Ich kann mich nie so wirklich entscheiden, ob ich im Horrorfilm-Genre eher dem subtilen Grusel oder dem hammerharten Splatter den Vorzug geben soll. Beide Seiten haben ihre richtig miesen Streifen hervorgebracht und dennoch gibt es bei den bluttriefenden Spektakeln einige sehr unterhaltsame Perlen wie "Evil Dead" oder auch "Saw", während "Paranormal Activity" oder "Das Geisterschloss" auch vollkommen blutleer voll meinen Geschmack trafen. "Der verbotene Schlüssel" gehört zur letzteren Sorte und erweist sich als überraschend spannender und sinniger Schocker...
Natürlich sind sie das, und auch wenn bis kurz vorm Finale nie wirklich ersichtlich ist, welche das nun sind, dürfte dies keinem Spoiler gleichkommen. Trotzdessen man sich hier schnell der Anwesenheit von faulem Zauber sicher ist, kommt die überraschend wendungsreiche und in sich vollkommen stimmige Geschichte keinesfalls vorhersehbar daher, hält mit Überraschungen und cleveren Tricks bei Laune und erfordert sogar die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers, wenn man die finalen Twists hier wirklich voll und ganz verstehen, zwischendrin nicht sogar auf der Strecke bleiben möchte. Die Story weiß durch ihre Vielschichtigkeit zu fesseln und ist allein dadurch vielen ihrer Genre-Kollegen um Meilen voraus. Noch dazu funktioniert auch die Charakterzeichnung vorzüglich, der Film nimmt sich genügend Zeit um uns die Haupt- und Nebenfiguren vorzustellen, sie uns sympathisch zu machen und ihre Antriebe festzulegen. So fiebern wir bald gerne mit Caroline mit und folgen ihr freiwillig auch durch die brisantesten Situationen, wobei wir ihr die Daumen drücken. Kate Hudson liefert dabei eine für das Genre überdurchschnittliche Leistung ab, während Gena Howlands und besonders der in seiner limitierten Rolle wahnsinnig überzeugender John Hurt fabulöse Darstellungen zum Besten geben. Einzig Peter Sarsgaard bleibt wie gewohnt ein wenig blass, bekommt zwischendrin aber auch noch mal einige gute Szenen ab. "Der verbotene Schlüssel" funktioniert zwar sicher nicht als Charakterdrama oder als großes Schauspielkino, trotzdem wirkt das hier alles wie aus einem Guss und da auch die zumeist subtilen Schockeffekte, die schaurige Bildsprache und die gelungene Grundatmosphäre überzeugen können, so hat man hier ein unerwartetes, aber tatsächliches, 104 Minuten langes Gruselvergnügen vor sich. Einzig einige klischeehafte Schreckeffekte wie das übliche Türenknallen oder eine ungefährliche Person, welche urplötzlich im Rücken der Protagonistin auftaucht, hätten vermieden werden dürfen... ebenso wie ein paar zwischenzeitliche Längen und ein zwar spannendes, letzten Endes aber doch etwas zu dick aufgetragenes Finale, welches in seinen zwar interessanten, aber dennoch etwas zu wirren Erklärbär-Auflösungen versinkt. Sonst aber recht wenig zu meckern bei diesem hübschen Horror-Beitrag, den sich nicht nur Grusel-Fans mal ansehen sollten, sondern auch diejenigen, die auf eine verzwickte Geschichte stehen... die sie aber nicht immer logisch hinterfragen sollten. Dafür funktioniert das Ganze aber dramaturgisch wirklich gut!
Note: 3+
DER VERBOTENE SCHLÜSSEL
Abgeneigt von der Unmenschlichkeit ihrer Kollegen im Hospiz, welche schwerkranke Menschen bis in den unvermeidbaren Tod begleiten, kündigt die junge Caroline Ellis (Kate Hudson) ihren Job und bewirbt sich als private Pflegerin für den von einem Schlaganfall heimgesuchten und nun gelähmten und sprechunfähigen Senior Ben Devereaux (John Hurt). Dieser lebt gemeinsam mit seiner Frau Violet (Gena Rowlands) in einem großen Anwesen, abseits der Großstädte. Während Caroline das Haus kennenlernt und bereits damit beginnt, sich um Ben zu kümmern, fallen ihr seltsame Dinge in dem Anwesen auf. Ein verschlossener Raum auf dem Dachboden, das vollkommene Fehlen von Spiegeln, groteske Bücher... sind hier vielleicht finstere Mächte am Werk?Natürlich sind sie das, und auch wenn bis kurz vorm Finale nie wirklich ersichtlich ist, welche das nun sind, dürfte dies keinem Spoiler gleichkommen. Trotzdessen man sich hier schnell der Anwesenheit von faulem Zauber sicher ist, kommt die überraschend wendungsreiche und in sich vollkommen stimmige Geschichte keinesfalls vorhersehbar daher, hält mit Überraschungen und cleveren Tricks bei Laune und erfordert sogar die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers, wenn man die finalen Twists hier wirklich voll und ganz verstehen, zwischendrin nicht sogar auf der Strecke bleiben möchte. Die Story weiß durch ihre Vielschichtigkeit zu fesseln und ist allein dadurch vielen ihrer Genre-Kollegen um Meilen voraus. Noch dazu funktioniert auch die Charakterzeichnung vorzüglich, der Film nimmt sich genügend Zeit um uns die Haupt- und Nebenfiguren vorzustellen, sie uns sympathisch zu machen und ihre Antriebe festzulegen. So fiebern wir bald gerne mit Caroline mit und folgen ihr freiwillig auch durch die brisantesten Situationen, wobei wir ihr die Daumen drücken. Kate Hudson liefert dabei eine für das Genre überdurchschnittliche Leistung ab, während Gena Howlands und besonders der in seiner limitierten Rolle wahnsinnig überzeugender John Hurt fabulöse Darstellungen zum Besten geben. Einzig Peter Sarsgaard bleibt wie gewohnt ein wenig blass, bekommt zwischendrin aber auch noch mal einige gute Szenen ab. "Der verbotene Schlüssel" funktioniert zwar sicher nicht als Charakterdrama oder als großes Schauspielkino, trotzdem wirkt das hier alles wie aus einem Guss und da auch die zumeist subtilen Schockeffekte, die schaurige Bildsprache und die gelungene Grundatmosphäre überzeugen können, so hat man hier ein unerwartetes, aber tatsächliches, 104 Minuten langes Gruselvergnügen vor sich. Einzig einige klischeehafte Schreckeffekte wie das übliche Türenknallen oder eine ungefährliche Person, welche urplötzlich im Rücken der Protagonistin auftaucht, hätten vermieden werden dürfen... ebenso wie ein paar zwischenzeitliche Längen und ein zwar spannendes, letzten Endes aber doch etwas zu dick aufgetragenes Finale, welches in seinen zwar interessanten, aber dennoch etwas zu wirren Erklärbär-Auflösungen versinkt. Sonst aber recht wenig zu meckern bei diesem hübschen Horror-Beitrag, den sich nicht nur Grusel-Fans mal ansehen sollten, sondern auch diejenigen, die auf eine verzwickte Geschichte stehen... die sie aber nicht immer logisch hinterfragen sollten. Dafür funktioniert das Ganze aber dramaturgisch wirklich gut!
Note: 3+
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