Direkt zum Hauptbereich

Freitag der 13. (2009)

Remakes von Horrorklassikern sind ja heutzutage im ideenarmen Hollywood keine Seltenheit mehr. Ob man aber im Falle von dem 80er-Slasher "Friday the 13th" von Klassiker reden darf, ist fraglich, war diese Reihe nämlich schon ab dem ersten Teil im Grunde nur mies. Trotzdem also im Jahre 2009 der Neuaufguss, produziert von dem Meister des Krachbumm, Michael Bay. Aber auch diesmal können Jasons Metzeleien nicht überzeugen, mehr als ein solider, höchstens durchschnittlicher Slasher kommt dabei nämlich nicht heraus.

FREITAG DER 13.

Vor sechs Wochen verschwand Clays (Jared Padalecki) Schwester Whitney (Amanda Righetti) spurlos bei einem Campingausflug. Die Suche nach ihr war erfolglos, sodass, nachdem die Polizei das Mädchen aufgegeben hat, nur noch Clay nach ihr sucht. Während dieser Zeit kommen einige Freunde mit viel Bier und viel Vorfreude in dem kleinen Ort an, um in der Hütte des ebenfalls anwesenden Trent (Travis van Winkle) ein Wochenende zu verbringen. Während Clay nach seiner Schwester sucht, macht sich auf einmal eine hünenhafte Gestalt im Wald bemerkbar, welche plötzlich anfängt, die Teenie-Gruppe merklich zu dezimieren...

Ganz schlichte, normale Slasher-Story also und mehr als das sollte man hier definitiv nicht erwarten... eher sogar noch weniger. Das Remake der "Freitag der 13."-Reihe, welcher Aspekte aus dem Original und auch aus den Fortsetzungen aufgreift, folgt absolut linear und ohne Überraschungen dem Prinzip des klassischen Horrorfilms, in welcher eine Gruppe sexbesessener, größtenteils unsympathischer und natürlich hochgradig attraktiver einer nach dem anderen dahingemeuchelt wird. Bis auf einen recht unerwarteten Kill kann man die Tode der Figuren meist gut vorausahnen, so gut wie immer sogar, wer als nächstes wann an der Reihe sein wird. Wirklich spannend wird es dabei nie und auch die Atmosphäre mag eigentlich nie so richtig schauern, obwohl die Bildsprache gelungen ist und auch die Ausstattung, besonders im verfallenen Camp Crystal Lake, einige schöne Settings zu bieten hat. Leider wird auch für Gore-Fans wenig geboten, die Kills sind allesamt recht einfallslos und von aufgeschnittenen Kehlen und in Köpfe gerammten Macheten haben Horror-Fans über die Jahre ja nun wirklich mehr als genug gesehen, um dies nicht mit mehr als einem müden Lächeln abzutun. Das ist zwar alles einigermaßen blutig inszeniert (auch wenn die FSK-18-Freigabe wohl bloß dank viel nackter Haut erreicht wurde), entstammt aber nur aus dem Slasher-Baukasten und kann somit ebenfalls nicht wirklich beeindrucken. Nimmt man dann noch die fast durchgängig untalentierten, ja gar schon nervenden Darsteller hinzu (einzig der eh immer coole Aaron Yoo sowie ein solider Jared Padalecki agieren immerhin durchschnittlich) und einen uninspierten Soundtrack, so ist das Debakel beinahe schon perfekt. Richtig langweilig wirds dafür aber nie und das Finale ist immerhin noch mal etwas spannend, auch wenn es gänzlich vorhersehbar ist, und auch einige Schockmomente funktionieren. Im Großen und Ganzen ist "Freitag der 13." aber ein höchstens durchschnittlicher Thriller, welcher bei Horror-Fans sicher nicht zünden wird, dafür ist das Ganze zu spannungsarm, blutleer und schlichtweg zu unatmosphärisch.

Note: 4

 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se