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Carriers

Endzeitstorys haben mich schon immer irgendwie fasziniert und das nicht erst, seit ich vor kurzem einen so starken Gefallen an "The Walking Dead" gefunden habe. Sei es im spektakulären Stil des Herrn Emmerich mit Filmen wie "2012" oder "Independence Day" oder eben auch mal auf leisen Sohlen, so wie im nun erstmalig von mir gesehenen "Carriers". Leider konnte der Film meine Erwartungen rein gar nicht erfüllen und verkommt trotz vielversprechender Ansätze immer wieder zu einem sparsamen und uninspiriert wirkenden Werk.

CARRIERS

Ein tödlicher und hoch ansteckender Virus hat den Großteil der menschlichen Zivilisation dahingerafft. Der Jugendliche Danny (Lou Taylor Pucci), sein großer Bruder Brian (Chris Pine), dessen Freundin Bobby (Piper Perabo) sowie die unterwegs aufgegabelte Kate (Emily VanCamp) gehören zu den wenigen Überlebenden und sind, immer im Kampf mit Benzinknappheit und der Vorsicht vor Ansteckungen, im Auto auf dem Weg zum Meer, wo sie sich Abgeschiedenheit und Gefahrenlosigkeit erhoffen. Doch der Weg zum Ziel ist mit vielen Stolpersteinen gespickt, welche die vier Freunde vor schwierige Entscheidungen treffen...

"Carriers" ist weder Fisch noch Fleisch und kann es damit keinem Zuschauer so wirklich recht machen. Wer auf harten Horror hofft, dürfte angesichts nur sehr knapper Action und einem geringen Bodycount enttäuscht werden. Wer hingegen einen tiefgründigen, unter die Haut gehenden Thriller mit ausgefeilten Charakteren sehen möchte, der ist hier auch nicht wirklich an der richtigen Adresse. Der Film erzählt im Grunde eine Story mit Hut und auch die Gefahren und Sackgassen, in welche die Protagonisten immer wieder geraten, sind definitiv nichts Neues und können daher, dank einer gewissen Vorhersehbarkeit und wenigen Überraschungen, auch nur selten wirkliche Spannung entfesseln. Die Figuren sind zwar nicht so flach wie noch zu Beginn angenommen, durchgehen aber auch keine Entwicklung und bleiben daher fern und uninteressant. Wir erfahren so gut wie nichts über sie und können sie nur über kurze Beschreibungen definieren, was für ein vor Potenzial nun doch schon recht strotzendes Grüppchen enttäuschend wenig ist. Die Schauspieler machen ihre Sache dafür trotzdem recht ordentlich, einzig Piper Perabo bleibt ein wenig blass, was jedoch dem schwachen Skript zuzuschreiben ist, während Pine, Pucci und VanCamp einige gute Szenen bekommen, in welchen sie zeigen können, was sie schauspielerisch auf dem Kasten haben. Andere Filme mit einem gleichen oder ähnlichen Thema haben diesbezüglich aber auch schon mehr geboten. Immerhin ist die Bildsprache aber eine überzeugende und gegen Ende gibt es doch noch einige recht atmosphärische Szenen, die letztlich in einem offenen und unbefriedigenden Schluss gipfeln. "Carriers" nutzt leider schlussendlich sein Potenzial nicht, widmet sich zwar sowohl Konflikten zwischen den Freunden und mainstreamigen Gefahrensituationen, aber nichts von alledem so richtig, sodass der Film blass und nichtig bleibt. Es ist schade, da ich doch einiges erwartet hab, aber als Fazit kann man bloß sagen, dass "Carriers" trotz vielversprechender Ansätze, guter Schauspieler und starken Bildern verschwendete Zeit ist. Ein mieses Skript und uninspirierte Geschichten haben eben schon viele Filme ruiniert.

Note: 4-


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