Der Fall des "Zodiac"-Killers, dessen Taten sich vom Ende der 60er-Jahre und über die 70er-Jahre hinzogen, ist bis heute nicht restlos geklärt. Die Untersuchungen wurden eingestellt und der Mörder, welcher über Jahre hinweg einsame Frauen und Päärchen ermordete, trotz vieler klarer Hinweise nie gefasst. Kult-Regisseur David Fincher hat sich 2007 dem Thema angenommen und mit Star-Besetzung einen Film darüber gemacht... glücklicherweise aber nicht als reißerischer Thriller, sondern als dialoglastiger, faktentreuer Krimi.
David Fincher kehrte 2007 zwölf Jahre nach seinem Durchbruch mit "Sieben" ins Thriller-Genre zurück, aber auf anderte Art udn Weise. Keine visuellen Spielereien, keine pulserhöhenden Verfolgungen, sondern akribische Recherchen, das Zusammensammeln von Hinweisen, das Arbeiten an einem verzwickten Puzzle. Der Täter bleibt im Dunkeln, die Morde und Taten, die er verübt, machen einen nur sehr kleinen Teil des Films aus, ansonsten klebt die Kamera förmlich an den Ermittlungen und Spurensuchen von Avery, Graysmith und Toschi... und wir sehen ihnen gebannt dabei zu. Fincher legte viel Wert auf Realismus, durfte sogar die Akten des Falls einsehen und somit wirkt das ganze Geschehen auf dem Bildschirm auch unglaublich echt, wir haben das Gefühl, bei realistischen Ermittlungen dabei zu sein, drücken den "Helden" die Daumen und sind, trotz eines quasi vollständigen Fehlens von Action und nur sehr wenigen, dafür aber unglaublich intensiven, Momenten von Suspense, gefesselt. Dies liegt zum einen daran, dass Fincher den Stil der 60er und 70er Jahre hervorragend eingefangen hat und uns mit dem ständigen Hinwerfen eines neuen Puzzlestücks miträtseln und mitfiebern lässt, zum einen auch an dem großartigen Ensemble, welches hier wunderbare Leistungen vorlegt. Mark Ruffalo, Jake Gyllenhaal und Robert Downey Jr. sind perfekte Besetzungen für die Hauptrollen und besonders Ruffalo weiß durch intensive Darstellungen zu überzeugen, in Nebenrollen dürfen auch Philip Baker Hall, Brian Cox und "Lost"-Star John Terry mitmischen. Leider kann "Zodiac" diese vorerst langsame, aber durchaus packende Schlagzahl nicht über 162 Minuten durchhalten, wird besonders im Mittelteil etwas trocken und kommt nicht mehr wirklich voran... besonders wenn Gyllenhaals Charakter Graysmith im Mittelpunkt steht, der irgendwann nicht mehr gut ausgearbeitet und charakterisiert wirkt und dabei die Beziehnung zum Zuschauer verliert. "Zodiac" dauert schließlich zu lang und verliert den Fokus aus den Augen, gönnt sich zu viele Details, Namen und Daten und übernimmt sich dabei leider. Somit bleibt am Ende, trotz eines angenehmen Finales, ein etwas fader Beigeschmack, der sich bei ein wenig Straffung und einer besseren Charakterisierung seiner Figuren hätte vermeiden lassen. Somit ist dieser Film von Fincher kein Meisterwerk, aber dennoch ein durchaus sehenswerter Streifen geworden, der viel Sitzfleisch und Hirnschmalz erfordert.
Note: 3+
ZODIAC
Beim San Francisco Chronicle, einer angesehenen Zeitung, gehen mehrere Briefe des "Zodiac"-Killers ein, der sich anonym an dem Mord von mehreren Menschen schuldig macht. Karikaturist Robert Graysmith (Jake Gyllenhaal) ist sofort faszniniert von dem Fall und tut sich mit seinem Kollegen Paul Avery (Robert Downey Jr.), welcher Verbrechensfälle für die Zeitung bearbeitet, zusammen, um mehr Informationen zu erfahren. Dabei geraten die beiden immer wieder mit dem Polizisten Dave Toschi (Mark Ruffalo) aneinander, welcher in dem Fall ermittelt und es gar nicht lustig findet, dass Reporter ihm dabei im Weg stehen...David Fincher kehrte 2007 zwölf Jahre nach seinem Durchbruch mit "Sieben" ins Thriller-Genre zurück, aber auf anderte Art udn Weise. Keine visuellen Spielereien, keine pulserhöhenden Verfolgungen, sondern akribische Recherchen, das Zusammensammeln von Hinweisen, das Arbeiten an einem verzwickten Puzzle. Der Täter bleibt im Dunkeln, die Morde und Taten, die er verübt, machen einen nur sehr kleinen Teil des Films aus, ansonsten klebt die Kamera förmlich an den Ermittlungen und Spurensuchen von Avery, Graysmith und Toschi... und wir sehen ihnen gebannt dabei zu. Fincher legte viel Wert auf Realismus, durfte sogar die Akten des Falls einsehen und somit wirkt das ganze Geschehen auf dem Bildschirm auch unglaublich echt, wir haben das Gefühl, bei realistischen Ermittlungen dabei zu sein, drücken den "Helden" die Daumen und sind, trotz eines quasi vollständigen Fehlens von Action und nur sehr wenigen, dafür aber unglaublich intensiven, Momenten von Suspense, gefesselt. Dies liegt zum einen daran, dass Fincher den Stil der 60er und 70er Jahre hervorragend eingefangen hat und uns mit dem ständigen Hinwerfen eines neuen Puzzlestücks miträtseln und mitfiebern lässt, zum einen auch an dem großartigen Ensemble, welches hier wunderbare Leistungen vorlegt. Mark Ruffalo, Jake Gyllenhaal und Robert Downey Jr. sind perfekte Besetzungen für die Hauptrollen und besonders Ruffalo weiß durch intensive Darstellungen zu überzeugen, in Nebenrollen dürfen auch Philip Baker Hall, Brian Cox und "Lost"-Star John Terry mitmischen. Leider kann "Zodiac" diese vorerst langsame, aber durchaus packende Schlagzahl nicht über 162 Minuten durchhalten, wird besonders im Mittelteil etwas trocken und kommt nicht mehr wirklich voran... besonders wenn Gyllenhaals Charakter Graysmith im Mittelpunkt steht, der irgendwann nicht mehr gut ausgearbeitet und charakterisiert wirkt und dabei die Beziehnung zum Zuschauer verliert. "Zodiac" dauert schließlich zu lang und verliert den Fokus aus den Augen, gönnt sich zu viele Details, Namen und Daten und übernimmt sich dabei leider. Somit bleibt am Ende, trotz eines angenehmen Finales, ein etwas fader Beigeschmack, der sich bei ein wenig Straffung und einer besseren Charakterisierung seiner Figuren hätte vermeiden lassen. Somit ist dieser Film von Fincher kein Meisterwerk, aber dennoch ein durchaus sehenswerter Streifen geworden, der viel Sitzfleisch und Hirnschmalz erfordert.
Note: 3+
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