Was macht eigentlich Emile Hirsch? Der Schauspieler, der durch die romantische Komödie "The Girl Next Door" bekannt wurde und in den nachfolgenden Jahren in Filmen wie "Speed Racer" und "Milk" zu sehen war, ist kaum noch auf der Kinoleinwand zu sehen. Zuletzt hatte er eine Rolle in dem Actionfilm "Lone Survivor", den ich noch nicht gesehen habe, ansonsten hört man leider nicht mehr viel von ihm. Schade eigentlich, ist er doch ein Talent, welches ich immer gerne sehe. So auch in "Into the Wild", einem Aussteiger-Abenteuer nach den wahren Erlebnissen von Christopher McCandless, in der Hirsch die wohl beste und intensivste Leistung seiner Karriere zeigte...
Sean Penn, einer der größten Schauspieler unserer Zeit, hat hier Regie geführt und man merkt, wie wichtig ihm diese Geschichte war und wie sehr er McCandless verehrt. Das ist ein wenig problematisch, denn nicht jeder Zuschauer wird die gleichen Sympathien für den Aussteiger empfinden. So ist es mir zumindest ergangen, denn richtig warm wurde ich mit dem jungen Mann nicht, der mir über die komplette Laufzeit recht egoistisch, kühl und verantwortungslos vorkam... keine Person, die man als nicht zu kritisierendes Vorbild in einem zweieinhalb Stunden Abenteuer hinstellen sollte. McCandless verletzt seine Mitmenschen durch seine Flucht, stößt sie vor den Kopf, damit es ihm selbst besser geht und erkennt erst zu spät die Fehler, die er dabei macht. So richtig konnte ich mich daher nicht mit ihm identifizieren und ich bin sicher nicht der einzige, dem es dabei so geht. Abseits von dieser etwas schwierigen und unreflektierten Darstellung der Hauptfigur bietet "Into the Wild" jedoch eine Menge hervorragenden Stoff, der sich perfekt für einen Film eignet. Die Bilder der einsamen Wildnis sind zugleich wunderschön und kraftvoll als auch erschreckend und bösartig und ziehen den Zuschauer in seinen Bann. Die unterschiedlichen Menschen, welche McCandless auf seinen Reisen trifft und die allesamt von großartigen Schauspielern dargestellt werden, tragen wundervolle Szenen und Dialoge auf den Bildschirm, an die man sich noch lange erinnern wird. Neben Catherine Keener, Vince Vaughn und Zach Galifianakis stechen besonders "Twilight"-Star Kristen Stewart (welche hier in ihrem recht kurzen Auftritt zehnmal so viel Ausstrahlung hat als in allen fünf Teilen, in welchen sie Bella spielte) und Haudegen Hal Holbrook heraus. William Hurt hat ebenfalls einige großartige Szenen abbekommen, aber der Film gehört natürlich Emile Hirsch, welcher besonders im letzten Drittel zu beeindrucken weiß und welcher den Streifen wahnsinnig gut trägt... trotzdessen, dass seine Figur eben nicht wirklich sympathisch ist und auch daher sollte seine Leistung noch einmal zusätzlich gelobt werden. Auch der ruhige, melancholische Soundtrack unterstreicht die Einsamkeit der Natur und des Menschen wundervoll und die Kameraarbeit ist ohnehin großartig. Insgesamt ist "Into the Wild" ein sehr schöner, nachdenklicher und toll bebilderter Film mit hervorragend aufgelegten Schauspielern geworden, welcher einzig durch seine ab der Hälfte etwas störenden Überlänge und der misslungenen, weil zu einfältigen Charakterisierung seines Hauptdarstellers krankt, aber trotzdem sehr bewegend und auch konsequent ist. Ein Genuss, trotz Schwächen, oder vielleicht auch gerade deswegen!
Note: 2-
INTO THE WILD
Christopher McCandless (Emile Hirsch) will raus aus seinem Leben. Weg von all dem Geld, weg von seinen Eltern (Marcia Gay Harden, William Hurt), die sich eh nur streiten und deren Ehe den Bach runter gegangen ist, raus aus der Zvilisation. Sein Ziel: Die Wildnis, in Alaska. Christopher verlässt seine Familie und trampt unter dem Pseudonym Alexander Supertramp durch Amerika, macht dabei Bekanntschaften mit den unterschiedlichsten Menschen, durchlebt Erfahrungen und landet schließlich in Alaska, wo er in einem verlassenen Bus überleben möchte...Sean Penn, einer der größten Schauspieler unserer Zeit, hat hier Regie geführt und man merkt, wie wichtig ihm diese Geschichte war und wie sehr er McCandless verehrt. Das ist ein wenig problematisch, denn nicht jeder Zuschauer wird die gleichen Sympathien für den Aussteiger empfinden. So ist es mir zumindest ergangen, denn richtig warm wurde ich mit dem jungen Mann nicht, der mir über die komplette Laufzeit recht egoistisch, kühl und verantwortungslos vorkam... keine Person, die man als nicht zu kritisierendes Vorbild in einem zweieinhalb Stunden Abenteuer hinstellen sollte. McCandless verletzt seine Mitmenschen durch seine Flucht, stößt sie vor den Kopf, damit es ihm selbst besser geht und erkennt erst zu spät die Fehler, die er dabei macht. So richtig konnte ich mich daher nicht mit ihm identifizieren und ich bin sicher nicht der einzige, dem es dabei so geht. Abseits von dieser etwas schwierigen und unreflektierten Darstellung der Hauptfigur bietet "Into the Wild" jedoch eine Menge hervorragenden Stoff, der sich perfekt für einen Film eignet. Die Bilder der einsamen Wildnis sind zugleich wunderschön und kraftvoll als auch erschreckend und bösartig und ziehen den Zuschauer in seinen Bann. Die unterschiedlichen Menschen, welche McCandless auf seinen Reisen trifft und die allesamt von großartigen Schauspielern dargestellt werden, tragen wundervolle Szenen und Dialoge auf den Bildschirm, an die man sich noch lange erinnern wird. Neben Catherine Keener, Vince Vaughn und Zach Galifianakis stechen besonders "Twilight"-Star Kristen Stewart (welche hier in ihrem recht kurzen Auftritt zehnmal so viel Ausstrahlung hat als in allen fünf Teilen, in welchen sie Bella spielte) und Haudegen Hal Holbrook heraus. William Hurt hat ebenfalls einige großartige Szenen abbekommen, aber der Film gehört natürlich Emile Hirsch, welcher besonders im letzten Drittel zu beeindrucken weiß und welcher den Streifen wahnsinnig gut trägt... trotzdessen, dass seine Figur eben nicht wirklich sympathisch ist und auch daher sollte seine Leistung noch einmal zusätzlich gelobt werden. Auch der ruhige, melancholische Soundtrack unterstreicht die Einsamkeit der Natur und des Menschen wundervoll und die Kameraarbeit ist ohnehin großartig. Insgesamt ist "Into the Wild" ein sehr schöner, nachdenklicher und toll bebilderter Film mit hervorragend aufgelegten Schauspielern geworden, welcher einzig durch seine ab der Hälfte etwas störenden Überlänge und der misslungenen, weil zu einfältigen Charakterisierung seines Hauptdarstellers krankt, aber trotzdem sehr bewegend und auch konsequent ist. Ein Genuss, trotz Schwächen, oder vielleicht auch gerade deswegen!
Note: 2-
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