Direkt zum Hauptbereich

Für immer Single?

Es gibt genügend Schauspieler, die sich, obwohl schon seit einigen Jahren im Business, auf ein Genre festgelegt haben und da nie so wirklich rauskommen. Was Dwayne Johnson im Action-Genre oder Orlando Bloom im Abenteuer/Fantasy-Genre ist, dass dürfte Frauenschwarm Zac Efron im Bereich der romantischen Komödien sein. Nach dem überraschenden Erfolg der "High School Musical"-Trilogie ist Efron ein kaum mehr wegzudenkender Teil der jungen Nachwuchsschauspieler Hollywoods geworden... auch wenn kaum ein Film, welcher in den letzten Jahren gedreht, sonderlich in Erinnerung blieb, aber immerhin auch nie wirklich schlecht war. Ähnlich verhält es sich auch mit dem dieses Jahr in den Kinos erschienenem "Für immer Single?"...

FÜR IMMER SINGLE?

Die drei seit dem College befreundeten Jason (Zac Efron), Daniel (Miles Teller) und Mikey (Michael B. Jordan) führen ein unbeschwertes und spaßiges Leben voller Partys, Alkohol und Flirts bis hin zum ungezwungenen Sex. Dies ändert sich jedoch schlagartig als Mikey, welcher als einziger in einer festen Beziehung, sogar in einer Ehe, lebt, von seiner Frau Vera (Jessica Lucas) betrogen und verlassen wird. Um ihrem Freund beizustehen, schließen die drei einen Pakt: Daniel und Jason bleiben so lange Single, bis Mikey endlich wieder eine Frau kennengelernt hat. Dummerweise hat Jason gerade in diesem Moment Ellie (Imogen Poots) kennengelernt, von der er glaubt, dass sie tatsächlich die richtige für ihn sein könnte...

"Für immer Single" erfüllt relativ genau die Erwartungen, die man an ihn hegt. Es ist ein schöner, stellenweise auch recht lustiger Film mit attraktiven Darstellern und vorhersehbaren Wendungen, schönen romantischen Sidestorys, welche erst pünktlich zum Finale in schmalzigen Kitsch abdriften und kann somit über anderthalb Stunden sehr solide unterhalten. Der Film läuft stur auf den Schienen des Genres, überrascht nicht, langweilt aber auch nicht und kann somit für einen gemütlichen Filmabend, vorwiegend in Begleitung eines Mitglieds des anderen Geschlechts, genossen werden, ohne dass einem wehgetan wird. Dadurch, dass in "Für immer Single?" nun jedoch keine Teenager agieren, sondern junge Erwachsene mit Jobs, eigenen Wohnungen und einer gewissen Reife, haben wir aber immerhin auch einige erwachsene Thematiken auf dem Tisch, neben Sex, dem Unterscheiden zwischen Spaß und einer ernsthaften Beziehung, Verlustangst und der Furcht vor dem Altwerden wird aber eben auch das Klischee der wahren Liebe erfüllt. Die Schauspieler agieren allesamt sehr überzeugend, sicherlich nicht oscarreif, aber sie erfüllen ihre Rollen und bewegen sich in den Standards und das reicht vollkommen. Alle hatten sichtlich Spaß am Set, was man auch an den (leider nur bedingt witzigen, weil in der Synchro vollkommen blassen) Outtakes während des Abspanns sieht. Zac Efron ist sicher kein Über-Schauspieler, kann die Figur des großmäuligen, tief in sich herzlichen und liebenswerten Machos aber wie gehabt gut ausfüllen. Seine Kollegen Michael B. Jordan und Miles Teller sind für die coolen Sprüche und weiteren emotionalen Ballast zuständig, während Imogen Poots das zerbrechliche und unerreichbar wirkende Mädchen von nebenan mit beinahe der selben Intensität spielt wie bereits kurz zuvor in "A Long Way Down" an der Seite von Pierce Brosnan und Aaron Paul. "Für immer Single?" tut wie gesagt keinem weh, ist eine launige, anrührende und recht witziige RomCom für zwischendurch, ein wenig erwachsener als vieles, was sich sonst so im Teenie-Genre herumtreibt, dabei auch ein paar Gags unter der Gürtellinie, die aber nicht stören und gute Schauspieler bietet. Das reicht für eine Empfehlung, wobei man auch nicht viel verpasst, wenn man sich was anderes ansieht.

Note: 3

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se