich es mir gewünscht hatte.
Note: 2-
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