Im Jahr 1999, als jeder Kinofan mit größter Vorfreude auf "Star Wars: Episode I" wartete, wurden andere Sommer-Blockbuster im Grunde vergessen. Aber die Geschichte ist altbekannt: "Die dunkle Bedrohung" enttäuschte auch die hartgesottensten Fans der Sternensaga und den Sommer retteten qualitativ dann zwei Filme, die vorher niemand auf dem Schirm hatte: Das Sci-Fi-Meisterwerk "Matrix" und der launige Abenteuerfilm "Die Mumie". Letzterer war, obwohl niemand mit einem Gelingen rechnete, sogar so gut, dass noch zwei Fortsetzungen entstehen durften.
Evelyn Carnahan (Rachel Weisz) und ihr Bruder Jonathan (John Hannah) sind auf der Suche nach der sagenumwobenen Stadt Hamunaptra, wo sie hoffen, Schätze, Reichtümer und gewichtige, archäologische Funde zu finden. Sie heuern das Raubein Rick O'Connell (Brendan Fraser), welcher bereits einmal in Hamunaptra war und nur knapp mit dem Leben davongekommen ist, an, um sie hinzuführen... wobei sie auch die Bekanntschaft mit einer Gruppe Amerikaner machen, welche ebenfalls nach Hamunaptra suchen. Ein Wettlauf gegen die Zeit entsteht, doch das ist noch das geringste Übel. Denn in der Stadt angekommen erweckt Evelyn versehentlich den verfluchten Hohepriester Imhotep (Arnold Vosloo), der vor über dreitausend Jahren wegen Hochverrats lebendig mumifiziert und begraben wurde, zu einem untoten Leben und bringt die gesamte Menschheit in Gefahr.
Regisseur Stephen Sommers machte genau das, woran heute viele Filmemacher scheitern: Er klaut sich alles mögliche an Genre-Zutaten bei großen Vorbildern zusammen, schmeißt alles in einen Topf und schaut dann, was dabei rauskommt. Das hätte eigentlich gründlich in die Hose gehen müssen, aber Überraschung: "Die Mumie" ist ein launiger, verflixt unterhaltsamer und sehr spaßiger Blockbuster geworden. Woran liegts? Erst einmal ist es erfrischend, dass sich der Film ganz im Gegensatz zum heutigen Action-Kino, wo alles möglichst düster und hart sein muss, nicht einen Deut ernst nimmt. Trotz klaren Horror-Anleihen stellt Sommers den Spaß in den Vordergrund, die Bilder sind bunt, der Humor albern und dennoch treffsicher und die Ironie, die aus jeder Ecke quellt, ist vortrefflich eingebracht. "Die Mumie" trieft vor Klischees, doch diese nimmt er so selbstbewusst und selbstverständlich aufs Korn, dass es eine wahre Freude ist. Da werden die bösartigen Mumien zu tollpatschigen Honks degradiert, die auch schon mal die Orientierung verlieren, die bösen Horror-Szenarien werden soweit abgemildert (auch wenn sie dennoch konsequent sind), dass der Spaß niemals verloren geht und dennoch wird gerade gegen Ende noch eine gewisse Art von Spannung, von Mitzittern in einem extrem spektakulären und einfallsreich-originellen Finale gezaubert. Eigentlich kaum möglich, dass dies alles so zusammenpasst, aber in "Die Mumie" gelingt dies und der Zuschauer bekommt die maximale Dosis an Spaß ab. An der Story sollte man sich derweil nicht aufhängen, denn diese ist nicht nur ein bloßer Aufhänger, um es alle fünf minuten ordentlich krachen zu lassen, sondern steckt auch voller Logiklöcher, über die man besser nicht genauer nachdenkt, denn das würde einem nur die Freude verderben. Ähnlich agieren die Schauspieler, die hier genau wissen, dass das vollkommen anspruchslos ist, dabei aber wohl jede Menge Spaß gehabt haben müssen, denn nur so ist zu erklären, dass Brendan Fraser, Rachel Weisz und Co. hier mit so viel Elan und so viel Selbstironie agieren, dabei aber die Seele ihrer Figuren nie für ein paar dümmliche Witze verraten. Der heimliche Star ist aber Arnold Vosloo, der als bösartiger Imhotep mit wenigen Worten eine erstaunliche Präsenz an den Tag legt. Am Ende bleibt dann nicht viel haften, außer, dass man zwei Stunden lang sehr gut unterhalten wurde. Bis auf einige kleine Hänger im Mittelteil, in welchem sich die Story ein wenig im Kreis dreht, bekommt man hier solide Effekte, starke Action, sehr viel Witz, einen Soundtrack mit Ohrwurm-Potenzial und einfach jede Menge Spaß geboten. Wer einen waschechten Horrorfilm erwartet, der dürfte sein blaues Wunder erleben, wer jedoch einen frischen Abenteuerfilm im "Indiana Jones"-Stil sucht, der einfach nur unterhalten möchte, der liegt mit der Mumie genau richtig.
Note: 2
DIE MUMIE
Evelyn Carnahan (Rachel Weisz) und ihr Bruder Jonathan (John Hannah) sind auf der Suche nach der sagenumwobenen Stadt Hamunaptra, wo sie hoffen, Schätze, Reichtümer und gewichtige, archäologische Funde zu finden. Sie heuern das Raubein Rick O'Connell (Brendan Fraser), welcher bereits einmal in Hamunaptra war und nur knapp mit dem Leben davongekommen ist, an, um sie hinzuführen... wobei sie auch die Bekanntschaft mit einer Gruppe Amerikaner machen, welche ebenfalls nach Hamunaptra suchen. Ein Wettlauf gegen die Zeit entsteht, doch das ist noch das geringste Übel. Denn in der Stadt angekommen erweckt Evelyn versehentlich den verfluchten Hohepriester Imhotep (Arnold Vosloo), der vor über dreitausend Jahren wegen Hochverrats lebendig mumifiziert und begraben wurde, zu einem untoten Leben und bringt die gesamte Menschheit in Gefahr.
Regisseur Stephen Sommers machte genau das, woran heute viele Filmemacher scheitern: Er klaut sich alles mögliche an Genre-Zutaten bei großen Vorbildern zusammen, schmeißt alles in einen Topf und schaut dann, was dabei rauskommt. Das hätte eigentlich gründlich in die Hose gehen müssen, aber Überraschung: "Die Mumie" ist ein launiger, verflixt unterhaltsamer und sehr spaßiger Blockbuster geworden. Woran liegts? Erst einmal ist es erfrischend, dass sich der Film ganz im Gegensatz zum heutigen Action-Kino, wo alles möglichst düster und hart sein muss, nicht einen Deut ernst nimmt. Trotz klaren Horror-Anleihen stellt Sommers den Spaß in den Vordergrund, die Bilder sind bunt, der Humor albern und dennoch treffsicher und die Ironie, die aus jeder Ecke quellt, ist vortrefflich eingebracht. "Die Mumie" trieft vor Klischees, doch diese nimmt er so selbstbewusst und selbstverständlich aufs Korn, dass es eine wahre Freude ist. Da werden die bösartigen Mumien zu tollpatschigen Honks degradiert, die auch schon mal die Orientierung verlieren, die bösen Horror-Szenarien werden soweit abgemildert (auch wenn sie dennoch konsequent sind), dass der Spaß niemals verloren geht und dennoch wird gerade gegen Ende noch eine gewisse Art von Spannung, von Mitzittern in einem extrem spektakulären und einfallsreich-originellen Finale gezaubert. Eigentlich kaum möglich, dass dies alles so zusammenpasst, aber in "Die Mumie" gelingt dies und der Zuschauer bekommt die maximale Dosis an Spaß ab. An der Story sollte man sich derweil nicht aufhängen, denn diese ist nicht nur ein bloßer Aufhänger, um es alle fünf minuten ordentlich krachen zu lassen, sondern steckt auch voller Logiklöcher, über die man besser nicht genauer nachdenkt, denn das würde einem nur die Freude verderben. Ähnlich agieren die Schauspieler, die hier genau wissen, dass das vollkommen anspruchslos ist, dabei aber wohl jede Menge Spaß gehabt haben müssen, denn nur so ist zu erklären, dass Brendan Fraser, Rachel Weisz und Co. hier mit so viel Elan und so viel Selbstironie agieren, dabei aber die Seele ihrer Figuren nie für ein paar dümmliche Witze verraten. Der heimliche Star ist aber Arnold Vosloo, der als bösartiger Imhotep mit wenigen Worten eine erstaunliche Präsenz an den Tag legt. Am Ende bleibt dann nicht viel haften, außer, dass man zwei Stunden lang sehr gut unterhalten wurde. Bis auf einige kleine Hänger im Mittelteil, in welchem sich die Story ein wenig im Kreis dreht, bekommt man hier solide Effekte, starke Action, sehr viel Witz, einen Soundtrack mit Ohrwurm-Potenzial und einfach jede Menge Spaß geboten. Wer einen waschechten Horrorfilm erwartet, der dürfte sein blaues Wunder erleben, wer jedoch einen frischen Abenteuerfilm im "Indiana Jones"-Stil sucht, der einfach nur unterhalten möchte, der liegt mit der Mumie genau richtig.
Note: 2
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