Immer wieder interessant zu sehen, was aus den Kinderstars von damals heute so geworden ist bzw. noch wird. Aber gerade beim "Harry Potter"-Trio war ja abzusehen, dass Emma Watson dank dem schon immer großen Talent und Daniel Radcliffe dank des großen Namens, nachdem er den wohl berühmtesten Zauberlehrling aller Zeiten verkörper hatte, den größten weiteren Erfolg in der Laufbahn des Schauspielerns haben würden, während ein Rupert Grint noch immer irgendwo in der zweiten Reihe herumtänzelt. So ganz konnte sich Radcliffe jedoch im Gegensatz zu Watson noch nicht von seinem Potter-Image lösen, doch mit "Kill Your Darlings" dürfte er dies nun geschafft haben.
Als reines Biopic kann "Kill Your Darlings" nicht ganz überzeugen. Es ist düster, schnonungslos und geht dahin, wo es wehtut, bleibt somit nah an der Realität, was lobenswert ist. Allerdings ist der Film beizeiten dann auch recht sprunghaft, weiß eine Weile lang gar nicht wo er hin will und macht viele, verschiedene Fässer auf, von denen einige dann später kaum mehr angerührt oder höchstens gestreift werden. Interessante Nebenfiguren werden somit aus der Handlung getilgt und auch die Beziehungen der Charaktere untereinander enden in Sackgassen, was unzufriedenstellend ist. Wie weit dies nun dem echten Leben der Protagonisten zu verantworten ist, kann ich nicht sagen, als Film ist es jedoch bald ein Wirrwarr mit vielen losen Enden. Die Bildsprache jedoch ist eine beeindruckende, alles wirkt sehr trist und finster und fängt somit das düstere Innenleben der Figuren gut ein. Der Soundtrack ist stimmig, die Ausstattung passend... vielleicht alles ein wenig zu passend, denn entgegen der Unkonventionalität, in welche sich die Charaktere begeben, wirkt einiges hier dann doch etwas zu glatt. Dies kann man den Darstellern glücklicherweise nicht unterstellen, denn die leisten hier Einiges. Im direkten Vergleich verliert Radcliffe natürlich gegen den weitaus talentierteren DeHaan, im Groben und Ganzen überzeugen aber beide. Allerdings hat Daniel Radcliffe noch immer nicht die schauspielerische Tiefe, um ihm alle die emotionalen Zwickmühlen und Labyrinthe abzunehmen, auch wenn man den Hut ziehen muss, vor viel körperlicher Freizügigkeit. Dane DeHaan kontrolliert den Film mit einer grandiosen Leistung und setzt so seinen Lauf nach dem bereits fantastischen "Chronicle" fort... aus ihm wird wohl noch ein ganz Großer werden. Der Rest der Nebencharaktere gefällt, das Skript gibt Stars wie Elizabeth Olsen, Ben Foster und Jennifer Jason Leigh allerdings zu wenig Raum, um wirklich in Erinnerung zu bleiben. Am Ende ist "Kill Your Darlings" ein Film, der in Einzelszenen und besonders in der ersten Hälfte zu gefallen weiß, am Ende jedoch in seine einzelnen Teile zerfällt. Gut gespielt, aber doch etwas zu ruhelos und und tatsächlich zu "wild", ohne klaren Anker und einen klaren Weg.
Note: 4+
KILL YOUR DARLINGS
Der junge Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe), Sohn eines bekannten Dichters, wird nach langem Zittern an der Columbia University angenommen. Die Frude ist groß, bis Allen den gegen sämtliche Regeln und Traditionen verstoßenden Lucien Carr (Dane DeHaan) kennenlernt. Dieser nimmt den noch schüchternen Ginsberg mit in eine Welt der Drogen und des Alkohols und überzeugt ihn von der Idee eine "Neue Vision" zu erschaffen. Weg von den versnobten Reimen, welche die Institution so sehr vergöttert, hin zu mehr Rebellion im Dichtertum. Auf einmal haben Allen und Lucien ein Ziel... und dieses wollen sie entgegen aller Kraft, die ihnen von vielen Seiten entgegenschlägt, dringend erreichen. Doch Luciens Vergangenheit schlägt ihnen schon bald ein Schnippchen.Als reines Biopic kann "Kill Your Darlings" nicht ganz überzeugen. Es ist düster, schnonungslos und geht dahin, wo es wehtut, bleibt somit nah an der Realität, was lobenswert ist. Allerdings ist der Film beizeiten dann auch recht sprunghaft, weiß eine Weile lang gar nicht wo er hin will und macht viele, verschiedene Fässer auf, von denen einige dann später kaum mehr angerührt oder höchstens gestreift werden. Interessante Nebenfiguren werden somit aus der Handlung getilgt und auch die Beziehungen der Charaktere untereinander enden in Sackgassen, was unzufriedenstellend ist. Wie weit dies nun dem echten Leben der Protagonisten zu verantworten ist, kann ich nicht sagen, als Film ist es jedoch bald ein Wirrwarr mit vielen losen Enden. Die Bildsprache jedoch ist eine beeindruckende, alles wirkt sehr trist und finster und fängt somit das düstere Innenleben der Figuren gut ein. Der Soundtrack ist stimmig, die Ausstattung passend... vielleicht alles ein wenig zu passend, denn entgegen der Unkonventionalität, in welche sich die Charaktere begeben, wirkt einiges hier dann doch etwas zu glatt. Dies kann man den Darstellern glücklicherweise nicht unterstellen, denn die leisten hier Einiges. Im direkten Vergleich verliert Radcliffe natürlich gegen den weitaus talentierteren DeHaan, im Groben und Ganzen überzeugen aber beide. Allerdings hat Daniel Radcliffe noch immer nicht die schauspielerische Tiefe, um ihm alle die emotionalen Zwickmühlen und Labyrinthe abzunehmen, auch wenn man den Hut ziehen muss, vor viel körperlicher Freizügigkeit. Dane DeHaan kontrolliert den Film mit einer grandiosen Leistung und setzt so seinen Lauf nach dem bereits fantastischen "Chronicle" fort... aus ihm wird wohl noch ein ganz Großer werden. Der Rest der Nebencharaktere gefällt, das Skript gibt Stars wie Elizabeth Olsen, Ben Foster und Jennifer Jason Leigh allerdings zu wenig Raum, um wirklich in Erinnerung zu bleiben. Am Ende ist "Kill Your Darlings" ein Film, der in Einzelszenen und besonders in der ersten Hälfte zu gefallen weiß, am Ende jedoch in seine einzelnen Teile zerfällt. Gut gespielt, aber doch etwas zu ruhelos und und tatsächlich zu "wild", ohne klaren Anker und einen klaren Weg.
Note: 4+
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