Direkt zum Hauptbereich

My Week with Marylin

Zu ihrer Zeit war Marilyn Monroe der wohl größte Hollywood-Star überhaupt: Es gab wohl keinen Menschen, der sie nicht kannte und auch heute dürfte ihr Name jedem ein Begriff sein. Auf dem Zenit ihrer Karriere starb sie mit nur sechsunddreißig Jahren, was sie in gewissem Maße erneut unsterblich machte. Zuvor jedoch drehte sie 1956 einen kleinen Film in England namens "Der Prinz und die Tänzerin", zusammen mit Sir Laurence Olivier. Und an diesem Film arbeitere auch Colin Clark als Regieassistent mit. Und dieser Colin Clark verfasste ein Tagebuch über seine Eindrücke vom Set und von der Arbeit mit Marilyn. Und genau diese Memoiren und 2012 verfilmt unter dem Titel

MY WEEK WITH MARILYN

Colin Clark (Eddie Radmayne) möchte nichts lieber, als beim Film zu arbeiten. 1956 wird sein Traum endlich wahr und nach einem Vorsprechen erhält er einen Job als dritter Regieassistent bei einem Film, in welchem der berühmte Theaterdarsteller Sir Laurence Olivier (Kenneth Branagh) sowohl den Posten des Hauptdarstellers als auch des Regisseurs ausfüllt. Colin lernt auch Marilyn Monroe (Michelle Williams), die Hauptdarstellerin des Streifens und Hollywoods größter Star, kennen und erhält einen Eindruck von ihrem schwierigen Verhalten und den Konflikten zwischen ihr und Oliver am Set. Die Situation wird allerdings noch verquerer, als Clark sich in die undurchsichtige Schönheit verliebt...

Wer sich erhofft, bei diesem Film einen Einblick in das Innenleben des viel zu früh verstorbenen Weltstars zu erhaschen, der dürfte leider enttäuscht werden. Wer Monroe wirklich war, das werden wir wohl nie wirklich erfahren, anstattdessen sehen wir hier mehr von der Show, die sie vorträgt, wo nichts und doch wieder alles irgendwie echt zu sein scheint. Unterhaltsam ist das dennoch sehr, trägt über die knappen 100 Minuten sehr gut, hat Witz, Tiefe und Romantik. Das Skript hätte sicher gut damit getan, einige der interessanten Subplots noch ein wenig zu füttern, denn ein paar der Charaktere und Nebenhandlungen wirken schon recht abgehackt und an den Rand gedrängt. Hier hätten einige Szenen noch viel Potenzial gehabt. An der Hauptgeschichte rund um Marilyn, Colin, die Setarbeiten und die sich langsam entwickelnde Beziehung zwischen den beiden gibt es allerdings nichts zu mäkeln, das ist schön inszeniert, anrührend und hat ein klasse Tempo. Der Star des Films ist aber eindeutig Michelle Williams, welche vollkommen hinter dem Bild des Stars verschwindet und eine grandiose Leistung bietet, welcher der echten Marilyn, wie wir sie kannten, mit einer beeindruckenden Leichtigkeit erstaunlich nahekommt. Lobenswert ist auch Kenneth Branagh, der rasant von einer Emotion in die andere wechselt und dabei immer wieder den Ton angibt, als auch Emma Watson und Judi Dench in kleinen Nebenrollen, von denen ich gerne mehr gesehen hätte. Einzig Hauptdarsteller Eddie Redmayne schafft es nicht, seiner ohnehin recht blassen Figur noch viel abzugewinnen und bleibt somit ein sehr geradliniger und langweiliger Protagonist, den Redmayne, ansonsten ja ein starker Schauspieler, mit nicht viel mehr als zwei Ausdrücken untermauert. Letzten Endes nutzt "My Week with Marilyn" das Potenzial nicht ganz aus, verschenkt interessante Subplots und Nebenfiguren, sorgt aber mit einem tollen Ensemble, viel Witz, Charme und Romantik sowie einer bezaubernden Michelle Williams für sehr unterhaltsame anderthalb Stunden.

Note: 2-

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...