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Neues vom Wixxer

"Der Wixxer" von 2004 hatte mir durch seine Albernheit und den Mangel an guten Witzen kaum gefallen und so sah ich einer Fortsetzung, die anscheinend nur des Erfolges und des Geldes wegen entstand, mit niedrigen Erwartungen entgegen. Da die Kritiken diesmal aber anscheinend wirklich ein Gag-Feuerwerk versprachen, wagte ich mich 2007 doch für das Sequel ins Kino... und siehe da, "Neues vom Wixxer" unterhält tatsächlich mehr als sein misslungener Vorgänger, auch wenn man von einem Witze-Feuerwerk noch weit entfernt ist.

NEUES VOM WIXXER

Der Wixxer ist zurückgekehrt und anscheinend ist es nicht der zuvor entkommene Rather Short (Thomas Heinze), denn der liegt von Pfeilen durchbohrt in einem Grab. Auf der Jagd nach dem Killer stoßen Inspektor Even Longer (Oliver Kalkofe) und Very Long (Bastian Pastewka) auf eine von diesem erstellte Todesliste, auf der sich neben Longers heimlicher Freundin Victoria (Christiane Paul) auch Very selbst befindet. Und damit nimmt die Jagd nach dem Killer wieder seinen Lauf und jeder scheint verdächtig zu sein...

Im Grunde ziehen Kalkofe und Co. die selbe Nummer wie bereits im Vorgänger ab: Eine marginale bis nicht vorhandene Handlung, die einzig zu einer Nummernrevue für Witze aller Art dient. Ständige Gastauftritte von mal mehr, mal weniger bekannten Comedy-Stars und Schauspielern und natürlich viel Slapstick. Was im ersten Teil jedoch kaum funktionierte, weil viel zu gewollt, geht in "Neues vom Wixxer" aber erstaunlicherweise auf. Klar, die Witze sind noch immer tierisch albern und weit davon entfernt, in irgendeiner Hinsicht intellektuell zu sein, kommen dann aber doch oft aus unerwartet anderen Richtungen und sind dann doch wieder so herrlich doof und liebenswert, dass man gerne mitlacht. Ab und an schießen die Macher dann aber doch über das Ziel hinaus und schlachten einen Witz so lange aus, bis er wahrlich nicht mehr lustig ist (Stichwort Klingeltonwerbung und Longs Tick, ständig Gegenstände geraderücken zu müssen). Ein Großteil der Gags sitzt aber und sorgt für soliden Spaß. Dies ist auch den mit viel Freude an der Sache agierenden Mimen zu verdanken: Kalkofe agiert nun merklich lockerer, Pastewka ist genial wie immer und Christoph Maria Herbst als Hatler wird zum Szenendieb. Auch Oliver Welke ist wieder mal für einige der witzigsten Szenen verantwortlich, der heimliche Star ist jedoch Urgestein Joachim Fuchsberger, dessen Präsenz immer wieder beeindruckt... selbst in einer albernen Produktion wie dieser. Auch Ausstattung, Kamera und Action wirken nun weitaus professioneller und es scheint, als hätte man diesmal auch ans Publikum gedacht und den Zuschauern den Spaß geben wollen, den zuvor nur das Team vor und hinter der Kamera hatte. So entsteht ein recht runder Film, dem ab der Hälfte etwas die Puste ausgeht und dessen ohnehin extrem dünne Handlung irgendwann versackt. Unterhaltsam ist das Ganze dennoch und übertrifft seinen Vorgänger locker.

Note: 3


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