Ich bin generell niemand, der lange Laufzeiten bei Filmen verpönt. Ich mag sie sogar, wünsche mir oft, dass gewisse Filme länger gehen und gerade, wenn die Erzählung epische Ausbreiten annimmt, fühle ich mich richtig wohl. Schwierig wird es jedoch, wenn die Geschichte eine Laufzeit jenseits der Zwei-Stunden-Grenze im Grunde nicht hergibt und zwanghaft versucht wird, irgendwie noch eine Überlänge hinzukriegen, wobei die Story immer mehr hingezogen wird. "Liebe braucht keine Ferien" ist so ein Fall, denn obwohl wir hier eigentlich eine sehr nette, sympathische Komödie vor uns hätten, rechtfertigen die zwei Side-Storys sicher keine Länge von 136 Minuten...
Wie gesagt, 136 Minuten. Die Geschichte ist nun wirklich süß und ist auch stilsicher und treffend inszeniert, doch eine solch starke Überlänge rechtfertigt das nun wirklich nicht. Es gibt keine Überraschungen, der Film läuft nach dem klaren Muster für romantische Komödien und kann so auch unterhalten, zieht sich nur schnell in die Länge. Wir kennen solche Geschichten eben bereits aus dem Baukasten des Genres und es wäre cleverer gewesen, die schöne, aber dennoch absolut vorhersehbare und kitschige Story um mindestens eine halbe Stunde zu kürzen, um das Tempo am Laufen zu halten und nicht mit teils ewig banalen Einzelheiten aufgehalten zu werden. "Liebe braucht keine Ferien" macht abgesehen davon eigentlich sehr viel richtig, der Soundtrack von Hans Zimmer ist wunderbar schmalzig und dennoch treffend, die Schauspieler sind allesamt fantastisch aufgelegt und auch wenn einige einzelne Plots nicht zünden, ist der Mix aus zahmer Komödie und rührender Romantik ein sehr schöner. Während der Story um Amanda und Graham extrem viel Aufmerksamkeit zugestanden wird und dabei auch für einige Längen sorgt, wird der Plot um den von Jack Black gespielten Miles leider etwas eingeschränkt und kann sich dabei nicht wirklich freispielen, was gegen Ende zu einigen recht unlogischen und nicht nachvollziehbaren Entwicklungen führt. Ein Volltreffer ist jedoch die Nebenhandlung um den alten, aus der Glanzzeit Hollywoods kommenden Film-Autoren Arthur Abbott, der von dem leider jüngst verstorbenen Eli Wallach mit einer enormen Präsenz gespielt wird. Hier zeigt sich, was für ein Potenzial der Film in seinem Gefühl und in seiner Sympathie insgesamt hatte. Somit ist "Liebe braucht keine Ferien" eindeutig zu lang geraten und auch die Balance zwischen banalen Einzelszenen und berührenden Situationen stimmt nicht so ganz. Dank einer grandiosen Darstellerriege, wobei Kate Winslet, Cameron Diaz, Jude Law, Jack Black und Eli Wallach allesamt grandiose Leistungen darbieten, und einer an sich wirklich schönen Geschichte, die nur nichts Neues erzählt, ist es dennoch sicher keine vertane Zeit, mal einen näheren Blick zu riskieren...
Note: 3-
LIEBE BRAUCHT KEINE FERIEN
Amanda Woods (Cameron Diaz) ist eine sehr erfolgreiche Kinotrailer-Produzentin und wohnt in einer gigantischen Villa in Los Angeles. Nachdem sie von ihrem Freund Ethan (Edward Burns) betrogen wurde, entschließt sie sich für einen einsamen Urlaub und entdeckt dabei eine Website zum Häusertausch. Spontan verabredet sie sich mit der ebenfalls vor Liebeskummer eingehenden Iris (Kate Winslet) zum Tauschen ihrer Häuser über die Weihnachtsfeiertage. Während Amanda in die Einöde des verschneiten Englands fliegt, genießt Iris den Luxus in L.A. und beide wollen, sechstausend Kilometer von ihrer Heimat entfernt, den Männerstress vergessen. Doch auf einmal lernt Amanda Iris' Bruder, den Lebemann Graham (Jude Law) kennen, während Iris sich mit Miles (Jack Black), einem von Amandas Arbeitskollegen, anfreundet. Bei beiden scheint es plötzlich wieder zu funken...Wie gesagt, 136 Minuten. Die Geschichte ist nun wirklich süß und ist auch stilsicher und treffend inszeniert, doch eine solch starke Überlänge rechtfertigt das nun wirklich nicht. Es gibt keine Überraschungen, der Film läuft nach dem klaren Muster für romantische Komödien und kann so auch unterhalten, zieht sich nur schnell in die Länge. Wir kennen solche Geschichten eben bereits aus dem Baukasten des Genres und es wäre cleverer gewesen, die schöne, aber dennoch absolut vorhersehbare und kitschige Story um mindestens eine halbe Stunde zu kürzen, um das Tempo am Laufen zu halten und nicht mit teils ewig banalen Einzelheiten aufgehalten zu werden. "Liebe braucht keine Ferien" macht abgesehen davon eigentlich sehr viel richtig, der Soundtrack von Hans Zimmer ist wunderbar schmalzig und dennoch treffend, die Schauspieler sind allesamt fantastisch aufgelegt und auch wenn einige einzelne Plots nicht zünden, ist der Mix aus zahmer Komödie und rührender Romantik ein sehr schöner. Während der Story um Amanda und Graham extrem viel Aufmerksamkeit zugestanden wird und dabei auch für einige Längen sorgt, wird der Plot um den von Jack Black gespielten Miles leider etwas eingeschränkt und kann sich dabei nicht wirklich freispielen, was gegen Ende zu einigen recht unlogischen und nicht nachvollziehbaren Entwicklungen führt. Ein Volltreffer ist jedoch die Nebenhandlung um den alten, aus der Glanzzeit Hollywoods kommenden Film-Autoren Arthur Abbott, der von dem leider jüngst verstorbenen Eli Wallach mit einer enormen Präsenz gespielt wird. Hier zeigt sich, was für ein Potenzial der Film in seinem Gefühl und in seiner Sympathie insgesamt hatte. Somit ist "Liebe braucht keine Ferien" eindeutig zu lang geraten und auch die Balance zwischen banalen Einzelszenen und berührenden Situationen stimmt nicht so ganz. Dank einer grandiosen Darstellerriege, wobei Kate Winslet, Cameron Diaz, Jude Law, Jack Black und Eli Wallach allesamt grandiose Leistungen darbieten, und einer an sich wirklich schönen Geschichte, die nur nichts Neues erzählt, ist es dennoch sicher keine vertane Zeit, mal einen näheren Blick zu riskieren...
Note: 3-
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